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ingaburg

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Cover des Buches Be Your Own F*cking Hero (ISBN: 9783844550696)

Bewertung zu "Be Your Own F*cking Hero" von Tijen Onaran

Be Your Own F*cking Hero
ingaburgvor 9 Tagen
Kurzmeinung: Kurzweiliges Mutmachbuch für Karrierefrauen
Vom Arbeiterkind zur Karrierefrau

„Be your own f*cking hero” ist ein schöner Titel, um Mut zu machen, seinen eigenen Weg zu gehen. Genau das versucht die Autorin in 15 Kapiteln, in denen sie viel über ihren eigenen Lebensweg berichtet und aufbauende Parolen einstreut, wie zur eigenen Herkunft zu stehen, zur Weiblichkeit, finanziellen Unabhängigkeit, Macht, eigene Forderungen zu stellen oder vom Mut anders zu sein. Beim Lesen weiß man nicht so recht, ob es eine Biografie oder ein Ratgeber sein soll. Die Sprache ist auf jeden Fall Denglisch (halb deutsch und halb Englisch), was mich jetzt nicht gestört hat.

Tijen Onaran hat eine erfolgreiche Karriere vom Arbeiterkind zur Unternehmerin gemacht und war und ist sowohl in der Politik (FDP) wie in der Wirtschaft erfolgreich. Deshalb hatte ich schnell den Eindruck, dass sie sich gegen die von Männern dominierte Wirtschaftswelt durchsetzen musste und auf ihren roten Lippenstift und ihre rote Kleidung pocht und ihre Erfahrungen an ebensolche Karrierefrauen weitergeben möchte.

Einige Erfahrungen konnte ich gut nachvollziehen:

„Früher lebte ich praktisch in der Bibliothek. Für mich die einzige Möglichkeit, in eine Welt einzutauchen, die ich sonst nicht erleben konnte.“ (S. 22) Andere Dinge konnte ich nur teilweise nachvollziehen: „Mein Lippenstift – meine Superkraft.“ (S. 26) Und einige Sätze fand ich völlig unsinnig: „Ein Nein nervt dich? Same here! Aber: Ich verliere nicht, entweder ich gewinne oder ich lerne.“ (S.169)

 Wer ihrem Unternehmen GLOBAL DIGITAL WOMEN auf Social Media folgt, wird viele empowernden Zitate finden. Und auch nach der Lektüre des Buches wirken einige Powersprüche bei mir nach. 

Wer Lust hat ein wenig aufzutanken, könnte zu diesem Buch greifen: BE YOUR OWN F*CKING HERO & be bold.  💄💄💄

 Danke an @team.bloggerportal  


 

 

 



Cover des Buches Waldgeheimnisse (ISBN: 9783453281615)

Bewertung zu "Waldgeheimnisse" von Wohllebens Waldakademie

Waldgeheimnisse
ingaburgvor 10 Tagen
Kurzmeinung: Infomativ, unterhaltsam, intertessant
Spannende Waldgeschichten

Als begeisterte Waldspaziergängerin und Leserin muss ich euch unbedingt das neu herausgegebene Sachbuch „Waldgeheimnisse“ von Wohllebens Waldakademie empfehlen. Ich bin total geflascht von den schönen Bildern und den interessanten Informationen, die sich in einem lockeren Sprachstil gut lesen oder vorlesen lassen. Es gibt immer wieder kleine Info Boxen, „Probier‘s aus“ - Challenges und Mythos Facts, die den Text sehr gut auflockern. Das Buch hat 11 Kapitel über den Wald, die Tiere, die Herausforderungen, die Jahreszeiten, Zukunftsvisionen und Abenteuererlebnisse. Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Waldtiere auch keine Lust haben, „sich durch dichtes Gestrüpp zu schlagen,“ (S.119) und Wege benutzen, die andere Tiere schon angelegt haben und auch die von Menschen angelegten Wege benutzen, wenn wir grade nicht in Sicht sind? Wenn ich jetzt durch den Wald gehe bleibe ich manchmal 10 Minuten stehen und vielleicht schleicht sich dann mal ein Waldtier über den Weg?  

Spannend fand ich auch das Kapitel über Zukunftsvisionen für den Wald und das Zusammenspiel von Menschen und Wald. Ein lehrreiches, optisch gut gestaltetes und kurzweiliges Buch, das Lust macht, den Wald neu zu entdecken. Ich werde sicherlich noch häufiger in dieses wunderbare Buch schauen und empfehle es allen großen oder kleinen, jungen oder alten Naturfreunden.


