Rezension zu "Das Wunder von Billy Goat Hill" von Mark S. Morris
Schau niemals zurück !
Inhalt:
Was geschieht, wenn das eigene Zuhause kein Zufluchtsort mehr ist? Um seinen Mut zu beweisen, macht sich der achtjährige Wade nachts auf den Weg zum Billy Goat Hill. Luke, sein kleiner Bruder begleitet ihn. Dort erleben sie etwas, was ihr Leben für immer verändern wird. Weitere Ereignisse und Begegnungen treiben Wade in Verzweiflung und Albträume. Wade und Luke lernen schon früh Verletzung, Schmerz und Verlust kennen. Später fliehen sie in die Alkoholsucht. Letztendlich erfahren sie, was echte Freundschaft und Vergebung bedeuten. Werden ihre Wunden heilen?
Meine Meinung:
Ein faszinierendes Buch mit Schilderungen tiefer Gefühle. Mark S. Morris nimmt den Leser mit auf eine Abenteuerreise. Der Spannungsbogen wird frühzeitig aufgebaut und allmählich erweitert, bzw. immer wieder aufgegriffen, weil man bei einigen Abschnitten und durch eingebaute Cliffhanger unbedingt wissen möchte, wie die Sache weiter geht. Mir gefallen die teilweise sehr detaillierten Charakterzeichnungen und die lebensnahen Gefühlsschilderungen. Schmerz, Schuld, Vergebung, Hoffnung, echte Freundschaft, aber auch Neid, Rache, Feindschaft werden im Buch beschrieben. Bemerkenswert sind die ausgezeichnet bildhafte Sprache und die Gedanken, mit denen die Protagonisten (vor allem Wade) beschrieben werden.
Der Schreibstil ist teils flüssig teils anspruchsvoll, aber anfangs muss man einen Abschnitt auch zweimal lesen um das Eigentliche oder spezielle Zusammenhänge zu erfassen. Dadurch findet man, hört man an einer solchen Stelle auf, beim Weiterlesen nur schwer wieder in die Handlung rein. Das bessert sich jedoch ab dem zweiten Drittel des Buches.
Die Geschichte hat mich auf ähnliche Weise berührt wie “Die Hütte” von W.P.Young.
Lieblingstextstelle:
“Mein wunder Geist zieht sich in sich selbst zurück, unfähig, noch irgendetwas wahr zu nehmen, außer dieser letzten, entscheidenden Aufgabe und einen letzten selbstlosen Gedanken.”
Fazit:
Ein sehr persönliches Buch. Laut Aussage des Autors im Anhang, beruht ein Teil des Buches auf Tatsachen.