Vor einiger Zeit war es so gut wie unmöglich sich dem Hype um die Netflix Serie "Tote Mädchen lügen nicht" zu entziehen. Die Geschichte handelt von der Teenagerin Hannah Baker, die Selbstmord begeht und eine Kiste mit selbst aufgenommenen Kassetten hinterlässt, auf denen sie sich an die Personen wendet, die zu ihrer Entscheidung, sich das Leben zu nehmen, beigetragen haben. Schließlich erhält auch Clay die Kassetten und er durchlebt während des Hörens viele schlimme Situationen, die Hannah durchgemacht hat und er erfährt außerdem Erschreckendes über seine Mitschüler.
Das Buch stand bereits lange auf meiner Wunschliste, doch ich hatte es bisher nicht zur Hand genommen. Da mich die Serie sehr fasziniert und begeistert hat habe ich nun endlich zu dem Buch gegriffen. Zunächst soll gesagt sein, dass es dem Buch gegenüber unfair wäre es an der Serie zu messen, da diese die Handlung um einige weitere dramatische Elemente ergänzt und ausschmückt, was dem Zuschauer einen Zugang zu Charakteren gibt, die im Roman nur sehr einfach dargestellt werden.
Für sich betrachtet kreiert Jay Asher mit dieser Art zu erzählen eine besondere und spannende Atmosphäre. Von Kassette zu Kassette verdichtet sich das Netz an Geschichten, das Hannah schließlich zu ihrer Tat führte und eine Erzählung ist erschreckender als die andere. Es ist unglaublich was dieses junge Mädchen erleben musste und dass sie nicht die Hilfe bekommen hat, die sie an so vielen Stellen gesucht hat. "Tote Mädchen lügen nicht" ist eine ergreifende Geschichte, die unter die Haut geht und die auf jeden Fall zu empfehlen ist. Es regt zum Nachdenken an und bietet eine gute Grundlage für eine weiterführende Diskussion im Umgang mit dieser schwierigen Thematik.