Von einem normalen Leben, zu einer Hexe, zu einer geächteten Person. – Alice macht eine Menge durch, kann aber nicht überzeugen.
Inhalt: Alice lebt auf einem Dorf, geht ganz normal in die Schule, ist die Außenseiterin mit wenig bis gar keinen Freunden und bekommt dann mit, dass sie eine Hexe ist. Aus heiterem Himmel gefährdet sie durch ihre unkontrollierten Kräfte das Leben eines Cousins. – Die Oma nimmt Alice zur Seite, klärt sie auf, dass sie Hexenkräfte hat, dass sie sie aber nicht benutzen soll, dass sie sonst dem Wahnsinn anheimfällt. Alice bekommt noch eine Kiste mit Büchern und Briefen und scheint dann auf sich allein gestellt.
Alice wird von Luna unter ihre Fittiche genommen. Sie wird geschult in Ritualen und Zaubern und wird von Treffen zu Treffen mächtiger. Gemeinsam mit Darkness bilden die drei jungen Frauen ihren eigenen, sehr mächtigen Hexenzirkel. – Alice weiß aber zunächst nicht, dass sie genau das macht, wovor ihre Oma sie gewarnt hat. Regelmäßig trinkt sie Blut und wird nach und nach abhängig.
Ihre Oma ist sauer auf Alice, da die Enkelin genau gegen ihre Anweisungen handelt und Alice rutscht mehr und mehr in den Konflikt mit den Wächtern, Misstrauen gegenüber den eigenen Hexenschwestern und der Gier nach Macht ab.
Darkness kann Alice davon überzeugen, dass Luna es nicht unbedingt ernst meint, und gemeinsam bringen sie Luna um. Doch Alice ist da noch nicht aus dem Schneider. Sie muss nun noch ihre Blutsucht loswerden und das Monster in ihr besiegen. Außerdem muss sie wenigstens das Verhältnis mit ihrer Cousine wieder kitten.
Freundschaften zerbrechen, eine Liebe entsteht und durchlebt harte Zeiten und am Ende geht Alice gestärkt aus einer Menge an Turbulenzen und Verlusten hervor.
Fazit: Ein Buch von meinem Sub, was mich quasi aus heiterem Himmel irgendwie angesprungen hat. Plötzlich hat der Titel mich komplett angemacht und ich musse es lesen.
Von der Autorin hatt eich bisher weder etwas gehört, noch etwas gelesen. Deswegen war ich umso erstaunter, dass die junge Frau aus demselben Bundesland kommt, indem auch ich lebe. - Das sagt freilich nichts über das Buch aus, aber als Person fand ich sie schon mal sympathischer.
Auch vom Verlag hatte ich bisher absolut noch gar nichts gehört. – So gesehen bin ich hier also komplett ins offene Messer gerannt, ohne auch nur zu ahnen, was da auf mich zukommen sollten. Aber irgendetwas muss mich ja dazu bewogen haben, das Buch auf meine Leseliste zu packen. – Also ran an den Stoff.
Die Handlung begann banal, fast langweilig. Immer wieder habe ich mich selber in der Protagonistin gesehen, die nicht wirklich Anhang hat und nur in die Schule geht, weil sie per Gesetz dazu gezwungen ist. Aber eigentlich sind die Tage in der Gemeinschaft von gleichaltrigen Pupertieren einfach nur der absolute Horror. – Aber die ersten seltsamen Ereignisse lassen nicht lang auf sich warten. An dieser Stelle hätte ich mich dafür verfluchen können, dass ich den Klappentext noch einmal gelesen hatte und genau wusste, worauf die Sache hinausläuft.
Faszinierend war dann in jedem Fall auch die Szene, in der die Oma quasi zugibt, auch eine Hexe zu sein. Hier habe ich dann Unterricht mit der Oma erwartet und eine tolle Zeit zwischen Großmutter und Enkelchen. Stattdessen lässt sie das Mädchen mit einem Armband und ein paar Schriftstücken ins offene Messer rennen. Dass sie dann der Versuchung von Unterweisung und Aufklärung nicht widerstehen kann, ist ja fast schon eine logische und komplett vorhersehbare Reaktion auf das alles.
Es folgt eine Zeit, in der man sehr gut miterleben kann, wie die Protagonistin mehr und mehr in genau die Kreise abrutscht, vor der ihre Oma sie so ungeschickt bewahren wollte. – Alice wird von Blut abhängig und Stück für Stück wahnsinniger. Dass dann der Hexenzirkel zerbricht und die drei Hexen quasi in alle Winde verstreut werden, ruft eine neue Handlung in den Vordergrund. – Alice braucht Hilfe und findet diese in ihrem Freund und später auch in ihrer Cousine.
Geschickt sind in jedem Fall auch andere nicht ganz alltägliche Wesen in die Handlung eingewoben. Da gibt es noch Vampire und Jäger und einen durchgedrehten und machtbesessenen Jäger, der auf eigene Rechnung arbeitet. Die finale Jagd, um alles auflösen zu können, wirkt dann aber langgezogen und mit vielen überflüssigen Szenen gespickt, die die Handlung nur unterbrochen haben, um ein wenig Kitsch hineinzubringen.
Der Stoff hat sich sehr gut und einfach lesen lassen. Ich hatte in den spannenden Momenten ein wirklich großartiges Kopfkino vor meinem geistigen Auge. Ich hätte die Oma am liebsten mal gescheit Maß genommen, dass sie ihre Enkelin nicht so am langen Arm verhungern lassen kann und auch ich wäre auf Luna hereingefallen, die mit so viel wissen dasteht und mir helfen will.
Leider hat sich der Fokus der Handlung im Laufe des Buches so verschoben, dass er von der Protagonistin wegging und plötzlich alle Aufmerksamkeit einem Buch gewidmet war, hinter dem wirklich alle her waren. Dass die Protagonistin in dem Moment mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen hatte, war da fast schon nebensächlich. Außerdem fand ich im zweiten Teil die Handlung wirklich extrem gezogen. Diese ganzen Szenen, in denen es um Liebe und Zuneigung ging, passten überhaupt nicht in die Handlung und wurden wirklich übertrieben ausführlich beschrieben. Sie waren schlicht und ergreifend langweilig und haben das Buch ein Stück weit versaut.
Am Ende haben sich die Ereignisse überschlagen. Die ganze Handlung ist irgendwie zu einem Abschluss gekommen, hat mich aber komplett unglücklich zurückgelassen. Es war unglaubwürdig, was ich da gelesen habe und außerdem ist absolut nichts geklärt, was jetzt aus den Leuten wird oder wurde. – Ich kann mit dem Ende nicht wirklich leben.
Eine nette Story, die aber stellenweise sehr in die Länge gezogen wirkt und mich aufgrund dessen nicht wirklich zu hundert Prozent überzeugen konnte. Nette Idee, die aber nicht so wirklich ideal umgesetzt wurde. Vielleicht hätte man den Stoff geschickter umsetzen können.