 Danke an @team.bloggerportal  und @waldakademie

Cover des Buches Demon Copperhead (ISBN: 9783423283960)

Bewertung zu "Demon Copperhead" von Barbara Kingsolver

Demon Copperhead
ingaburgvor 12 Tagen
Kurzmeinung: Eine berührende und traurigen Geschichte
"Beim Arsch des Teufels, was war das denn?"

“Beim Arsch des Teufels, was war das denn?“ (S. 572)

Ein großes Lesehighlight ist die berührende und traurige Geschichte einer Kindheit und Jugend in den 90iger Jahren in Virginia, USA, die Barbara Kingslover nach dem Original von Charles Dickens neu interpretiert. Demon Copperhead ist ein einsamer und vernachlässigter Junge, der nicht nur einen miesen Start hat, sondern eine insgesamt dysfunktionale Kindheit und Jugend. Er wächst mit der drogenabhängigen Mutter in der ärmsten Region der USA und während der Opioid-Epidemie der 1990er auf. Er muss sich schon früh um seine Mutter kümmern, seinen gewalttätigen Stiefvater ertragen und wird in Pflegefamilien gesteckt, die ihn unmenschlich behandeln. Es geht um Themen wie extreme Armut, Vernachlässigung, Sucht, Gewalt, Ausbeutung von Waisen, aber auch um die Liebe und um Football.

Der Schreibstil hat mich total mitgenommen. Der Ich-Erzähler erzählt rückblickend, ehrliche und selbstironisch, sodass die schweren Themen mit Humor gespickt sind. Und trotz aller schlimmen Ereignisse trifft Demon auch auf wohlwollende Menschen.

 

Ein sehr aufwühlenden Lesehighlight, das ich hier gerne empfehle!

Lieben Dank an den @dtv_verlag für das #rezensionexemplar

Cover des Buches Gewittermann (ISBN: 9783734111662)

Bewertung zu "Gewittermann" von Tina N. Martin

Gewittermann
ingaburgvor 16 Tagen
Kurzmeinung: Eiskalter pannender Thriller
Erbarmungslose Winter in Nordschweden

Der spannende Thriller mit dem erbarmungslosen Winter in Nordschweden habt mich eiskalt erwischt und ganz schön zittern lassen beim Umblättern.

Der „Gewittermann“ ist der zweite Band rund um die schwedische Ermittlerin Idun Lind, kann aber unabhängig vom „Apfelmädchen“ gelesen werden. Die Autorin Tina N. Martin wirft den Leser gleich mitten ins Geschehen bei dem eine Eisläuferin die Leiche eines alten Mannes findet. Schnell wird klar, dass sein Schädel zertrümmert wurde und sein Geschlechtsteil wurde ihm abgeschnitten. Dass Motiv scheint sehr persönlich zu sein, doch dann taucht die Spur eines ähnlichen ungelösten Falls auf, der drei Jahre zurückliegt. Die Ermittlungen führen ins Rotlichtmilieu und schließlich zu einem Mädchenhändlerring. Harter Stoff und teilweise mit ebenso harten Details beschrieben.

Ein zweiter Erzählstrang beginnt im Jahr 1977 und erzählt von dem 7jährigen Peter, der in seiner Klasse gemobbt und verprügelt wird und sich mit Silje anfreundet, die ihn immer verteidigt. Eine tiefe Freundschaft entsteht.

Mehr möchte ich hier nicht verraten. Ich kann nur sagen, dass die Spannung durchgängig gehalten wird und am Ende noch mal zunimmt.

Der Triller hat trotz schwerer Thematik einen leichten Schreibstil, liest sich sehr wie von selbst und hat mir gut gefallen. Meine Leseempfehlung für diesen guten Thriller. ⛸️⛸️⛸️⛸️

 

Cover des Buches Die Toten von Königsberg (ISBN: 9783442492565)

Bewertung zu "Die Toten von Königsberg" von Ralf Thiesen

Die Toten von Königsberg
ingaburgvor 21 Tagen
Kurzmeinung: Spannender historischer Krimi mit einem jüdischen Kommissar und dem aufkeimenden Nationalsozialismus
Mörder und Vergewaltiger

Der historische Kriminalroman von Ralf Thiesen spielt im Königsberg der Goldenen Zwanziger Jahre und hat neben interessanten Hintergrundinformationen und einem spannenden Kriminalfall vor allem den jüdischen Kommissar Aaron Singer. Das Aufkeimen des Nationalsozialismus wird ebenso zum Thema wie die jüdische Kultur. 

