"Der Herr der Ringe", "Harry Potter" oder "Die Chroniken von Narnia" bereits etliche Male gelesen und noch immer auf der Suche, nach einer neuen Fantasy-Lektüre, um die Leere, die diese grossen Bücher oftmals hinterlassen, zu füllen? Erneut in eine fremde Welt eintauchen und sich von farbenprächtigen Orten verzaubern lassen?
Dann scheint "Lheron" das richtige Buch für dich zu sein!
"Muss eine Geschichte wirklich speziell sein, um nicht langweilig zu sein? Oder sind langweilige Geschichten einfach nicht speziell genug?" - Seite 12
- Roger W. Meier
Mit solch treffenden Worten beginnt sich, die Geschichte Lheron's langsam vor unserem geistigen Auge zu entfalten. Nicht selten zeichnet sich ein Schmunzeln aufgrund humorvollen Szenen, wie im Badehaus, auf dem Gesicht; ein anderes Mal packt uns ein schleichendes Grauen, wenn wir in die Untiefen der Welt hinabsteigen und schrecklichen Vorfinden. Die Ereignisse im Buch strotzen von ansteckender Lebendigkeit.
Die Geschichte folgte dem Nanar Lheron (ein erstaunliches Volk, dass abgeschieden von Mensch und Zwerg weit im Südwesten des Kontinents "Gestradon" lebt), der mit seinem Freund Toyoung den Entschluss fasst, die Welt jenseits der Berge, die Narleas von den anderen Königreichen "Gestradons" trennt, zu erkunden. Durch einen Zufall (oder etwa Schicksal?) finden sich die beiden allerdings bald in einem Abenteuer wieder, von dem sie nicht zu träumen gewagt hätten.
"Und während uns das Rauschen des Meeres bis in unsere Träume echote, die Diamanten über uns blinkten und glitzerten und der Wind ein leises Lied vor sich hinsummte, bemerkten wir nicht, dass uns unsere nächste Etappe bereits zu Füssen gelegt wurde..." - Seite 48
Zutiefst bewundernswert finde ich die Fähigkeit des Autors, Welten zu erschaffen, die ihre ganz eigenen Kulturen, Sprachen und Erzählungen beherbergen. Unterstützt dabei von außerordentlich guten Charakter- und Landschaftsbeschreibungen, welche der Autor hervorragend durch Karten und Skizzen ergänzt, verhilft er dem Leser in die magische Welt von "Gestradon" einzutauchen und zu begeistern. Dadurch gelingt es dem Leser, sich in die einzelnen Charaktere hineinzuversetzen und anhand der mitgelieferten Karte auf ihrem Weg durch die Geschichte zu folgen.
"Lange war ich unterwegs, strauchelte von einem Kapitel ins nächste, hatte gar meine liebe Müh manchmal mit den Zeilen mitzuhalten, die scheinbar von grosser Hand geschrieben wurden." - Seite 583
Eine empfehlenswerte Fantasy-Lektüre, der - in meinen Augen - in keinem Fantasy Regal fehlen darf!