Birand Bingül

 4 Sterne bei 154 Bewertungen
Autor von Der Hodscha und die Piepenkötter, Riskante Manöver und weiteren Büchern.
Autorenbild von Birand Bingül (© Manfred Witt)

Lebenslauf

Birand Bingül wurde 1974 in Wickede-Wimbern im Kreis Soest, Nordrhein-Westfalen geboren. Er absolvierte ein Journalistikstudium mit Nebenfach Amerikanistik an der Universität Dortmund und war unter anderem Stipendiat der Studienstiftung des deutsches Volkes und der Bucerius Summer School. Er volontierte beim WDR, wo er auch in verschiedenen Positionen und Bereichen tätig war, bis er seit November 2010 stellvertretender Unternehmenssprecher wurde. Seinen Debütroman »Ping. Pong.« veröffentlichte Bingül 2002. Anschließend veröffentlichte er zwei Sachbücher zum Thema türkischer Integration. 2011 erscheint nun sein zweiter Roman »Der Hodscha und die Piepenkötter« bei Rowohlt. Bingül lebt in Köln.

Alle Bücher von Birand Bingül

Cover des Buches Der Hodscha und die Piepenkötter (ISBN: 9783499255786)

Der Hodscha und die Piepenkötter

 (81)
Erschienen am 01.09.2012
Cover des Buches Riskante Manöver (ISBN: 9783442716388)

Riskante Manöver

 (53)
Erschienen am 10.04.2018
Cover des Buches Riskante Rezepte (ISBN: 9783442716395)

Riskante Rezepte

 (10)
Erschienen am 13.01.2020
Cover des Buches Ping. Pong (ISBN: 9783426629291)

Ping. Pong

 (3)
Erschienen am 01.08.2005
Cover des Buches Kein Vaterland, nirgends (ISBN: 9783426555101)

Kein Vaterland, nirgends

 (2)
Erschienen am 02.10.2009
Cover des Buches Der Hodscha und die Piepenkötter (ISBN: 9783829124478)

Der Hodscha und die Piepenkötter

 (2)
Erschienen am 20.05.2011

Interview mit Birand Bingül

Interview mit LovelyBooks Mai 2011

1) Wie lange schreibst Du schon und wie und wann kam es zur Veröffentlichung Deines ersten Buches?

Ich habe bis jetzt immer neben der Arbeit als Journalist geschrieben, zwei Romane, ein Sachbuch und eine Anthologie als Mitherausgeber. Mein erstes Buch war der Roman "Ping.Pong." Den habe ich 2000/ 2001 geschrieben - und bei drei Verlagen unverlangt eingesandt. Ich hatte das Glück, das DroemerKnaur die Geschichte spannend fand.

3) Woher bekommst Du die Ideen für Deine Bücher?

Bis jetzt einfach so. Manchmal verdichtet sich ein Gefühl oder eine Laune. Und dieses Grundelement halte ich fest, das kann Monate dauern. Vor "Der Hodscha und die Piepenkötter" habe ich ein aufwändiges Sachbuch geschrieben. Danach wusste ich: Jetzt muss was ganz anderes kommen, etwas Leichtes und Lustiges. Diese Idee kommt dann immer mal wieder in mein Bewußtsein - und irgendwann macht es klick. Ich könnte doch so eine Geschichte wie Don Camillo und Peppone auf Deutschland "übersetzen". Dann sehe ich die Figuren schon vor mir. Dann wird es ernst!

2) Welcher Autor inspiriert und beeindruckt Dich selbst?

Oh, die Liste ist lang... Ich liebe seit meiner Jugend Kafka - und habe seitdem auch ein Faible für die düsteren, schwermütigen Autoren: Das geht von Camus' "Der Fremde" bis Jon Krakauers "In die Wildnis". Yasar Kemals "Memed mein Falke" ist toll. Ich mag viele amerikanische Schriftsteller: Hemingway, Franzen oder Toni Morrison. Nick Hornby hat einen sehr liebevollen Humor, Tommy Jaud großen Sprachwitz, Feridun Zaimoglu an guten Tagen sogar beides.

4) Wie hältst Du Kontakt zu Deinen Lesern?

Im Moment über eine Diskussionrunde bei Facebook und natürlich über Lesungen. Da stehen jetzt einige an.

5) Wann und was liest Du selbst?

Ich lese täglich. In der Bahn, abends, im Urlaub sowieso. Ich lese gerne Romane, aber auch Sachbücher. Gerade lese ich "Gnosis" von Adam Fawer, aber auch Tommy Jaud. Und ein Sachbuch über das "Feindbild Christentum" im Islam.

