Rezension zu "Die Azteken" von Hanns J. Prem
Mit diesem kurzen Büchlein über die aztekische Kultur ist Hanns J. Prem eine sehr gute Einführung gelungen. Auf knapp 130 Seiten wird die Welt der Azteken beschrieben – von den mythischen Ursprüngen über die spanische Conquista bis hin zu heutigen Situation der Azteken als indianische Minderheit.
Der Autor beginnt mit dem Reich der Azteken, wie es die Spanier bei ihrer Eroberung vorgefunden haben – also in der kulturellen Blüte, aber damit auch kurz vor dem Kollaps. Es werden hier von den Beziehungen zwischen den Stadtstaaten (ähnlich wie die Maya (aber auch Griechen)) in der Hochebene von Mexiko berichtet. Hauptaugenmerk legt der Verfasser dabei auf den sogenannten Dreibund zwischen Tenochtitlan, Tetzcoco und Tlacopan, wobei der Autor die gesellschaftliche Zusammensetzung der Azteken und deren religiöse Kulte nicht zu kurz kommen lässt. Danach beginnt Prem mit den mythischen Anfängen der Azteken und ihrem Auszug aus dem Land Aztlan in die mexikanische Hochebene. Den Anfängen folgt der weitere historische Werdegang des aztekischen Reiches über die Expansion und den Höhepunkt der Macht am See von Mexiko bis hin zu spanischen Eroberung. Auch der Situation der Azteken unter spanische Kolonialherrschaft und später als indianischer Minderheit widmet Prem einige Seiten.
Will man sich einen Überblick über die Azteken und deren Kultur jenseits von Mystifizierung und Glorifizierung verschaffen, dann sei einem dieses kürze aber nichtsdestotrotz sehr informative Bändchen ans Herz gelegt. Sehr zu empfehlen!