Rezension zu "Jibun-Jishin" von Nina Werner
Acht wunderbar ausgearbeitete Farbseiten bilden den Einstieg in die Geschichte. Darin wird farbenfroh erzählt, wie die 16jährige Chiyo Kita nach drei Jahren Auslandsaufenthalt zurück an ihre alte Schule kommt. Sofort trifft sie auf eine neue Schülerin, die allerdings gleich Reißaus nimmt. Als Chiya endlich in ihrer Klasse ankommt und ihre Freunde wiedersieht, ist die Freude auf allen Seiten groß.
Chiyo Kita ist ein sehr offenherziges und hilfsbereites Mädchen. Sie ist beliebt und hat viele Freunde. Im Gegensatz dazu ist die neue Schülerin Sorai sehr verschlossen und hält sich abseits, damit niemand merkt, was sie zu verbergen hat. Besonders ein schreckliches Geheimnis aus ihrer Vergangenheit lastet auf ihr, und sie versucht verzweifelt, es für sich zu behalten. Doch irgendwann findet die intrigante Sawako die Wahrheit heraus und Sorai hat keine ruhige Minute mehr.
Jibun-Jishin erschien zuerst im deutschen Manga-Magazin Daisuki und ist in östlicher Leserichtung verfasst. Der Zeichenstil verbessert sich mit dem Fortlauf der Geschichte. Wirken die Figuren am Anfang noch etwas unbeholfen, steigert sich ihre Ausarbeitung nach den ersten zwei Kapiteln und wird detaillierter. Leider sind es insgesamt zu viele Charaktere, denn einige werden vorgestellt und tauchen nicht wieder auf. Außerdem sehen sich die Figuren auch sehr ähnlich, so dass man sie manchmal schlecht auseinanderhalten kann. Die Geschichte selbst bietet viel Spannung und greift das Thema Hexenjagd auf. Es steht hier als Metapher für Mobbing und regt zum Nachdenken an.
Da es teilweise schwierig ist, der Geschichte zu folgen, wäre es vielleicht besser gewesen, sie auf zwei Bände auszuweiten. Die Grundidee ist gut, doch es gibt zu viele Handlungsstränge, die ins Nichts führen und für die Geschichte uninteressant sind. Somit kommt das Ende auch sehr plötzlich und ist arg kitschig. Da hätte man mehr draus machen können. Trotzdem merkt man, dass die Zeichnerin talentiert ist und dank ihrer Jugend noch viel Entwicklungspotenzial hat.
Für das Debüt einer sehr jungen Zeichnerin ist der Manga gut gelungen. Es gibt zwar einiges zu verbessern, aber die Geschichte ist sehr kurzweilig und der Zeichenstil ist auch in Ordnung. Der Manga ist eher für jüngere Leserinnen geeignet, die kein Meisterwerk erwarten, sondern einfach eine Stunde Lesespaß.