Navid ist ein sehr engagierter Lehrer. Es ist ihm wichtig, die Fragen der Schüler ernsthaft zu beantworten und sie anzuleiten, die richtigen Fragen zu stellen. Seine Kinder sind erwachsen, seine Frau ist weg und er schläft im Auto, weil er die Leere der Wohnung nicht erträgt.
Die Handlung des Buches ist auf wenige Stunden beschränkt. Navid soll seine Tochter besuchen, weil seine Enkelin Geburtstag hat und ein neues Enkelkind begrüßt werden möchte. Sein Weg durch die Stadt ist gepflastert mit unerwarteten Ereignissen und interessanten Begegnungen, die seine Gedanken beflügeln. Er beschäftigt sich mit seiner Vergangenheit, mit vertanen Möglichkeiten und ungenutzten Chancen. Er denkt darüber nach, warum alles ist, wie es ist.
Er blickt aber auch in die Zukunft und beschäftigt sich mit seinen Vorsätzen und damit, was er anders, besser machen könnte.
Wir lesen hier in seinen Gedanken, die durch sein Leben und das Leben im Allgemeinen mäandern. Das Buch hat keine Kapitel und kaum Absätze. Nur manchmal ist der Gedankenstrom unterbrochen von Ereignissen und Handlungen.
Anfangs liest sich das recht spannend. Navid hat gute Ideen, wie unsere Gesellschaft sein könnte. Doch allmählich driftet er immer mehr ab. Seine körperliche Verfassung ist nicht die Beste. Die Tage im Auto haben ihn ausgelaugt und mit dem Schwinden seiner Kräfte driften auch seine Gedanken immer mehr ins Verworrene ab. Er verliert den Bezug zur Realität komplett und beginnt zu Schulmeistern und Moralisieren. Mit jeder Seite fand ich es anstrengender ihm zu folgen. Daher kann ich dieses Buch nur bedingt empfehlen.