Rezension zu "Mama und ich" von Diane Barbara
Was ist eine Mama?
Gemeinsam mit der Illustratorin Christine Donnier und dem Übersetzer Egbert Baqué ist ein wunderschönes Gestaltungsbuch für Kinder ab sechs Jahren entstanden.
"Dieses Album nimmt Kinder und ihre Mütter mit auf eine Reise zu ihren Wurzeln und bietet viel Raum für Geschichten, Träume und Wünsche - es entsteht eine wunderschöne Erinnerung an die eigene Kindheit und Familie.", ist bereits auf der ersten Seite zu lesen. Und wahrlich ist es ein wunderschöner Spaziergang, ein Flug durch das Leben des Kindes, der eigentlich schon viel früher als mit dessen ersten Schrei begonnen hat.
So greifen die ersten Seiten des Buches auch das Thema "Das Leben vor der Geburt" auf. "Mama, erzähl mir… Wann und wo hast du erfahren, dass du ein Baby bekommst" oder "Wie hast du diese Neuigkeit Papa überbracht…?" Jede Menge Platz für die Antworten ist vorhanden. Auch das eigene Ultraschallbild kann eingeklebt werden.
Weiter geht es mit der Geburt, den ersten Momente zu Hause und der weiteren Entwicklung des Sprösslings vom Kleinkind bis zum ABC-Schützen. Immer mit Fragen und viel Platz zum Antworten und Einkleben seiner fotografischen Erinnerungen.
Danach beschäftigt sich das Buch ganz intensiv mit der Mutter.
"Was hat sie für eine Frisur" oder "Meine Mama wird wütend wenn…" Wie sieht Mama aus? Welche Lieblingsgerichte hat sie? Was macht sie, wenn das Kind in der Schule ist? Platz für Fotos von besonderen Augenblicken mit Mama ist ebenso vorhanden wie Freitexte, in denen zusammen nachgedacht und danach die Antwort aufgeschrieben werden kann. Sogar ein eingeklebtes Briefchen, auf das man Mamas Lieblingsparfüm träufeln kann, ist im Buch integriert.
Bilder und Erinnerungen der Mutter, als sie selbst Kind und Jugendliche war oder auch der Großeltern und Geschwister haben ebenso Platz.
Dieses Buch fordert das Kind zum aktiven Füllen der Seiten auf. Gemeinsam mit seiner Mutter darf es alle Momente der Zärtlichkeit und der Liebe, die es mit ihr verbindet, aufschreiben und dokumentieren. Im Laufe der Seiten entdeckt man seine Mutter, die Geschichte ihres Lebens und natürlich die eigene beinahe neu. Und vielleicht versteht man dann seine Mutter besser.
Alle Illustrationen zeichnen sich durch Modernität und Humor, Liebe und Sensibilität aus. Christine Donniers dünngliedrige Steppke sind herzallerliebst und strahlen unbändige Lebensfreude aus.
Die kleinen Texte sind poetisch, die Fragen spielerisch und trotzdem sehr sensibel.
Fazit:
Dieses, mit sehr viel Feingefühl angegangene, großformatige Album ist eine Fundgrube zum Sammeln von Informationen über seine Familie aus verschiedenen Familiensituationen heraus.
Ein sehr empfehlenswertes Scrapbook für Kinder ab sechs Jahren, welches Eltern gleichermaßen lieben werden.
Ein Pendant dieses Buches gibt es gleichfalls für den Papa.