Rezension zu "Wo Häuptlinge und Adel lebten" von Hildegard Schlachter
Der Bildband "Wo Häuptlinge und Adel lebten" dokumentiert die friesische Geschichte der Häuptlingszeit.
Mit dem Verfall der "Friesischen Freiheit" im 14. Jahrhundert, dem Schutzbündnis der friesischen Seelande, wurde immer mehr Macht innerhalb der einzelnen Seelande auf bestimmte Familien übertragen, deren Vorstände sich bald Häuptlinge nannten.
Manche dieser Häuplinge beherrschten nur ein oder mehrere Dörfer (bspw. in der Krummhörn), andere unterwarfen sich ein oder mehrere Seelande (z.B. die Famielie tom Brok im Seeland Brookmerland). Bei der Abgrenzung ihrer Einflusssphären bekämpften sich die neuen Machthaber untereinander, bis sich die Cirksena im heutigen Ostfrieland und die Häuptlinge des Jeverlandes und Knipphausens in Teilen der Seelande Östringen, Rüstringen und Wangerland durchsetzten konnten.
Je mächtiger einzelne Familien wurden, desto größer und prunkvoller gestalteten sie ihre Häuser.
Diese Entwicklung greift der Bildband auf und stellt eine Auswahl von Gebäuden vor, vom einfachen Steinhaus der frühen Häuptlingszeit über die wehrhafte Wasserburg, bis hin zum repräsentativen Residenzschloss der in den Reichsfürstenstand erhobenen Häuptlinge.
Zusätzlich wird die Geschichte des östlichen Frieslands und der Grafschaft Oldenburg dargestellt.
Zur Auflockerung eingestreut werden immer wieder kleine Anekdoten und nette Sagen zu einzelnen Bauwerken oder Gegenden.
Der Bildband richtet sich nicht nur an Geschichts- und Architekturinteressierte, sondern an jeden Ostfrieslandbesucher.
Da Kunstreiseführer für den Bereich Östliches Friesland fehlen, sollte dieses Buch auf jeden Fall mit ins Reisegepäck!