Ein wirklich erschreckendes und aufrüttelndes Buch!
Die 17jährige Fauziya flieht in den 90er Jahren aus ihrem Heimatland Togo vor der drohenden Beschneidung und der Zwangsheirat mit einem 44jährigen Mann, der schon 3 weitere Frauen hat.
Zunächst landet sie in Düsseldorf, doch in DEutschland kennt sie niemanden und sie kann auch die Sprache nicht. Also kauft sie von einem Afrikaner, den sie zufällig kennenlernt, einen Pass und reist in die USA ein. Dort bittet sie sofort nach der Ankunft um Asyl. Die Odyssee beginnt...
Die Beamten am Flughafen glauben ihr nicht dass sie aus Togo stammt und verfrachten sie nach Esmor, einer Auffanganstalt für Flüchtlinge. Hier sind die Bedingungen schlecht, die Wärterinnen entscheiden willkürlich über die Gefangenen und nicht nur hier ist das so, sondern auch in den 3 weiteren Gefängnissen wo Fauziya landen wird. Sie übersteht den Hochsicherheitstrakt genauso wie die (unbegründete) Isolationshaft und die ständigen Erniedrigungen.
Doch es gibt eine GRuppe von Anwälten, die ihr schließlich helfen herauszukommen, mit unermüdlichem Einsatz arbeiten sie an Fauziyas Fall und dafür, dass es Frauen nach ihr mit demselben Anliegen besser ergeht.
Die ganze Zeit über fragt man sich, wie Menschen so unwürdig und böse behandelt werden können, man ist schockiert und fühlt mit der jungen Frau.
Ich empfehle dieses Buch ausnahmslos jedem, es hilft einem die Augen zu öffnen für die Unterdrückung von Frauen in Afrika und anderen Ländern, man fängt an über Menschenrechte und die Haltung von großen Industrienationen gegenüber diesem Thema nachzudenken.
Rezension zu "Niemand sieht dich, wenn du weinst" von Layli M. Bashir