Christie Watson

 4,7 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Christie Watson war zwanzig Jahre als examinierte Krankenschwester tätig, bevor sie nach einem Studium ihre zweite Leidenschaft zum Beruf erhob: das Schreiben. Für ihr Debüt »Tiny Sunbirds Far Away« wurde sie 2011 mit dem Costa Award, einem der begehrtesten britischen Literaturpreise, ausgezeichnet, 2015 folgte der international ebenfalls vielbeachtete Roman »Where Women are Kings«. Ihre Bücher wurden in 22 Sprachen übersetzt. Christie Watson lebt in London.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christie Watson

Cover des Buches Die Sprache der Menschlichkeit (ISBN: 9783442314737)

Die Sprache der Menschlichkeit

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Erschienen am 29.10.2018
Cover des Buches The Language of Kindness: A Nurse's Story (ISBN: 9781473549036)

The Language of Kindness: A Nurse's Story

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Erschienen am 03.05.2018

Neue Rezensionen zu Christie Watson

Cover des Buches Die Sprache der Menschlichkeit (ISBN: 9783442314737)
M

Rezension zu "Die Sprache der Menschlichkeit" von Christie Watson

Aus dem Leben heraus mit Herz geschrieben
M.Lehmann-Papevor 5 Jahren

Aus dem Leben heraus mit Herz geschrieben

„Ein Großteil der Pflege besteht darin, für Reinlichkeit zu sorgen“.

So hat es Florence Nightingale propagiert und dem könnte Watson ja auch durchaus zustimmen. Theoretisch.

„….obwohl es wenig tröstet, wenn Pflege anscheinend im Wesentlichen daraus besteht, Körperflüssigkeiten zu beseitigen“. Ob Blut von Wänden und Böden, harter Kot von Säuglingen oder andere Hinterlassenschaften von Patienten, Ärzten, Operationen, Übelkeiten und vieles mehr.

Erfahrungen aus 20 Jahren Arbeit als Krankenschwester und damit in der Pflege und medizinischen Versorgung von Menschen. 20 Jahre, die dem Leser nun einen intensiven Einblick in den Alltag der Pflege vermitteln, aber auch, und das ist der eigentliche Gewinn der Lektüre, immer wieder an den Kern dessen rühren und gehen, worum es eigentlich gehen sollte.

Nicht um Technik, Handreichung, Funktion, Effizienz (was durchaus auch alles seine Berechtigung hat, aber eben nur die äußeren „Formen“ der Tätigkeit beschreibt.

Zuwendung, Menschlichkeit, das ist, was Watson vor Augen rückt. Wieder einmal, könnte man sagen, aber durch häufigere Wiederholungen wird dieser Kern des Berufs und der Pflege von Menschen ja nicht unwahr, sondern eher eindringlich geschärft.

Zu einer Zeit, in der genau dieser Kern verloren zu gehen scheint. Personalmangel, auf spitze Nadel gestrickte Mitarbeiterstrukturen, im Vergleich zu anderen Berufen (und was die zentrale Bedeutung der Krankenpflege für jeden betrifft, denn jeder wird im Leben, zumindest zu dessen Ende hin, Krankheiten erleben und hier und da hilflos nach Eingriffen oder durch Schwäche in einem Krankenbett sich einfinden) miserable Entlohnung bei zugleich ständigem Stress und dauernd winkenden Überstunden.

„Pflege bedeutet, für Menschen das zu tun, was sie normalerweise selbst tun würden“ (und aufgrund der Intimität dieser Verrichtungen auch fast um jeden Preis eigentlich lieber selber tun würden).

Es ist aller Ehren wert dabei, dass sich Watson ihr „Herz“ selber durchgehend bewahrt hat. Und einfach kann das nicht gewesen sein, liest man die vielen Einsichten in die Praxis der Krankenpflege, die Watson im Buch bietet.

