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Piepenbrink

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Cover des Buches Der Heidelberger Tunnel-Mord (ISBN: 9783939540656)

Bewertung zu "Der Heidelberger Tunnel-Mord" von Hubert Bär

Der Heidelberger Tunnel-Mord
Piepenbrinkvor 14 Jahren
Rezension zu "Der Heidelberger Tunnel-Mord" von Hubert Bär

Was sagt der Verlag?
Der geplante Bau des Neckarufertunnels erhitzt in Heidelberg die Gemüter. Sowohl im Gemeinderat als auch in der Bevölkerung schlagen die Wellen hoch. Da kommt einer der namhaftesten Befürworter und federführenden Beamten des Projekts unter mysteriösen Umständen zu Tode. Handelt es sich um Mord? Mit dem frischgebackenen Privatdetektiv Carsten Mildner macht sich der Leser auf die Suche nach klärenden Zusammenhängen, nach möglichen Motiven und Tätern. Vieles deutet darauf hin, dass jemand aus dem Hintergrund heraus die Fäden zieht.
Nach „Der Heidelberger Campus-Mord“ (Ein sprachlich ausgefeiltes Stück Kriminalliteratur, RNZ; Spannend und mit spitzer Feder geschrieben, SWR) beleuchtet der neue Kriminalroman von Hubert Bär mit sanfter Ironie die Undurchschaubarkeit und Unberechenbarkeit zwischenmenschlicher und ge-sellschaftlicher Vorgänge.

Was sage ich?
Ich habe selten so einen langweiligen und schlecht geschriebenen Krimi gelesen. Als in Heidelberg arbeitender Mensch mag ich ja Romane mit Lokalkolorit. Aber nicht, wenn es wie in diesem Buch um aneinander gereihte Beschreibungen der Stadt und ihrer Menschen handelt. Manchmal hat sich mir der Eindruck aufgedrängt, dass hier der Autor versuchte die sehr stimmigen Heidelberg-Krimis von Carlo Schäfer oder Wolfgang Burger zu kopieren. Leider gelingt es Bär nicht im Ansatz die Süffisanz und Selbstironie von Schäfer oder die Detailtreue von Burger in seinem Buch unterzubringen.

Das Buch weist den Autor als eifrigen Zeitungsleser aus, der die aktuellen politischen Ereignisse Heidelbergs in seinem Buch umgesetzt hat. Es handelt von einem Bauunternehmer, der seine Aufträge natürlich nur bekommt, weil er seit jungen Jahren alle Welt mit Geldgeschenken bedenkt. Dazu gehört natürlich auch der bestechliche städtische Beamte, dem der Unternehmer die Prachtvilla finanziert hat.

Die Hauptperson ist ein Privatdetektiv, der in der Geschichte immer wieder vorkommt, mehr aber auch nicht. Dies trifft aber auch auf alle anderen Figuren in dem Krimi zu, sie werden gleichsam aus der Ferne fast distanziert beschrieben und erhalten dadurch keine Tiefe. Die Geschichte schleppt sich so dahin, ein Mord geschieht, noch ein Mord geschieht, ein Wettskandal wird aufgedeckt, eine Freundin ist mal da und dann wieder weg. Am Ende ist die Freundin schwanger und der Krimi endet im Nichts.

Fazit
Ich kann das Buch nicht empfehlen

Cover des Buches Die zwei Sigillen (ISBN: 9783865825339)

Bewertung zu "Die zwei Sigillen" von Hartmut F Eisenmann

Die zwei Sigillen
Piepenbrinkvor 14 Jahren
Rezension zu "Die zwei Sigillen" von Hartmut F Eisenmann

Das Buch enthält eine Mischung aus Historie und Phantasie und zieht damit den Leser in den Bann. Vergleiche könnte ich zu Ecos "Im Namen der Rose" ziehen. Im Buch wird die Geschichte über den "Verfall einer Familie", über deren Untergang erzählt. Ein Buch, das in die Dreifach-Schublade des Historien-, Schauer- und Professorenromans gehört. Hier wird eine Familiensaga im mittelalterlichen Konstanz voller Kriminalenergie erzählt. Das alte Konstanz mit seinen Straßen, Plätzen, Rats- und Zunfthäusern samt seinem Schützen- und Scheiterhaufenplatz ist immer präsent und damit auch für die Leser sehr gut geeignet, die in Konstanz leben oder diese Stadt von Urlaubsaufenthalten kennen.

Hauptpersonen sind die Kaufmannsfamilie Zwingenstein, die Charaktere sind überwiegend "problematische Figuren". Der Großvater Lienhart, erfolgreicher Handelsherr, ist herrschend und abergläubisch. Neben einem Pergament-Amulett hat er auch zwei Ringe mit eingeätzten Schutzzeichen - die titelgebenden "Zwei Sigillen". Sein Sohn ist von Räubern erschlagen worden, sein Enkel Jacob erbt die Ringe. Dieser nimmt sie mit in die Tiefe des Bodensees, als er bei einem Gewitter samt seiner ungeliebten Frau von seiner Tochter ersäuft wird. Die Tochter ist nicht mal die eigene, sondern nur untergeschoben. Jacobs Mutter muss nach Ulm fliehen, als die erzböse Intriganten-Tante Agnes das Gerücht streut, diese habe mit dem Schwiegervater mehr als nur das Haus geteilt. Die falsche Tochter wird als Hexe gerichtet.

Als bekennender Konstanz-Fan haben mir die Erzählungen mit profunden geschichtlichen Hintergründen sehr gut gefallen. Der Autor ist emeritierter Rechtsprofessor mit einer Vorliebe für die das Mittelalter. Diese Eigenschaften spiegeln sich im Buch wieder, man merkt, dass da ein profundes Hintergrundwissen dahinter steht, das in einem spannenden Roman verwebt wurde. Die Eigenheiten der Zeit von den Tafel-"Trachten" über die Feste, vom Geldwert bis zu den Sozialhierarchien, vom Damenputz bis zur Planwagenfuhre werden anschaulich beschrieben.

Wer historische Romane mag, findet in dem Buch erschreckendes Mittelalter mit Schauereffekt, genießt einen orts- und zeitkundigen Historienroman, erfährt in Text und erläuterndem Anhang Fakten zu alten Rechts-, Denk- und Lebensformen, inklusive Sex and Crime.
Ich kann diese Buch nur empfehlen

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