Rezension zu "Der Einzige Und Sein Eigentum" von Max Stirner
Max Stirner ist "der Eigner"...
Ein LovelyBooks-Nutzervor 5 Jahren
Max Stirner (eigentlich ein Künstlername wegen seiner hohen Stirn), schrieb zu Lebzeiten nur dieses einzige Buch, welches 1845 veröffentlicht wurde. Vorab: Es ist nicht geeignet für philosophisch Desinteressierte oder Personen ohne Vorkenntnisse.
Stirner entwickelt hier die Position des "Egoismus" als jemand der im Hegel'schen Denken geschult ist. Entsprechend verquer ist der Text formuliert. Reaktionäre Polemik findet sich hier zu genüge, weshalb auch lange Zeit "Der Einzige" als ein Werk des Anarchismus gelesen wurde.
Als Reclam-Ausgabe ist das Buch in günstiger Ausführung zu haben, was aber denjenigen nichts nutzt, die es nach 20 Seiten (von effektiv 412!) wieder weglegen werden ;)
Jeder dennoch Begeisterungsfähige sei gewarnt und kann etwas erwarten, das ähnlich radikal wirkt wie Nietzsche oder Lafargue.
Beim Wort Egoismus denkt vielleicht jeder: "Das ist doch aktueller denn je." Wer aber versucht die Gedanken Stirners zu verstehen, der wird ihm selbst - wie er oft im Buch schreibt - vorwerfen, er habe einen "Sparren".
Ich fand die Lektüre dennoch insofern bereichernd, weil es mir das Lesen von Hegels eigenen Werken etwas erleichtert und zeigt welche seltsamen Blüten sein Systemdenken entstehen hat lassen.
Wen's interessiert, der mache sich das Werk "zu eigen"...