Neue Rezensionen zu Birand Bingül

Cover des Buches Der Hodscha und die Piepenkötter (ISBN: 9783499255786)
Jorokas avatar

Rezension zu "Der Hodscha und die Piepenkötter" von Birand Bingül

Hodscha Camillo und CDU-Pepponina
Jorokavor einem Jahr

Von der ersten Begegnung an herrscht Abneigung zwischen dem neu eingetroffenen muslimischen Gemeindevorsteher Nuri Hodscha und der konservativen Bürgermeisterin Ursel Piepenkötter einer nicht näher bestimmten deutschen Kleinstadt. Und dies hat nicht nur religiöse, sondern auch persönliche, sowie machtpolitische Gründe. Nuri spricht gleich zum Amtsantritt den Gedanken an den Neubau eines eigenen würdigen Gotteshauses, d.h. einer Moschee aus und stößt damit auf wenig Gegenliebe bei Frau Piepenkötter, die vor allem auch innerparteilich die an der rechten Seite Strebsamen klein halten möchte. Doch das bleibt nicht der einzige Zankapfel zwischen den beiden. Ein großes, frisch aufgestelltes Kreuz an der Einfahrt zum bisherigen Versammlungsraum der muslimischen Gemeinde wird als klare Provokation gedeutet und weckt deren Abwehrmechanismen.


Nächtliche Treffen zwischen dem Hodscha und der Piepenkötter laufen heimlich in einer Gartenlaube ab und sind von wortgewaltigen Streitgesprächen geprägt, bei denen man keine Chance auslässt, das Gegenüber in schlechtem Licht erscheinen zu lassen oder direkt dort hinein zu zerren. Kein Mittel ist zu fies oder hinterhältig, um sich einen Vorteil zu verschaffen.


Im Schlagabtausch spannen die beiden Streithähne auch ihre Kinder ein. Hülya, die Tochter des Hodschas und Patrick, der Sohn der Bürgermeisterin gehen zufälligerweise in die gleiche Klasse. Beide müssen aus unterschiedlichen Gründen auf den zweiten Elternteil verzichten. Dass die zwei Jugendlichen mehr als nur oberflächlichen Gefallen an sich finden, verkompliziert die Sache noch.


Der trinkfreudige Lokalreporter ist ständig auf der Suche nach der nächsten Schlagzeile und da kommt ihm das Kräftemessen zwischen Okzident und Orient gerade recht. Die Wiederwahl zur Bürgermeisterin steht an, der Countdown läuft, die Nerven liegen blank…. Und auch bei den Kapiteln wird zurück gezählt.....


Der Schalk sitzt im Nacken des Hodschas und zwischen den Zeilen dieses erquicklichen Buches zum Thema Völker(miss-)verständigung. Die Anlehnung an den Klassiker aus Italien sind nicht zu leugnen. Die Zwiegespräche zwischen Nuri und Allah dürfen dabei natürlich auch nicht fehlen. Die Figuren sind wunderschön überzeichnet. Die Dialoge pfiffig, mit guten Einfällen und überraschenden Wendungen.




Fazit: Ein Feuerwerk der Böswilligkeiten; ich hatte großen Spaß daran.



Cover des Buches Riskante Manöver (ISBN: 9783442716388)
W

Rezension zu "Riskante Manöver" von Birand Bingül

Wenig schlüssig
Wirkommuvor 3 Jahren

 

Ein Pharmakonzern gerät in die Schusslinie  von Medien und Pharmakritikern, nachdem mehrere Kinder nach Einnahme eines Medikaments erkranken, ein Kind stirbt, ein Informant tot aufgefunden wird und eine Mitarbeiterin spurlos verschwindet. Einer der Vorwürfe: Unsaubere klinische Studien und damit ein verunreinigtes Medikament oder zumindest eines mit erheblichen Nebenwirkungen. Ein PR-Profi muss her, der den Karren aus dem Dreck ziehen und den Ruf des Unternehmens retten kann. Der selbsternannte Master of Desaster übernimmt mit seiner Agentur den Fall, wobei er als Bedingung stellt: Nur die reine Wahrheit zählt für ihn. Wohlgemerkt meint mit Wahrheit nicht, dass der Konzern „unschuldig“ ist. Das ist er keineswegs, wie sich herausstellt. Mindestens die gesamte Vorstandsetage ist eingeweiht in die Machenschaften, die unschönen. Der PR-Profi meint, er muss alle „schmutzigen“ Details wissen, dann kann er das Unternehmen auch „raushauen.“

Auch nach nochmaligem Lesen kommt man zu dem gleichen Schluss. Mag das Buch auch flüssig und spannend geschrieben sein: Man zweifelt wer eigentlich das größere Desaster ist: Der Konzern mit seinen Machenschaften, Politiker im Umfeld, alle mehr oder mindert gekauft, die Polizei mit ihren voreiligen Schlüssen und unprofessionellem Verhalten, die Medien oder Kritiker, die allesamt auch wenig sauber ticken oder der Master himself, der weder ethisch noch professionell handelt.

