Lisanne Courbet

Nach langer Zeit wollte ich mal wieder einen Vampir-Roman lesen, der nicht nur Kitsch und das Gewohnte präsentiert.

Mit diesem Buch, so dachte ich mir, dass es genau das Richtige wäre. Eine gute bunte Mischung, aber leider wurde ich enttäuscht.

Der Schreibstil ist locker und verständlich zu lesen, aber durch fehlende Wörter, wird der Lesefluss sehr stark beeinträchtigt und die Spannung sinkt dadurch enorm. Auch empfinde ich den Mittelteil als ziemlich langatmig und zäh, wobei man hier noch mehr aus dem Roman herausholen hätte können. Oder besser gesagt, weniger ist oft mehr.

Charaktere, Idee und Handlungen sind sehr gut, und zuzüglich Schreibstil vergebe ich daher 3 Sterne.

Mit "Der Kuss des Hades" entführt uns die Autorin tief in die griechische Mythologie. In diesem Band sind es nicht die Vampire, die faszinieren, sondern die griechischen Götter, quasi als Wurzel unserer Faszination für die Unterwelt. Lisanne Courbet setzt die alten Geschichten in einen völlig neuen Kontext und holt sie zu uns in die Gegenwart.

Mara trifft in Athen auf den mysteriösen Melas und plötzlich ist nichts mehr wie es war. Wer ist Melas? Und ist Mara die, die sie zu sein glaubt?
Wie immer erschafft uns die Autorin zuverlässig ein Tor in die Unterwelt. Die Worte fließen wie Samt, die Sprache ist so wunderbar lebendig und dennoch klassisch und gewählt. Sie schafft es, die Schauplätze direkt in deinen Kopf zu projezieren. Mit ihrer bildhaften Sprache wird die Dunkelheit regelrecht greifbar. In die Geschichten von Lisanne Courbet kann man richtig eintauchen und alles um sich herum vergessen. Die ungewöhnliche Auseinandersetzung mit dem Tod und der eigenen Sterblichkeit hat mich sehr berührt beim Lesen und selbst gerade in Trauer um einen lieben Menschen empfand ich die Herangehensweise an dieses Thema als sehr tröstlich.

Einzig der Übergang der Geschichte in die heutige Zeit war mir ein wenig zu hart und zu glatt, ich wollte diese wunderbar sinnliche Atmosphäre in Athen gar nicht verlassen, wollte nicht erwachen! Hier hätte ich mir ein paar Ecken und Kanten mehr gewünscht, vielleicht ein bisschen mehr Skepsis und Widerstand von Mara. Wobei, ich würde einem Melas vermutlich auch überall hin folgen!

 Ich kann alle Bücher von Lisanne Courbet vorbehaltlos empfehlen!

Ich bin kein Fan von Vampir-Romanen, aber hier muss ich sagen, ich war von Anfang bis Ende gefesselt und konnte den Reader nicht aus der Hand legen. Mit Adelia und Arsenio nachts Rom entdecken und in einem Cafe sitzen Espresso trinken konnte ich mir bildlich vorstellen. Ich habe diesen Roman genossen, der von den üblichen Vorurteilen über Vampire abweicht und voller Dramatik, Leidenschaft, Gefühl und Emotionen ist.