Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten, also versuche ich meine Rezension nach Möglichkeit detailliert zu verfassen.
· Das Buch als Gegenstand:
Sehr angenehm anzusehen. Ich war sofort Feuer und Flamme (kommt auch im Buch vor).
Sehr einladend.
Bei einer Ansammlung dieser Werke könnte und sollte man sagen: da stehen laute Bücher.
Es ist nicht gelogen, denn wenn die Seiten aneinander reiben hört man sie… flüstern.
Die Blattfarbe ist angenehm und der Duft ... lecker.
Dennoch fand ich die Physis (ja, Bücher sind auch nur Menschen) furchtbar.
Die Schrift ist zu klein, dazu die alle Serifen und der Wechsel zu einer anderen Schrift am Kapitelende, die noch schlimmer ist.
Da helfen nicht die tollsten Grafiken (die wirklich sehr geschmackvoll gestaltet wurden).
Das Buch hätte ich in X Stunden inhalieren können. Gebraucht habe ich VIER Tage. VIER !!!
· Der Inhalt:
Es ist das Abenteuer eines Wortes oder ein Abenteuer des Wortes in 11 Kapitel
Diese Geschichte würde ich zwischen „Sofies Welt“, „Die Seiten Der Welt“ und Magie ansiedeln.
Vielleicht ist es eine Antwort auf die Entstehung von Vong (was ich für Körperverletzung halte), auf jeden Fall ein Geniestreich.
Es geht um die Sprache und deren Gebrauch.
Es geht um die Suche und um das Finden.
Hier wird auch sehr deutlich gezeigt, dass der Weg eigentlich das Ziel ist.
Es ist ein Text, der den Leser zum Nachdenken zwingt. Manche Stellen las ich mehrfach, weil mein Gehirn komische Geräusche machte (ok, ein Scherz, aber es war nötig).
Hätte ich das Buch in elektronischer Form gehabt, wären sehr viele Lesebildchen (Zitate) entstanden.
Ich habe lange überlegt, an wen das Buch gerichtet ist.
Junge Generation, die mit einer kleinen Schrift keine Probleme hat, die sich aber nicht artikulieren kann, ist es wohl nicht.
Das Buch will leben und es lebt durch die Leser.
Es ist aber kein einfaches Buch, das man so mal eben inhaliert.
Man soll schon Spaß an der Sprache haben und manch neues Wort bereit sein zu erfinden.
Man soll schwimmen können in einem Sprachfluss.
Und auch wissen, was zu tun ist, wenn man ein beflügeltes Wort mit einem gebrochenen Flügel findet.
Meine wilden Gedanken zu einzelnen Kapiteln:
Kapitel 1 - Sprachlosigkeit
Moral aus der Geschichte: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
Kapitel 2 – Anfang & Ende
Sie Wortpaare sind fast wie Menschen. Sie bekommen ein Kind. Aber nur eins.
Kapitel 3 – Eine verrückte Teeparty
Über Mehrdeutigkeit, Vorurteile und Verfolgungswahn
Kapitel 4 – Der Sturz
Um eine Reise zu beginnen muss man sich fallen lassen. Oder eben stürzen.
Kapitel 5 – Im Sprachfluss
Große Fische, kleine Fische? Nein. Worte die aussterben sinken ab. Ich wünsche mir Vong ganz unten.
Kapitel 6 – Sprachen
Traue keinem Hasen, der auf Romantik macht
Kapitel 7 – Wortspiele
Hier habe ich an etwas anderem gedacht. Es ist aber ein Geschichten-Battle.
Kapitel 8 – Das Wort spielt mit
V oder doch Pfau? Veilchen versus Pfeilchen. Das Leben wird kompliziert. Zum Glück ist es nur eine Geschichte in einer Geschichte in einer…
Kapitel9 – Ein Beflügeltes Wort
Ein Wort mit Federn animiert zum Tanzen und wird Gesang genannt – puh, da soll jemand den Überblick behalten.
Kapitel 10 – Babel
Hilfe, ich kann es nicht lesen! Ein komplizierter Text, letztendlich sehr tiefsinnig
Kapitel 11 - Lesen
Können Esel lesen?
Als Hörbuch oder in anderen Sprachen übersetzt ist das Buch für mich schwer vorstellbar (wegen Kapitel 10).
Wer auf anspruchsvolle (aber anders) Literatur steht, soll sich dieses schmale Bändchen zulegen.