 


Cover des Buches Riskante Rezepte (ISBN: 9783442716395)

Rezension zu "Riskante Rezepte" von Birand Bingül

Riskante Rezepte
Ein LovelyBooks-Nutzervor 4 Jahren

Samstagabend in einem Edel-Restaurant nahe Hamburg. Familiengeführt. Voll besetzt. Es duftet nach Safranreis, warmem Holunder und Fichtenspitzen. Hier zaubert die 29-jährige Star- und Sterneköchin Bianca Veh zusammen mit ihrem Vater die wunderbarsten Gerichte. Doch plötzlich röchelt ein prominenter Stammgast. Und stirbt. Der Supergau! PR-Genie Mats Holm soll ihren Ruf retten. Und das Millionengeschäft mit Kochbüchern, TV-Shows und Werbung. War womöglich Gift im Spiel? Und warum? Je mehr Holm und seine smarte Mitarbeiterin sich in den Fall einarbeiten, desto tiefer sind die Abgründe, die sich im Gastro-Imperium der Familie auftun.

Ich habe mich auf „Riskante Rezepte“ eingelassen, ohne den Vorgänger gelesen zu haben und muss sagen, dass es mir richtig gut gefallen hat. Ich kam ohne Probleme und Kenntnis einer etwaigen Vorgeschichte des Protagonisten von Satz 1 an schnell in die Geschichte rein. Die abwechslungsreiche Handlung um die Sterneköchin, die plötzlich einen Toten in ihrem Genusstempel verkraften muss, nimmt rasch Fahrt auf und bleibt durchgängig spannend und unterhaltsam. 

Der Plot zu Riskante Rezepte ist spannend konstruiert, führt mir die Scheinwelt und die Manipulationsmöglichkeiten von Instagram und Co wieder einmal deutlich vor Augen und macht mir gerade deshalb viel Spaß. Ich mochte auch den angenehmen und lockeren Schreibstil von Birand Bingül, der sich sehr flüssig lesen lässt. Ich freu mich auf jeden Fall auf mehr Geschichten mit Mats Holm - eine Fortsetzung wird ja durchaus schon angedeutet :-)

Anders als der Titel vielleicht vermuten lässt, gibt es in dem Buch keine Rezepte; es handelt sich also nicht um einen klassischen sogenannten Gastrokrimi.

Dieses Buch ist temporeich und spannend. Die Handlung spielt in einem Zeitraum von 4 Tagen (= Kapiteln), wobei Uhrzeiten die Zwischenüberschriften der meist kurzen Abschnitte bilden.

Der Autor schildert anschaulich, wie es wohl in Sterneküchen zugeht, welcher Druck und Umgang oft hinter den glitzernden Fassaden steckt. Diese Atmosphäre verbindet er gekonnt mit der Krisenkommunikation, die Mats Holms Fachgebiet ist. Da ich in einem ähnlichen Aufgabengebiet arbeite, finde ich dessen Ansätze zur Lösung des Falles sehr gelungen und nachvollziehbar.

Gespräche aus der Community

Hallo, hier findet die Testleserunde zu "Der Hodscha und die Piepenkötter" statt. Jeder, der Interesse am Buch und dem Austausch darüber hat, kann hier gern mitlesen und -schreiben. Die 25 offiziellen Testleser sind schon ausgelost und wurden benachrichtigt. Wir freuen uns auf einen spannenden & regen Austausch.
198 Beiträge
brouls avatar
Letzter Beitrag von  broulvor 13 Jahren
m Buch "Der Hodscha und die Piepenkötter" wird der Wahlkampfalltag in einer Kleinstadt geschildert, in den der neue Hodscha einer türkischen Gemeinde "hereinstolpert". Vielleicht sollte ich besser sagen: "...sich kopfüber reinstürzt". Der Hodscha möchte gleich zu beginn seiner "Amtszeit" etwas provozieren und fordert eine neue Moschee. In der amtierenden Bürgermeisterin, die auf die Wiederwahl hinarbeitet, hat er eine würdige Gegnerin gefunden. Sofort werden die Schützengräben ausgehoben und Heckenschützen postiert, auch die Kinder der beiden werden nicht verschont. Das Buch ist an vielen Stellen sehr vorhersehbar geschrieben, aber das tut dem Spaß beim Lesen keinen Abbruch. An einigen Stellen fand ich die Aktionen der Protagonisten etwas arg überzogen, aber so ist das bei Satiere halt, das muss ja schließlich auch der letzte noch verstehen können :) Die "wichtigen" Themen der "Integrationsdebatte" werden angepsrochen: Kopftücher, die Rolle der Frau, Schwimmunterrichtsverweigerung und natürlich der Moscheenbau. Tortzdem habe ich stellenweise vergessen, dass es um die Konfrontation zwischen Islam und Christentum ging, so "normal" oder eben auch fanatisch waren die beteiligten Hauptpersonen. Fazit: nicht unbedingt ein Buch, in dem man viel über die Integration lernt, aber sehr humorvoll und drollig geschriebn.

Zusätzliche Informationen

Birand Bingül im Netz:

Community-Statistik

in 193 Bibliotheken

auf 6 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

von 2 Leser*innen gefolgt

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