Und damit schlussendlich eine große Lanze für den Beruf und jeden und jede im Beruf Tätigen bricht.

Da ist es im Übrigen hilfreich, sich das Buch der „Bullshit-Jobs“ einmal näher anzusehen, um im größerem Zusammenhang zu begreifen, dass im System vieles nicht in Ordnung ist, wenn man die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Krankenpflege in Relation setzt zur gesellschaftlichen Anerkennung und schlichtweg zur Entlohnung.

Denn jeder und jede, die hier weiterhin den Berufstand „unten“ zu halten gedenken oder schlichtweg nicht genug innerlich würdigen, werden ihre Meinung sicherlich auch noch radikal ändern, wenn sie selbst am eigenen Leibe erfahren, dass man das eigene Leben an bestimmten Punkten aus Krankheit heraus jemand anderem ein stückweit anvertraut.

Cover des Buches Die Sprache der Menschlichkeit (ISBN: 9783442314737)
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Rezension zu "Die Sprache der Menschlichkeit" von Christie Watson

Die Sprache der Menschlichkeit
101Elena101vor 5 Jahren

Inhalt:

Christie Watson, Autorin dieses Buches erzählt von ihrer zwanzigjährigen Zeit als Pflegekraft im Einsatz auf verschiedenen Stationen. Wie sie ruhig bleibt, während alles um sie herum laut und hektisch wird und wie Menschen, die ins Krankenhaus kommen eine besondere Aufmerksamkeit brauchen. Jeder wird einmal krank, jeder wird einmal geboren und jeder wird einmal im Sterben liegen. Christie Watson erinnert daran, was alle Menschen, Kranke, Pfleger, Ärzte und Angehörige verbindet: Menschlichkeit.


Meine Meinung:

Im Vorwort erhalten wir einen ersten Eindruck der Person, die dieses Buch geschrieben hat und uns durch ihr Leben als Krankenschwester führt, sodass wir ihre Hintergründe etwas besser verstehen.

Dann führt sie uns in den Hauptkapiteln durch verschiedene Stationen, auf denen sie gearbeitet hat: Angefangen bei der Notaufnahme, über die Psychiatrie bis hin zur Neugeborenen und Palliativstation und einigem mehr. Dabei ist genug Platz um mehrere Patienten, ihr Krankheitsbild und ihren Krankheitsverlauf zu erfahren. Dann werden auch gerne mal geschichtliche Infos oder medizinische Hintergründe der Krankheit kurz angerissen, sodass immer wieder interessante Fakten unterbreitet werden. Generell wird auch auf rechtliche/gesetzliche und politische Themen, beispielsweise Unterbesetzung kurz eingegangen.

Zusätzlich bringt die Autorin ihre Liebe für Kunst und Kultur mit ein, in dem sie Autoren zitiert oder die reale Situation mit Gemälden vergleicht.

Einerseits hat das Buch überwiegend biografische Züge, schließlich beruht es auf wahren Begebenheiten und Erfahrung der Autorin, andererseits vermitteln die aus dem Gedächtnis rekonstruierten Gespräche eine romanartige Atmosphäre, sodass man das Buch leicht lesen kann.

An den detaillierteren Stellen habe ich gemerkt, dass der Beruf der Krankenschwester für mich nichts wäre, denn die Symptome zu lesen war schon hart, es im realen Leben miterleben zu müssen würde ich persönlich wahrscheinlich nicht aushalten. Ich habe daher nur noch mehr Respekt vor den Menschen, die diesen Beruf ausüben.

Auch die Emotionen wurden ausreichend transportiert: Manchmal wurde mein Herz schwer, manchmal habe ich mich gefreut, als ein Kind gesund wurde, oft kamen mir aber auch die Tränen.



Fazit:

Das Buch besitzt Herz und Menschlichkeit, es wird weder verharmlost, noch schlechtgeredet. Auch, oder gerade für, Nicht-Pflegekräfte interessant.

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