Der Roman beginnt mit dem Kampf der Königsberger Reeder gegen einen einflussreichen Unternehmer aus dem Ruhrgebiet, der in der Frachtschifffahrt expandieren will. Dann wird ein junger Reeder ermordet und da an einer Wand hebräische Zeichen zu sehen sind, vermuten die völkischen Zeitungen einen jüdischen Ritualmord. Deshalb unterstützt Aaron Singer aus Berlin die Königsberger Kripo. Schon bald gibt es einen weiteren Mord und noch mehr Aufruhr in der Stadt. Zwielichtige Gestalten, Schurken und empathielose Killer tauchen ebenso auf wie das Nachleben im Amüsierclub „Bel Ami“. 

 

Mir hat der historische Kriminalroman sehr gut gefallen. Die Geschichte nimmt ganz langsam an Fahrt auf, die Charaktere sind authentisch und die historischen Hintergründe passen. Die Sprache ist bildgewaltig und leicht zu lesen. 

 

Gerne empfehle ich diesen abwechslungsreichen und spannenden Kriminalroman und hoffe auf Nachschub. 

Cover des Buches Weltalltage (ISBN: 9783462003369)

Bewertung zu "Weltalltage" von Paula Fürstenberg

Weltalltage
ingaburgvor 22 Tagen
Kurzmeinung: Freundschaft und Krankheit experimentell erzählt
Großartiger Roman

„Weltalltage“ ist ein großartiger Roman über Krankheiten, Freundschaft und das Schreiben. Die namenlose Erzählerin, die sich selbst mit "Du" anspricht, will über ihren Freund Max schreiben. Experimentell geschrieben, mit Listen, Zitaten, Buchstaben und Zahlenüberschriften, nicht chronologisch, aber ich bin erstaunlich schnell in eine guten Lesefluss gekommen.

Die Ich-Erzählerin und Max lernen sich 1999 in der siebten Klasse kennen. Beide leben bei alleinerziehenden Müttern in schwierigen Verhältnissen im Osten Deutschlands. Die ersten Kapitel handeln von ihrer Krankheit und seiner Unterstützung. Sie leidet an Schwindelanfällen, die medizinisch nicht geklärt werden. Sie nennt diese Tage Weltalltage. Es sind Tage, an denen sie schwebt und Max steht ihr immer zur Seite und hilft ihr. Später ziehen sie zusammen, nicht als Paar, sondern als Freunde in einer WG-Gemeinschaft. Max ist jahrelang der Gesunde, doch nach dem Selbstmord seines Onkels, entwickelt er eine Depression.

Die Erzählerin ist Schriftstellerin, Max ist Architekt. Sie versucht ein Buch zu schreiben und dazu schreibt sie Listen. So kommt die „Chronik einiger Verletzungen, die ihr euren Müttern zufügt“ ebenso vor wie ein „Amtliches Verzeichnis einiger Gespräche zwischen Max und dir, die im Nachhinein betrachtet nicht so optimal gelaufen sind“. Durch diese experimentelle Schreibweise ergibt sich ein tiefgründiges Bild dieser besonderen Freundschaft, der Figuren und deren Krankheiten und Sorgen.

Sehr gut gefallen haben mir auch die eingebundenen Informationen zur Krankheitsentstehung, die Wahrnehmung von Krankheit in der Gesellschaft, die Diagnoseodysseen, die misogyne Medizingeschichte, sowie die Krankheit als Metapher in literarischen Texten.

Gerne vergebe ich für diesen außergewöhnlich gestalteten und tiefgründig geschriebenen Roman „Weltalltage“ von Paula Fürstenberg eine große Leseempfehlung mit 5/5 Sternen.

(Danke an den Verlag Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar)

Cover des Buches Hallo, du Schöne (ISBN: 9783832169459)

Bewertung zu "Hallo, du Schöne" von Ann Napolitano

Hallo, du Schöne
ingaburgvor einem Monat
Kurzmeinung: Ein amerikanisch-italienischer Familienroman
Alles scheint perfekt, doch...

Eine komplexe amerikanisch-italienische Familiengeschichte mit vier Schwestern und William, die erst nach über 100 Seiten so langsam ins Rollen kommt und am Ende sogar überrascht.

