Mika Suzuki wird früh schwanger und entschließt sich mit 19 Jahren, ihr Baby zur Adoption frei zu geben. Während ihr eigenes Leben von mehr Tiefs als Hoch gezeichnet ist, wächst ihre Tochter Penny in behüteten Verhältnissen auf.
Mitten in ihrem eigenen Lebenschaos mit gekündigtem Job, gescheiterter Beziehung, und einem Messi-WG Leben meldet sich Penny 16 Jahre später bei ihrer Mutter und möchte sie kennenlernen. Mika möchte sich ihrer Tochter perfekt präsentieren und inszeniert daher mit Hilfe ihrer Freunde das Leben, das sie gerne gehabt hätte - ein Lügenkonstrukt, das zum Scheitern verurteilt ist und auffliegt. Nichtsdestotrotz besteht der Kontakt zwischen Mika und Penny weiter und die beiden nähern sich einander an und versuchen all das aufzuholen, was an Mutter-Kind-Beziehung bisher nicht stattfinden konnte. Eine wichtige Wende in Mikas Leben und Anstoß dafür, Verantwortung zu übernehmen und all die Dinge zu ordnen, und anstatt eines inszenierten perfekten Lebens das persönliche Glück zu finden.
Emiko Jean ist mit "Mika im echten Leben" ein großartiger Roman gelungen. Mit einer Leichtigkeit erzählt sie die Geschichte von Mika und lässt uns teilhaben an all den Verwirrungen, die darin bestehen, bis sich schließlich doch alles in richtige Bahnen ordnet. Mika ist in ihrer "Unperfektheit" absolut sympathisch und es macht Freude, ihre Entwicklung von der liebenswürdigen Chaotin in eine selbstbewusste, verantwortungsvolle Frau mitzuerleben. Gleichzeitig zum Aufbau der Beziehung mit ihrer Tochter erlebt Mika vielerlei Veränderungen in den Verhältnissen zu ihren Mitmenschen. Sowohl Freunde als auch die eigenen Eltern werden plötzlich anders gesehen und mach Missverständnis aus dem Weg geräumt, sodass Mika schließlich dieses annähernd perfekte Leben führen kann, das sie ihrer Tochter ursprünglich vorspielen wollte. Das Buch zeigt wunderschön auf, dass nichts in Stein gemeißelt ist und essen im Leben immer eine 2. Chance gibt, die zu nützen sich absolut lohnt.
"Mika im echten Leben" ist ein absolut lesenswerter Roman, der aufgrund seiner pointierten Erzählweise oft zum Schmunzeln anregt. Gleichzeitig ist das Buch viel tiefgründiger, als man ursprünglich vermuten würde und behandelt das Thema "Beziehungen" auf vielschichtige Art und Weise. Es finden sich viele Punkte, über die es sich nachzudenken lohnt und ich wurde angeregt, auch eigene Beziehungen aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Ich fand es sehr schön mitzuerleben, wie sich die Mika und Penny, aber auch Mikas Freundin Hana und Mikas Mutter im Roman weiterentwickelt haben. Absolut sympathisch und wirklich lesenswert - eine ganz klare Empfehlung.