vineyard
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Rezensionen und Bewertungen
Johann Friedrich Allmen, ein ehedem reicher Erbe hat seinen Wohlstand durch unüberlegten und dekadenten Lebensstil vertan und ist nun bemüht seinen Lebensstil basierend auf Pump und kleinere Gaunereien nach außen hin aufrecht zu erhalten. Eher zufällig stolpert er in eine größere kriminelle Situation und ist gezwungen "sich zu wehren" wie Carlos es nennt.
Wie die meisten Diogenes Romane von Martin Suter, liest auch dieses sich schnell (ob des Umfangs) und angenehm leicht unterhaltsam. Dies ist allerdings auch direkt eines der Mankos dieses Romans. Die Figuren (Allem und sein Diener Carlos) bleiben eher blass, die Charaktere werden überwiegend angedeutet und nicht tiefer ausgearbeitet. Die Handlung ist spätestens ab der Hälfte voraussehbar und bietet wenig Spannung. Sprachlich ist Suter wie immer sicher und mitunter auch originell. Er schafft vereinzelt sogar ausgesprochen plastische Schilderungen des Allmenschen Alltags. Die Krimihandlung bleibt jedoch rudimentär und nimmt erst auf den letzten Seiten ein wenig Fahrt auf. Angesichts der angekündigten Fortsetzung bleibt die Hoffnung auf eine klarere und tiefere Profilierung der Charaktere in den nächsten Bänden. Bis dahin ist dieser Band nette und kurzweilige Unterhaltung, aber nicht mehr.