Ronny_Olbrisch

Wie beim letzten Band las ich mich durch diesen Krimi wie ein Messer durch weiche Butter gleitet. Sehr spannend in einer angenehmen Schreibweise verfasst, garniert mit interessanten Charakteren. Ein aktuelles Thema wird zu einem Thrill, der sich alles andere als verstecken muss. Im Gegenteil, Herr Bender hat in meinen Augen das Zeug, dauerhaft seine Bücher im Bestsellerregal stehen zu sehen. Allein seine teilweise an den Nerven zehrenden Cliffhanger machen mich wahnsinnig ;-)

Ein gutes Buch ist wie ein guter Wein oder ein schönes Erlebnis. Man erkennt es daran, dass man sich auch nach Tagen, Wochen oder Jahren daran erinnert. So wird es mir mit Albwolf gehen. Es wird wohl auch daran liegen, dass die Themen in den Nebenhandlungen sehr aktuell sind. Zum Einen wäre da natürlich ganz aktuell der Schutz der Tiere, hier im Besonderen der Schutz der Wölfe, die es endlich wieder schaffen bei uns heimisch zu werden. Aber auch die Verbesserung unserer Luftqualität durch Elektroautos und das langsame Verschwinden von Dieselautos. Aber dies reicht noch lange nicht aus, um einen Krimi richtig gut zu machen. Auch fühlte ich mich beim Lesen an manchen Stellen hautnah dabei, als Beispielsweise die Tierschutzaktivisten bis zum Tatort vorgedrungen sind. Kein Film oder Hörspiel hätte es meiner Meinung nach besser geschafft uns die Situation nahe zu bringen. Der Autor hat sich hier auch Mühe gegeben, die Orte an denen Handlungen geschehen dieses Mal sehr schön zu beschreiben. So das auch derjenige, welcher nicht aus der Region kommt sich nur die Karte zu nehmen braucht um das Ganze nachzuvollziehen. Gut gelungen ist auch die Darstellung der Ermittlungsarbeit der beiden hauptsächlich an dem Fall arbeitenden Kommissare Walter und Hurlbaus. Auch die Unterschiede der beiden werden sehr deutlich und trotzdem behindert das nicht ihre Ermittlungsarbeit. Zwischenmenschliche Beziehungen kommen in diesem Krimi auch nicht zu kurz. Ein Vater der während seiner Arbeit mit seiner bis dahin nicht gekannten Tochter konfrontiert wird und was sich schlussendlich daraus ergibt ist genauso interessant, wie ein Mann der Staatsekretär ist und gern etwas anderes wäre. Der Umgang mit dem Thema Homosexualität in diesem Roman gefällt mir auch, vorbei die Zeiten in denen man sich nicht traute offen darüber zu reden. Ein weiteres Thema wäre da noch die Steuerhinterziehungen, die es ja heute trotzdem noch gibt. Ich dachte nicht, dass es in einem Inselstaat nicht weit von Australien auch Steuerparadiese gibt, vielleicht ist das ja auch kein echter Fakt. Jedoch ist bei diesem Autor sehr viel Realität mit dabei. Ein paar kleine Stellen zum Lächeln gibt es natürlich auch.

Die Handlung an sich beginnt sehr rasant wird dann etwas langsamer und nimmt immer wieder neu Fahrt auf. Immer wenn man eine sanfte Stelle gelesen hat, kommt wieder ein extremer Umschwung zu einer richtig spannenden Stelle. Wer hier nicht aufpasst und sich von den aktuellen Themen die in diesem Roman verarbeitet sind ablenken lässt, wird sich am Ende fragen: „Hab ich etwas überlesen“. Warum ist das Ende so und nicht anders. Ich kann Krimilesern dieses Buch nur weiterempfehlen es lohnt sich wirklich. Kein Euro wäre hier verschwendet. Ich hoffe nur, dass es noch weitere Romane von Jochen Bender geben wird. Krimis die in den zwanziger Jahren oder im neunzehnten Jahrhundert spielen gibt es viele Gute, aber die die in der heutigen Zeit spielen sind nicht immer so nah an der Realität.

