Àlex Rovira

Michel wächst in einem Waisenhaus auf und seine Freunde sind seine Familie. Eri ist seine beste Freundin und heimlich liebt er sie. Als sie schwer krank wird und ins Koma fällt, kann Michel nur schwer mit der Situation umgehen und rennt verzweifelt durch die Straßen. Dort trifft er eine alte Frau und sie weiß Rat. Er soll sich auf die Suche nach neun Menschen machen, die die Liebe auf unterschiedliche Art und Weise leben. Dann soll er aus deren Kleidung einen Stern ausschneiden. Die alte Frau wird daraus ein Herz nähen, aber ganz wichtig ist, die zehnte Art der Liebe ist der Schlüssel.

Schon lange hat mich kein Buch mehr so gerührt wie dieses. Eine einfach zauberhafte Geschichte. Man hält inne, denkt nach, horcht, sucht, forscht, entdeckt, findet, liebt. In unserer lauten und hektischen Zeit, ist dieses Buch ein großartiger Anker, eine Art zum abschalten, aber doch zum nachdenken und wirklich leben. Ein perfektes Geschenkbuch für alle Liebenden, Suchenden, Rastlosen und natürlich für sich selbst. „Wenn du dich in das Leben verliebst, verliebt sich das Leben auch in dich.“ 

Javier ist Drehbuchautor und Journalist und kommt durch Zufall als Gast in eine Talkshow mit dem Thema „Einstein relativ einfach.“ Hier äußert er die These, dass es doch nicht sein kann, dass Einstein so ein genialer Kopf, nur eine große Sache veröffentlicht hat. Da muss doch einfach noch mehr sein, oder? Unmittelbar nach der Sendung erhält Javier eine Einladung zu einem Treffen und er kommt immer tiefer in Einsteins Leben und lernt die junge Biographin Sarah kennen. Gemeinsam tauchen sie in Einsteins Geschichte ein und merken bald, dass das Geheimnisvolle ein großes Thema ist, aber auch die Liebe, das Glück und sie müssen um die Welt reisen um Einstein näher zu kommen.
Die Beiden haben schreiben so wunderbar zusammen, dass man nicht mehr los kommt. „Einsteins Versprechen“ ist Krimi, Liebesgeschichte, Zeitzeugnis und beste Unterhaltungsliteratur in einem.

Der Ich-Erzähler Javier wird durch die Teilnahme an einer Radio-Talkshow in eine mysteriöse Geschichte um das Vermächtnis Albert Einsteins hineingezogen. Mit drei anderen Menschen, die sich intensiv mit dessen Leben beschäftigen, wird es zu einem Treffen in einem ehemaligen Wohnsitz Einsteins mit Zen-Garten beordert. Dieser wurde unterdessen von einem Japaner erworben, der ebenfalls auf der Suche nach den letzten Erkenntnissen aus der 2. Lebenshälfte Einsteins und am nächsten Tage tot ist.

Gemeinsam mit der attraktiven, aber zwielichtigen Sarah macht Javier sich fluchtartige auf die Entdeckungsreise nach weiteren Hinweisen quer durch Europa und schließlich auch in die USA. Immer wieder gibt es Opfer zu beklagen. Eine angsteinflößende, blauhaarige Göre ist den beiden bedrohlich auf den Fersen. Fortwährend stolpern sie über Hinweise bezüglich Einsteins erster Ehe mit Mileva und der gemeinsamen verschollenen Tochter Lieserl. Lebt diese etwa noch? Oder wer schickt ihnen immer wieder diese kryptischen Hinweise? Was wartet am Ende des Weges? Etwa eine neue Weltformel, die ein Tor zu unbegrenzten Möglichkeiten eröffnet?.....

Das Buch stößt in eine Lücke der Biografie Einsteins um die gemeinsame, verheimlichte Tochter mit seiner erster Frau und stellt sich darüber hinaus die Frage, nach was er eigentlich in seiner zweiten Lebenshälfte geforscht hat. Der Leser wird an verschiedene Ort gebracht, die mit Einstein in Verbindung stehen. Soweit hat der Roman historische und biografische Bezüge. Doch er spinnt darüber hinaus eine Handlung weiter, die natürlich so nicht mit Fakten zu belegen ist. Das Ganze hätte nun eine spannende Suche nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in Verbindung mit einer großen Portion Wissensvermittlung werden können. Doch der Roman setzt einen anderen Schwerpunkt, den ich so nicht erwartet hätte: Die Thriller- und Krimi-Element stehen ganz im Vordergrund. Eine Jagd mit vielen Toten und einer beklemmenden Verfolgungsszenerie. Natürlich steckt dahinter eine Art Geheimbund, der aus Gier nach dem unbekannten Potential über Leichen geht. Kommt mir doch sehr dem Zeitgeist anhängend vor. Die Auflösung ist dann auch ein wenig trivial.

Es ist nun nicht so, dass ich das Buch nicht gerne bis zum Ende gelesen hätte. Aber irgendwie fehlte mir Auf dem Klappentext steht: „Dieses Buch hat alles, was ein erfolgreicher Roman braucht“. Mag wohl sein, aber anspruchsvoll wird er dadurch nicht automatisch. Was mir gut gefallen hat, sind die Sinnsprüche von Einstein und anderen bedeutenden Menschen, die die Kapitel einleiten.

Fazit: Das Versprechen kann nicht ganz eingelöst werden. Hätte man mehr daraus machen können.