Rezension zu "Der Narr und der Zauberwald" von Blandina Gellrich
Blandina Gellrichs Buch „Der Narr und der Zauberwald“ besticht bereits durch das wunderschöne Cover, von dem eine gewisse Magie ausgeht. Es zeigt sowohl den unbekannten Weg, auf den sich der Narr als Hauptfigur dieses Buches begibt, als auch den Zauberwald, der das Ziel der Reise darstellt. Das bloße Betrachten des Buches löst etwas beim Leser aus und macht neugierig. Die grünen und gelb-goldenen Farben strahlen sowohl etwas Geheimnisvolles als auch eine angenehme Wärme aus und weisen den Weg ins Licht.
Um den Zauberwald zu retten, der mitsamt der Kaiserburg und den Menschen der Stadt im Nichts verschwunden ist, muss der Narr – ein sehr liebenswerter und unbefangener Mensch – 21 verschiedene, teils sehr anstrengende Wege begehen und 21 Prüfungen bestehen. Einige fallen ihm etwas leichter, andere wiederum stellen ihn vor eine große Herausforderung, so wie es auch im wahren Leben oft der Fall ist. Der Narr liebt es jedoch, Neues und Unbekanntes zu entdecken und betrachtet sein Leben als spannendes Abenteuer. Er schreitet stets voran, blickt niemals zurück und lebt bewusst im Hier und Jetzt. Auf jedem seiner Wege begegnen ihm interessante Menschen, deren Erzählungen ihn zum Nachdenken anregen und tief berühren. Dies überträgt sich ebenso auf die Leser dieses faszinierenden Buches und lässt sie zu tiefen Erkenntnissen gelangen. Der Narr weist Eigenschaften auf, die in jedem von uns stecken und beim Lesen (wieder) geweckt werden können. Er ist mutig, fest entschlossen und stellt sich all seinen Ängsten, die durch die Dunkelheit des Waldes symbolisiert werden. Sein starker Wille, seine Hartnäckigkeit und kindliche Neugier bringen ihn schließlich an das gewünschte Ziel. Sobald die Zweifel des Narren schwinden und sein Glaube stärker ist als alles andere, wird es ringsherum wieder hell, und er erblickt all das Schöne, was zuvor im Verborgenen lag.
Blandina Gellrichs Buch beinhaltet viele kleine Weisheiten und kann die Sicht auf das Leben verändern. Wer sich voll und ganz auf diese Lektüre einlässt, wird sich bewusst oder unbewusst weiterentwickeln und darf wahre Wunder erleben. So wie der Narr auf seiner Reise erkennen und erleben wir manches Wunder sofort, andere wiederum offenbaren sich erst um einiges später. Vieles ergibt in dem Moment Sinn, wenn wir es aus einer anderen, höheren Perspektive und mit bedingungsloser Liebe betrachten.
Dieses Buch hält, was es auf dem Einband verspricht: Es nimmt den Leser mit auf eine magische Reise durch das Leben und zu sich selbst. Durch den leichten und bildlichen Sprachstil der Autorin ist es sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet. Für einige Leser ist es schlichtweg ein schönes Märchen, für andere wiederum birgt es wertvolle Lektionen. Blandinas faszinierende Geschichte zog mich vom ersten Moment an in ihren Bann und ich hatte das Gefühl, mich mitten im Geschehen, direkt an der Seite des Narren zu befinden beziehungsweise manchmal sogar er selbst zu sein. „Der Narr und der Zauberwald“ nahm mich sowohl emotional und mental als auch körperlich mit auf eine spannende Reise. Beim Betrachten des Covers und Berühren des Buches durchströmt mich jedes Mal eine liebevolle Energie, und ich werde in meinen eigenen, persönlichen Zauberwald versetzt.
Eine klare Leseempfehlung für jeden, der Märchen liebt oder sich selbst besser kennenlernen möchte. Ich danke der Autorin für dieses großartige Buch.