Rezension zu "Keiner ist so toll wie wir" von Markus Huber
*So sind sie, unsere Mit-Europäer: Unansehlich, abartig, kindisch und kulturlos. Gewarnt wird man aber nirgends. Aber damit ist jetzt schluss.*
Ein österreichischer Blick auf die Völker Europas. Alphabetisch geordnet werden das Aussehen, die Sprache, die Geographie und die kulturellen Errungenschaften der einzelnen Völker beleuchtet – sarkastisch und mitunter bitterböse.
Von den alberenen Albanern zu den zimperlichen Zyprioten – Österreicher scheinen einen ganz eigenen Blick auf den Rest Europas zu haben. Ausgestattet mit reichlich Hintergrundwissen – das allerdings nur dazu verwendet wird, das jeweilige Volk so schlecht wie möglich dastehen zu lassen – muss man einen Hang zum schwarzen Humor aufweisen um dieses Buch genießen zu können. Mein erster Eindruck jedenfalls war kurzes Entsetzen darüber, wie böse sich das Ganze entwickelt hat. Mit Klischees habe ich gerechnet – und diese sind aus meiner Sicht auch sehr witzig. Hier aber sind es weniger Klischees, die herangezogen werden, als vielmehr Tatsachen die verdreht wiedergegeben werden. Mein Einstieg ins Buch war zwiegespalten, da ich viele der Aussagen gemein fand. Allerdings stellte sich bei genauerer Betrachtung heraus, dass hier mit Humor nicht nur andere Völker niedrig gemacht wurden, sondern sich im Sarkasmus auch immer mal wieder Kritik versteckte und das eigene „in den Himmel loben“ doch zynischer war, als auf den ersten Blick angenommen.
Fazit: Erst einmal mit dem bitterbösen Humor angefreundet fand ich die Beschreibungen dann doch amüsant.