Rezension zu "Zufällig vegan – International" von Marta Dymek
Die genialste Alternative, wenn Reisen und Restaurantbesuche nicht möglich sind. Einfach, gut und so lecker!
Die langersehnte Urlaubsreise musste storniert werden, der Lieblingsvietnamese hat wegen dem Lockdown geschlossen und zwischen Haushalt und Homeoffice soll schnell ein gesundes Essen auf dem Tisch stehen… Marta Dymek, Köchin und Bloggerin mit eigenem Fernsehprogramm hat die geniale Antwort. In ihrem Buch „Zufällig vegan – international“ nimmt sie den Leser/die Leserin mit auf eine kulinarische Reise durch die Welt.
100 Rezepte bieten kulinarische Leckereien aus der ganzen Welt und das mit regionalem Gemüse und irgendwie auch nicht nur für Veganer. Ein Kochbuch, das die leckersten Alternativen zu Fleischgerichten bietet und dabei noch durch die regionalen Angebote nachhaltig ist. In der Einleitung beschreibt die Autorin nicht nur ihre Reise durch die Essensangebote der Welt, sie erläutert auch, was ihre Rezepte so außergewöhnlich macht. Es ist die Idee, das „normale“ Gemüse einfach mal auf völlig ungewohnte Weise zuzubereiten. Die Idee hat mich sofort zum ersten Rezept gebracht. Radieschen waren für mich immer das Rohkostgemüse schlechthin, doch in „Orecchiette mit Radieschen und Knoblauch“ werden sie gebraten und wurden so auch von unseren Kindern gegessen, denen die Radieschen roh oft zu scharf sind. Genial!
Aber zu dem Buch selbst: Nach der Einleitung gibt es einen kurzen Überblick über die am häufigsten verwendeten Gewürze und anderer Zutaten mit einigen interessanten Informationen. Danach folgt der Rezeptteil beginnend mit dem Frühstück und dem kleinen Hunger, über Suppen und Hauptgerichte bis zum Nachtisch und den Getränken. Den Abschluss bilden einige Grundrezepte, die man zum Teil für die anderen Rezepte benötigt oder auch so auftischen kann. Jedes Rezept (bis auf die Grundrezepte) beginnt mit einem großen, einseitigen Foto des Essens, einer kurzen Einleitung zum Beispiel, woraus sich die Idee für das Rezept entwickelt hat, danach folgt die Zutatenliste und die Zubereitung, am Ende gibt es Tipps zum Beispiel zu alternativen Gemüsesorten. Inhaltlich findet man u.a. Rezepte wie Avocado mit Kokusnussspeck, Ton Kha, ungarisches Paprikagulasch, ein magisches Mousse au Chocolat oder einen Masala Chai. Es ist eine Reise um die Welt und für jeden Geschmack etwas dabei, von den Rezepten werden auch Nicht-Veganer überzeugt. Wir haben erst angefangen die ersten Rezepte auszuprobieren, doch unsere Liste mit Neuentdeckungen wird immer länger. Mich hat besonders die Abwechslung der Rezepte angesprochen, die wirklich leicht nachzukochen sind und die Einfachheit der Zutaten, die man in der Regel auch vor Ort kaufen kann. Es sind nicht alle Rezepte kindgerecht, da einige mit hochprozentigem Alkohol zubereitet werden, doch die meisten Rezepte sind familiengerecht. Der vielleicht einzige Kritikpunkt ist, dass eine Aufteilung oder Markierung nach den Saisonzeiten fehlt, obwohl in der Einleitung extra darauf hingewiesen wird, nicht nur regional, sondern auch saisonal zu kochen. Der Verlag bietet auf seiner Internetseite zwar einen Saisonkalender an, doch wäre es schön, wenn ein Blick auf das Rezept die Saison gleich verraten würde. Ansonsten kann ich dieses Buch absolut empfehlen, da es für jeden geeignet ist. Der Kochanfänger findet genauso einfache Rezepte, wie der Profi, der gerne neue internationale Gerichte ausprobieren möchte. Der Nicht-Veganer wird schnell die Erfahrung machen, dass nicht jedes Gericht Tierprodukte enthalten muss, und alle anderen finden etwas für den persönlichen Geschmack, einfach, gut und lecker!