Es handelt sich um einen schmalen Band mit sechs Kurzkrimis, die alle einen mehr oder weniger ausgeprägten Bezug zu München haben. Jede Geschichte handelt von einem anderen Thema, seien es Krampusse, Gentrifizierung, Wölfe,..
Ich hatte das Bändchen in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit dabei und genau dafür hat es gut gepasst. In jeder Geschichte war ich schnell drin, jede war auf ihre Art unterhaltsam und bietet durchaus Lesevergnügen. Insgesamt haben mir die Vielfalt an Themen und unterschiedliche Schreibstile am besten gefallen.

Den Roman Blinde & Gangsta würde ich nicht nur als Krimi bezeichnen. Er ist mehr als das. Aufgrund der Ereignisse und der sich zuspitzenden Situation könnte man ihn fast als Thriller oder zumindest als Action-Krimi bezeichnen. Ein ganz gewöhnlicher Beginn des Buches wird zu einem actiongeladenen Spektakel, welches leider einen abrupten Schluss hat. Auch wenn mir der Abspann nicht gefällt, so ist der Roman in seiner Gänze doch richtig gut. Auch die Hervorhebung des russischen Akzentes stört nicht unbedingt, wenn man sich davon nicht aus dem Lesefluss bringen lässt. Der abprupte Abspann hat wohl auch damit etwas zu tun, dass der Autor mit seinem Werk auf etwas anderes hinaus wollte, als nur einen spannenden Krimi zu schreiben. Lest selbst, es lohnt sich!!!

Dienstage und Silvester ist wie ich finde ein gelungener, aber ganz gewöhnlicher Krimi. Für Leser die es spannend mögen, hält er etwas wenig Spannungsmomente  bereit, für welche, die die proffessionelle Polizeiarbeit und deren Routine mögen, ist er hingegen sehr gut geschrieben. Man müsste ihn in verschiedene Kategorien einteilen, um ihm gerecht zu werden. Am schönsten ist der Schluss und die Auflösung des Falles, sowie Kommissar Bergers Rolle in diesem Buch.  Gewohnten Krimilesern empfehle ich ihn trotzdem.

Der Krimi an der Kante ist hervorrangend geschrieben. Er ist vielseitig, vielfältig und auch nicht zu kompliziert im Handlungsablauf. Es ist zugleich ein sehr emotionsbetontes Werk. Hier werden die zwischenmenschlichen Beziehungen egal welcher Art sehr stark hervorgehoben. Anita Schenk muss hier auch einmal durch eine kleine Krise durch. Es ist für mich das bis Heute schönste spannenste und beste Buch von Jochen Bender. Es lohnt sich wirklich zu lesen. Und wer geglaubt hat, man bekommt in einem Krimi keinen guten Schluss hin, der irrt hier gewaltig.

Dieser Krimi bleibt bis zum Ende spannend. Schön beschrieben sind die Handlungsorte in denen er spielt. Auch kann man ihn als ganzen Schwabenkrimi bezeichnen. Leider läuft Anita Schenk hier nicht zu Höchstleistungen auf, wobei ihre kriminalistischen Fähigkeiten auch dieses Mal gefragt sind. In der Mitte etwas langatmig, dafür entschädigt der Schluss. Wieder einmal zeigt der Autor sein Können und dem Leser wird eine gehörige Portion Konzentration abverlangt. Es macht wirklich Spaß, Bücher von Jochen Bender zu lesen.

Das Buch Tödlicher Handel von Jochen Bender ist ein sehr spannender und für ruhige Stunden gut geschriebener Kriminalroman. Die Figuren könnten durchaus real existieren und ihre Handlungen und Lebensweisen sind sehr gut nachvollziehbar. Auch merkt man, dass der Autor aus der Region kommt, über die er schreibt. Von den Büchern, die ich von diesem Autor gelesen habe, ist dies bis jetzt das Beste.

Ein feiges Attentat ist ein vielschichtiger und gut gelungener Krimi. Er umfasst mehrere Erzählebenen und beschäftigt sich mit aktuellen Themen und auch mit geschichtsrelevanten Themen der Bundesrepublik. Teilweise ist er sehr politisch. Er spricht auch die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen und deren Wirken miteinander an. Außerdem merkt man dem Autor an, dass er seine Heimat Schwaben sehr schätzt. Für den Leser, der nicht aus Schwaben kommt, wäre es gut, wenn manche Regionsbezüge etwas näher und besser erklärt würden. Dieser Krimi macht Lust auf mehr von diesem Autor.