Christoph Schwyzer

 5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Chasch dänkä! und Wenzel.

Lebenslauf

Christoph Schwyzer, geboren 1974, aufgewachsen in Willisau, lebt in Luzern. Er arbeitete als Lehrer, Altersheimseelsorger und Journalist. Heute ist er als Herausgeber und Rezitator tätig. Im Limmat Verlag sind von ihm lieferbar: «Chasch dänkä! – Lina Fedier: Über Schneestürme, Schmetterlingskinder und Gottvertrauen» und «Valendas – Die Welt im Dorf» (zusammen mit Paul Joos).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christoph Schwyzer

Cover des Buches Chasch dänkä! (ISBN: 9783905969313)

Chasch dänkä!

 (1)
Erschienen am 01.11.2013
Cover des Buches Wenzel (ISBN: 9783905969054)

Wenzel

 (1)
Erschienen am 30.10.2011

Neue Rezensionen zu Christoph Schwyzer

Cover des Buches Chasch dänkä! (ISBN: 9783905969313)
peedees avatar

Rezension zu "Chasch dänkä!" von Christoph Schwyzer

Eine starke Frau
peedeevor 3 Jahren

Lina Fedier, geb. 1928 in Kalifornien, erzählt Ausschnitte aus ihrem Leben. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in der Schweiz mit zehn Geschwistern, betreibt sie als Erwachsene mit ihrem Mann ebenfalls einen Bauernhof und zieht zehn Kinder gross, darunter drei mit der Schmetterlingskrankheit.

Erster Eindruck: Das schwarz-weisse Foto auf dem Cover gefällt mir sehr gut (ebenso die Fotos im Innern des Buches).

Linas Vater Josef Zgraggen war ein Schweizer Auswanderer, der 1920 in den USA sein Glück versuchte. Als 1928 der gesamte Viehbestand erkrankte und abgetan werden musste, kehrte er mit seiner stetig wachsenden Familie zurück in die Schweiz und übernahm dort einen Bauernhof auf dem Riedberg, 1‘300 m ü.M. Die Familie hat nicht viel zu essen, muss sehr viel arbeiten und der Schulweg ist sehr weit und beschwerlich. Im Bestfall haben die Kinder eineinhalb Stunden zur Schule – zurück dauert es länger, da es bergan geht. Und im Winter sowieso viel länger. Josef hat zwei Mal geheiratet und beide Male ist die Frau im Kindbett gestorben.
Lina heiratet später ebenfalls zwei Mal. Mit ihrem ersten Mann hat sie selbst zehn Kinder – wow! Frau Fedier hat mich tief beeindruckt. Sie hatte ein beschwerliches Leben, bereits als Kind und später auch als Bäuerin, aber sie baute trotzdem auf Gottvertrauen und verlor selten den Mut. Ihren drei „Schmetterlingskindern“ hätte sie liebend gerne die Schmerzen abgenommen. Mir war die Schmetterlingskrankheit (Epidermolysis Bullosa) bereits bekannt; es hat mich sehr bedrückt, dass in einer Familie gleich drei Kinder daran erkrankt sind und welches Leid sie durchmachen mussten.

„Gottvertrauen haben heisst aber nicht, dass das Leben dadurch einfacher, gradliniger verlaufen würde, oh nein!“

Das Buch hat nur hundertzwanzig Seiten. Es ist unwahrscheinlich, wie viel der Autor auf diesen wenigen Seiten untergebracht hat. Ihm ist das Kunststück gelungen, die Geschichte so zu erzählen, als wäre das Buch mindestens drei Mal so lang. Von mir gibt es 5 Sterne.

Cover des Buches Wenzel (ISBN: 9783905969054)
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Rezension zu "Wenzel" von Christoph Schwyzer

Rezension zu "Wenzel" von Christoph Schwyzer
ursus026vor 12 Jahren

In seinem sehr sorgfältig geschriebenen Erstling "Wenzel" schildert Christoph Schwyzer das Leben eines Suchenden, der in der Unentschiedenheit sein Heil sucht. Endlich eilt Wenzel das Schicksal zur Hilfe und er wird fristlos entlassen. Kann er seinen lange ersehnten Wunsch Schriftsteller zu werden verwirklichen?
Mit der Figur Wenzel beschreibt Christoph Schwyzer die Freuden und Tücken der gängigen Lebensformen: Das Leben als Pendler, die Arbeit im Grossraumbüro und das Single-Dasein. Und dies tut er gekonnt. So reichen dem Autor wenige Worte und die ganze Atmosphäre einer Bahnhofshalle ist da: "Auf dem Bahnsteig standen die Kolonnen der Wartenden. Werktag für Werktag zu derselben Uhrzeit dieselben Menschen auf demselben Bahnsteig an fast derselben Stelle. "
Wenzel reibt sich am Zeitgeist, droht unterzugehen und sich selbst auf ein Rädchen im unerbittlich tickenden Uhrwerk zu reduzieren. Dieser Bedrohung hält Schwyzer eher Unscheinbares entgegen: etwa der Besuch in einer Buchhandlung, ein Gespräch mit dem Nachbarn oder Spaziergänge. Doch gerade diese unspektakulären Begebenheiten geben dem Protagonisten schliesslich die Kraft sein Leben in die Hand zu nehmen.
Eine Besonderheit sind Wenzels eindringliche Selbstgespräche. Seine Gedankengänge zeugen von grosser Betroffenheit und verflüchtigen sich nie in belangloser Ironie: "Je stiller ich lebe, desto lauter tickt es in mir." In jenen Momenten gelingt dem Debütanten ein Erzählton, der sich abhebt vom Hauptstrom der Gegenwartsliteratur.

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