Im Mittelpunkt des Romans stehen vier Schwestern aus der italienisch-stämmigen Familie Padovano: Julia, Sylvie und die Zwillinge Emeline und Cecilia, die alle sehr unterschiedlich sind, aber ein inniges Verhältnis zueinander haben. Dann gibt es noch William, der als Einzelkind aufwächst, weil seine Schwester im Kleinkindalter verstirbt. Seine Eltern verkraften den Verlust ihres ersten Kindes nicht und vernachlässigen William bitterlich. Williams einziger Halt ist der Basketball. Auf dem College verliebt es sich in Julia Padovano und heiratet sie. Die italienische Großfamilie nimmt ihn herzlich auf und alles scheint perfekt, doch so läuft es weder im normalen Leben geschweige denn im Roman.
Es folgt ein Schicksalsschlag nach dem anderen, wie der Tod des Vaters, der die Mädchen immer mit „Hallo, du Schöne“ begrüßt hat. Während mir Julia auf den ersten 100 Seiten fast unsympathisch bestimmend ist und William zu naiv erschient, entwickeln sich die Figuren mit ihren Schicksalsschlägen alle auf ihre eigene Weise und versuchen ihr Leben und ihre Beziehungen zueinander wieder in den Griff zu bekommen. Dabei geht es um bewegende Themen wie Vernachlässigung, Angst, Zusammenhalt, Liebe, Eifersucht, Gesundheit, Depression, Vertrauen, Verrat, Verlust, Vergebung, Schmerz und Erinnerung.
Ein schöner Familienroman mit einem ausdrucksstarken Cover in kräftigen Farben, den ich hier gerne empfehle.

(Danke an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar)



Cover des Buches Am Meer (ISBN: 9783630877488)

Bewertung zu "Am Meer" von Elizabeth Strout

Am Meer
ingaburgvor einem Monat
Kurzmeinung: Ohne Zweifel ein Lesehighlight
Lucy Barton: empathisch, stark, eigenwillig



Lucy Barton im Lockdown
Lucy Barton lebt als Schriftstellerin in New York und trauert um ihren verstorbenen zweiten Mann, als ihr Exmann William darauf besteht, dass sie ein paar Sachen einpackt und mit ihm in ein Haus am Meer nach Maine fährt. „Ich hatte es so wenig kommen sehen wie die meisten“ lautet der erste Satz dieses feinfühligen Familienromans. Lucy fühlt sich überrumpelt und unterschätzt die Gefahr, doch William will sie unbedingt beschützen und er ist als Parasitologe sehr vernunftgesteuert. Er versucht auch die beiden erwachsenen Töchter zum schnellen Fortgang aus New York zu bewegen, aber nur die Ältere folgt seinem Rat sofort.

Das Haus am Meer wirkt auf Lucy klamm und kalt, das Ufer felsig, das Meer schäumt, Regen trommelt auf das Dach, Blitze flackern über den Ozean. Mit dem Bild auf dem Cover hat das wenig zu tun, aber vielleicht spiegelt es den Gemütszustand gegen Ende des Romans wider. Lucy hat viel Zeit zum Nachdenken. In der Ausnahmesituation kommen intensive Gefühle zutage, die Verhältnisse werden auf die Probe gestellt, Krankheitsverläufe werden schwerer und Geheimnisse werden gelüftet. E. Strout nimmt auch politische Ereignisse auf, wie den rassistischen Mord an George Floyd oder historische Ereignisse wie die spanische Grippe.
Der Roman ist voller kleiner Beobachtungen und Gedanken über zwischenmenschliche Beziehungen, Ängste und Erinnerungen. Der sanfte Plauderton verbirgt so viel mehr als nur die Geschehnisse während der Pandemie. Strout spricht über tiefe Gefühle wie Familie, Liebe und Verluste.
Mir hat der inzwischen vierte Band der Reihe um die Schriftstellerin Lucy Barton sehr gut gefallen, weil der Hauptcharakter Lucy so ungemein stark, emphatisch und eigenwillig ist. Ohne Zweifel ein Lesehighlight.


Cover des Buches Prima facie (ISBN: 9783910372214)

Bewertung zu "Prima facie" von Suzie Miller

Prima facie
ingaburgvor einem Monat
Kurzmeinung: Spannendes Gerichtsdrama aus weiblicher Sicht
Dem ersten Anschein nach

Ein spannender Roman über den juristischen Umgang mit,Sexualdelikten, den ich nicht so schnell vergessen werde. 

