Ahima Beerlage

 4,4 Sterne bei 5 Bewertungen
Autorin von Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte, Sterne im Bauch und weiteren Büchern.
Autorenbild von Ahima Beerlage (©cb berlin)

Lebenslauf

Geboren in Gelsenkirchen als dritte Tochter. Nach dem Abitur nach Marburg/Lahn. Studium der Neuen deutschen Literatur/Linguistik, Politik, Soziologie und Kunstgeschichte. Magistra-Abschluss. Umzug nach Berlin. Politisches Engagement in der autonomen Frauen- und Lesbenszene. Arbeit beim linksalternativen Radio 100, Eldoradio, in der Multimedia-Galerie PELZE. Mit-Organisatorin der ersten QUEER-Parties im Berliner SO36. Arbeit in einer Multimedia-Agentur als Content-Managerin, später als Storylinerin bei TV-Serien. Krankheitsbedingt in Frührente.

Alle Bücher von Ahima Beerlage

Cover des Buches Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte (ISBN: 9783959170154)

Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte

 (2)
Erschienen am 29.12.2021
Cover des Buches Sterne im Bauch (ISBN: 9783944576336)

Sterne im Bauch

 (2)
Erschienen am 18.06.2014
Cover des Buches Riss in der Zeit (ISBN: 9783959170178)

Riss in der Zeit

 (1)
Erschienen am 31.03.2020

Neue Rezensionen zu Ahima Beerlage

Cover des Buches Riss in der Zeit (ISBN: 9783959170178)
Sheylas avatar

Rezension zu "Riss in der Zeit" von Ahima Beerlage

Ein relevantes Buch mit authentischen lesbischen Protagonistinnen
Sheylavor 4 Jahren

Handlung: Ihr halbes Leben lang ist Jana vor ihrer Vergangenheit geflohen. Bei Frauke fühlt sie sich endlich angekommen. Wie in einem sicheren Hafen. Aber ihre Freundin darf niemals erfahren, wer Jana wirklich ist - weil das Geheimnis, das sie hütet, nicht nur ihre Beziehung, sondern ihre gesamte Existenz in Gefahr bringt. Bis die Wahrheit eines Tages unangemeldet vor der Tür steht und Jana sich ihren Dämonen endlich stellen muss, wenn sie Frauke und sich selbst retten will.

Riss in der Zeit hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Der Klappentext hat mich auf ein Beziehungsdrama, auf eine Liebesgeschichte mit vielen Wendungen vorbereitet. Letztlich kommt Ahima Beerlage zusätzlich noch mit dem gefühlvollen Psychogramm einer Ausgestoßenen und einer Frage, die wir uns sehr dringend stellen sollten, ob wir wollen oder nicht, ums Eck.

Das, was Jana vor aller Welt zu verbergen sucht, ist ein unheimlich gesellschaftsrelevantes Thema. Und nein, es geht nicht (nur) ums Coming-out. Ahima Beerlage wagt sich an ein universelles und zugleich hoch emotionales Problem: Was geschieht mit den Angehörigen und Freunden von öffentlich gehassten Straftätern? (Mehr möchte ich nicht ins Detail gehen, um nicht zu spoilern.)

Ich gebe zu, dass ich mir diese Frage vorher noch nie gestell habe. Umso mehr hat Riss in der Zeit mich nachdenklich gestimmt und es geschafft, mich zu sensibilisieren. Die Leser*innen nehmen sehr intensiv und auch ungeschönt Anteil an Janas Gefühlen, Gedanken und Ängsten und hoffen mit ihr, dass es für sie und Frauke am Ende doch ein Happy End geben möge.

Ob es eines gibt? Finde es selbst heraus! ;-)

Nur so viel: Die Autorin präsentiert uns hier keinen Feelgood-Roman mit Ende-gut-alles-gut-Garantie.

Der Schreibstil ist recht pragmatisch, was gut zur Protagonistin und Butch Jana passt. An manchen Stellen hätte ich mir allerdings etwas mehr Subtilität gewünscht. Für meinen Geschmack wird auch die ein oder andere Gefühls-Passage zu häufig in in ähnlichen Worten wiederholt. Aber okay - es wird trotzdem nicht langweilig. Ich würde dafür einen halben Stern abziehen. Der Roman hat mich als Gesamtheit allerdings so nachhaltig überzeugt, dass ich gern aufrunde und eine warme Leseempfehlung ausspreche!

Hinweis: Im Namen der lesbianchic Redaktion danke ich Ahima Beerlage und dem Verlag Krug&Schadenberg für das Rezensionsexemplar. Daran war nicht die Bedingung einer positiven Bewertung geknüpft.

Cover des Buches Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte (ISBN: 9783959170154)
haensbaenss avatar

Rezension zu "Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte" von Ahima Beerlage

Sehr persönlicher und trockenhumoriger Einblick in Ahima Beerlages Leben
haensbaensvor 6 Jahren

Vollständige Rezension: queerbuch.wordpress.com

Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte hat in mir die verschiedensten Gefühle ausgelöst. Die Autorin ist aus demselben Jahrgang wie meine Mutter. Ich bin also in einer völlig anderen Zeit aufgewachsen als sie und habe trotzdem einen Bezug dazu. Vieles war damals anders – queere Menschen hatten weniger Rechte, bis 1994 stand Homosexualität bei Männern sogar noch unter Strafe. Sie waren weniger sichtbar als heute. Ich mag Biografien, weil ich so einen ungefilterten Einblick in die persönlichen Erlebnisse von Personen erhalte, die in einer Zeit lebten, die ich selbst nicht kenne.

