Ein junger Mann entscheidet sich, in eine klösterliche Gemeinschaft einzutreten und sich den Regeln Benedikts unter zu ordnen. Ein katholisches Kloster soll es sein, was natürlich das Zölibat mit einschließt und eine eigene Familiengründung ausschließt. Noch steht er vor dem Ablegen des „ewigen Gelübdes“, aber unverrückbar hat er diesen Pfad für sich eingeschlagen
Frank Beha schildert seinen Lebensweg vom Bauernhof im Schwarzwald, der Trennung der Eltern als er noch ein Kind war, der Schulzeit ohne enge Freundschaften, der Ausbildung zum Installationselektriker, den begrabenen Träumen Pilot zu werden, seine Zeit bei der Bundeswehr, über seine Einsätze als Zeitsoldat in Mazedonien und Afghanistan (ohne dramatische Vorkommnisse) hin zu den ersten Hinwendungen zum Glauben und der ersten Berührung mit dem Kloster Beuron bei Soldaten-Exerzitien.
Etwa ab Mitte des Buches ist er dem Kloster beitreten, erst zur Probe, dann als Novize bereits im Habit. Er bringt uns die Spielregeln des Klosterlebens nach dem heiligen Benedikt nahe und erzählt aus der wechselvollen Geschichte des Klosters Beuron. Interessant auch, wie er zu seinem neuen Namen kam und welche Bedeutung dahinter steckt.
Nach dem Motto 'bete und arbeite' ist er entsprechend seinen Fähigkeiten als Elektriker für die Aufrechterhaltung der Stromversorgung des Klosters zuständig. Er beschreibt den Verzicht auf weltliche Güter und dass er erneut die Schulbank drücken musste.
Was mir ein wenig fehlt, ist die ausführliche Erörterung seiner tiefgehenden Beweggründe, ins Kloster einzutreten. Ich habe verstanden, dass er sich in der Gemeinschaft aufgehoben fühlt und er als Novize noch nicht die letztendlichen Antworten gefunden habe. Ich denke mal, dass es vor allem 'die Suche nach Gott und/oder dem Sinn im Leben' ist, aber so ganz schlau bin ich durch seine Ausführungen nicht geworden.
Die Schilderungen vom eigentlichen Klosterleben sind sehr allgemein gehalten. Für mich wird das alltägliche Leben dort nicht richtig lebendig.
In der Mitte des Buches befinden sich einige private Fotos aus Kindheit, Soldatenzeit und Klosterleben von Frank Beha alias Bruder Longinus.
Fazit: Interessanter Lebensweg, ein guter Grund, auch schon vor 30 eine Biografie zu verfassen.