Die Hauptfigur Tessa Ensler arbeitet als junge erfolgreiche Strafverteidigerin in London. Im ersten Teil des Romans geht es vor allem um ihre soziale Herkunft und ihren beruflichen Aufstieg. Sie ist mit einem gewalttätigen Vater aufgewachsen, der sie, ihren jüngeren Bruder und ihre Mutter schon früh verlässt. Die alleinerziehende Mutter arbeitet als Putzfrau und sie wohnen in einer bescheidenen Sozialwohnung. Tessa schafft den sozialen Aufstieg, indem sie fleißig lernt und die Codes der besseren Gesellschaft kopiert. Sie kennt ihre Stärken und hat Vertrauen in sich und in ihre Fähigkeiten und vor allem vertraut sie den Gesetzen. Vor Gericht geht es um die juristische Wahrheit und es gewinnt die Partei, die die glaubwürdigste und beste Geschichte erzählt. Mit dieser Einstellung wird Tessa zu einer sehr erfolgreichen Strafverteidigerin, die ihre Klienten zum Freispruch verhilft.

Doch eines Tages wir Tessa selbst Opfer einer Vergewaltigung. Sie bringt ihren Fall vor Gericht, obwohl nur eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht, zu gewinnen. Nur 1,3 Prozent der Prozesse in Großbritannien enden mit einem Schuldspruch, während statistisch gesehen jede dritte Frau Opfer von Vergewaltigung oder sexueller Nötigung wird. Und nur jede zehnte Frau bringt den Übergriff überhaupt zur Anzeige.

Ein brisanter Roman und eine spannendes Gerichtsdrama aus weiblicher Sicht. Prima facie bedeutet „dem ersten Anschein nach“ und ist ein Roman mit vielen traurigen Passagen, aber auch hoffnungsvollen Botschaften.

Große Leseempfehlung für ein emotional mitreißendes Buch.

(Danke an den Kjona Verlag für das Rezensionsexemplar)

Cover des Buches Vierzehn Tage (ISBN: 9783423290029)

Bewertung zu "Vierzehn Tage" von Margaret Atwood

Vierzehn Tage
ingaburgvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Ein Haus mit vielen Geschichten
Eine Gemeinschaft wächst durch Geschichten zusammen

An dem Gemeinschaftsroman von Margret Atwood und Douglas Preston haben 34 weitere Autoren mitgeschrieben und das Ergebnis ist ein gelungener Roman mit vielen individuellen Geschichten, die eine Gemeinschaft heraufbeschwören, die man mit jeder Erzählung mehr erkennt.
Die Handlung findet während der Corona-Pandemie im April 2020 in New York statt. 1A ist die Hausmeisterin des heruntergekommenen Mietshauses und nach der Nummer des Appartements benannt, das ihr mit der Anstellung zur Verfügung gestellt wurde. In ihrer Wohnung findet sie die Aufzeichnungen ihres Vorgängers, in dem die Eigenheiten und Spitznamen der Bewohner geschrieben stehen. Abends treffen sich die Bewohner auf dem Dach und klatschen wie tausend andere Beifall, für die, die in systemrelevanten Berufen arbeiten. Sie achten auf die Abstandsregeln und erzählen sich eine Stunde lang Geschichten, um der Enge der eigenen vier Wände zu entfliehen. Es ist Lockdown und die Straßen sind leer. Die abendlichen Treffen lässt die Bewohner immer mehr zueinander finden.
Die einzelnen Geschichten sind sehr unterschiedlich, handeln von Familie, Liebe, Verlust, Schmerz, Tod und Geistern. Sie spiegeln verschiedene Kulturen, Lebensvorstellungen und Realitäten wider. Aber sie alle verbinden die Hausbewohner, die vorher Fremde waren und schaffen einen gemeinsamen Nenner. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Nicht alle Erzählungen haben mich im gleichen Maße gefesselt oder berührt, aber insgesamt empfehle ich den ungewöhnlichen Gemeinschaftsroman gerne weiter, weil einzelne Menschen im Mittelpunkt stehen und am Ende doch ein gemeinsames Ganzes entsteht.


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  • 20.11.1963

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Biografien, Historische Romane, Krimis und Thriller, Sachbücher, Literatur, Unterhaltung

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