Diese Biografie ist nicht nur ungeheuer informativ und regt zum Nachdenken an, die Autorin hat auch einen (für mich sehr lustigen) trockenen Humor. Sie erzählt ganz sachlich und ohne Selbstmitleid, wie ihr Leben als lesbisch-feministische Frau ausgesehen hat, und später, auf Grund mehrerer Bandscheibenvorfälle, aus der Sicht einer Behinderten. Durch diese trockenhumorige Art hat sie mich nicht selten sehr berührt. Die beste Stelle war für mich die, in der sie beschreibt, wie sie ihre Frau kennengelernt hat; sie strotzt vor Ironie und zeigt gleichzeitig, dass es wohl wirklich für jeden Topf einen passenden Deckel gibt.

Heute sprechen wir meist von queeren Menschen. Labels werden immer unwichtiger, es heißt weniger »Lesben oder Schwule«, wir sind alle eine große queere Community, in der sich niemand festlegen muss. So der Plan, bzw. so die Tendenz, die ich wahrnehme. Dass das heute so ist, kommt allerdings nicht von irgendwoher. Jemand musste sich für uns einsetzen und stark machen, damit wir heute so frei leben können, wie das die meisten von uns tun.

Wenn ich auch manchmal darüber gestolpert bin, dass die Autorin von ihrer lesbischen Identität schreibt, so kann ich das inzwischen besser nachvollziehen. Für mich bildet dieser Teil von mir nicht meine Identität, sondern eben nur ein kleines Puzzlestück meiner Identität. Wenn man hinsichtlich dieses Puzzlestücks aber nur auf taube Ohren stößt und zurückgestoßen wird, so kann dieses Teilchen einen deutlich größeren Raum einnehmen, als es anfangs war oder als es sein könnte. Was ich damit sagen möchte: Mit diesem Buch verstehe ich mehr und mehr, woher die frühere Abspaltung und visuelle Hervorhebung von lesbischen, feministischen Frauen und Aktivistinnen rührt. Sie setzten sich für Sicherheit und gleiche Rechte ein, damit wir heute so frei leben können, wie wir es tun und uns die »Arroganz« herausnehmen können zu sagen, wir seien doch alle gleich und müssten uns nicht mehr abheben (auch wenn der Weg dahin immer noch nicht ganz gegangen ist). Durch die vielen ehrenamtlichen Stunden bekommen viele dieser Frauen heute sehr wenig Rente. Mir stellte sich die Frage, warum so viele Frauen so viel auf sich genommen haben. Ahima Beerlage beantwortet das in einem Satz: Sie hatte keine Wahl. Sie konnte nicht anders, als für Frauen und andere Minderheiten einzustehen.

Fazit

Lasst uns nicht vergessen, wie wir an den Punkt kamen, wo wir heute stehen. Ahima Beerlage schreibt trockenhumorig über ihre Erlebnisse als lesbisch-feministische Aktivistin, als Veranstalterin der ersten gemeinsam-queeren Partys. Ich finde, diese Biografie gibt einen sehr persönlichen Einblick in das Leben der Autorin und die LGBT+-Bewegung der letzten vier Jahrzehnte, in denen sich wahnsinnig viel getan hat. Es ist ein Aufruf an uns alle, egal welcher Sexualität oder Generation, wieder mehr ins Gespräch zu kommen und weiter zu bleiben.

Cover des Buches Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte (ISBN: 9783959170154)
M

Rezension zu "Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte" von Ahima Beerlage

Sehr berührende, sehr ehrliche biografische Spurensuche!
Marazulvor 6 Jahren

Ahima Beerlage ist in ihrem Buch der lesbischen Fährte ihres Lebens gefolgt, da diese, wie sie schreibt, ihre Sprache, ihr Wesen, Denken und Fühlen geprägt und ihr die Kraft für politischen Widerstand gegeben hat. Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte ist ein wunderbarer Titel für diese autobiografische Spurensuche, denn es ist letztlich eine Liebesgeschichte zu ihrer eigenen Identität, ihrem Lesbischsein, mit all den vielen Licht-, aber auch Schattenseiten, die sie auf 150 Seiten entfaltet. In radikaler Ehrlichkeit und frisch von der Leber weg nimmt sie die LeserIn mit in ihre Lebens- und Gedankenwelten, erinnert an Zeiten des feministisch-lesbischen Kampfes, in denen frau sich in vorrevolutionären Epochen wähnte, Zeiten von Hausbesetzungen, wilden Partys und Kunstperformances und schlägt den Bogen bis heute zu Auseinandersetzungen innerhalb der queeren Szene ... Entstanden ist das Zeugnis eines intensiv gelebten, prallen Lebens, in großer Offenheit erzählt, das uns die großen Freuden, Leidenschaften, Möglichkeiten und Visionen eines lesbischen Lebens hier und heute zeigt, aber auch die schmerzvollen Seiten nicht ausspart. Ältere Leserinnen werden sich vielleicht in der Lektüre wiederfinden, jüngere könnten Einblicke in bis dahin fremde Lebenswelten gewinnen :-)

Gespräche aus der Community

Das Buch wird als Ebook zur Verfügung gestellt.
9 BeiträgeVerlosung beendet
Kiki77s avatar
Letzter Beitrag von  Kiki77vor 5 Jahren
HALLO? Gibt es hier Hoffnung?

Zusätzliche Informationen

Ahima Beerlage wurde am 16. Dezember 1960 in Gelsenkirchen-Buer (Deutschland) geboren.

Community-Statistik

in 8 Bibliotheken

von 1 Leser*innen gefolgt

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