Rezension zu "The Lions of Fifth Avenue (English Edition)" von Fiona Davis
Wer träumt nicht davon, in einem Apartment in einer großen Bibliothek zu wohnen? Für Laura Lyons und ihre Familie wird dies 1913 Wirklichkeit. Als Jack Lyons Superintendent der New York Public Library wird, zieht die Familie in das markante Gebäude mit den beiden Steinlöwen vor dem Eingang. Zunächst ist Laura zufrieden mit ihrem Leben als Hausfrau und Mutter inmitten der vielen Bücher, doch bald will sie mehr. Sie möchte nicht nur Journalismus studieren, sondern lernt auch Mitglieder einer feministischen Vereinigung kennen. Bald kommt es zu Interessenkonflikten und Diebstählen in der Bibliothek.
80 Jahre später arbeitet Sadie Donovan als Kuration in der gleichen Bibliothek. Als sie die Verantwortung für die Gestaltung einer wichtigen Ausstellung erhält, verschwinden erneut wertvolle Bücher aus dem Bestand. Was keiner ahnt: Sadie ist die Enkeltochter von Laura Lyons.
Der Roman war überraschend unterhaltsam, kurzweilig und wirklich interessant. Er vermittelt einen spannenden Einblick in die berühmte Bibliothek in New York. Die Charaktere nehmen Werke von unschätzbarem Wert in die Hände, z.B. die letzten Tagebücher von Virginia Woolf. Beide Zeitstränge und ihre jeweilige Protagonistin haben mir gut gefallen. In Lauras Kapiteln war es vor allem auch die Einbeziehung des mir bisher unbekannten feministischen Heterodoxy Clubs aus Greenwich Village.
Ich habe den Roman direkt im Shop der New York Public Library gekauft, dort gab es einen Stapel mit signierten Exemplaren. An der Kasse wurde zusätzlich ein Stempel der Bibliothek mit dem bekannten Löwenkopf in mein Buch gedrückt - so was liebe ich ja sehr!
Da die Autorin schon mehrere Bücher geschrieben hat, die in berühmten New Yorker Gebäuden spielen, wird dies sicherlich nicht mein letzter Roman von Fiona Davis gewesen sein.