C

chipsletty

  • Mitglied seit 26.11.2009
  • 1 Freund*in
  • 12 Bücher
  • 10 Rezensionen
  • 11 Bewertungen (Ø 4,73)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne9
  • 4 Sterne1
  • 3 Sterne1
  • 2 Sterne0
  • 1 Stern0
Sortieren:
Cover des Buches Cináed (ISBN: 9783944788036)

Bewertung zu "Cináed" von Tanja Höfliger

Cináed
chipslettyvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Der spannende Auftakt einer Fantasy-Trilogie! :-)
Kann ein Stift kommunizieren?

Wenn man an Surfen denkt, dann eigentlich auch gleich an die Wahnsinns-Strände von Florida: braungebrannte und blondgelockte Schönlinge in Shorts mit bloßem Oberkörper. Daniel ist alles andere als so ein Typ. Er ist gerade an der Schwelle zum Mann und sucht an sich verzweifelt die ersten Zeichen dafür, denn damit könnte er auch bei den Mädchen punkten. Behütet nicht nur von seiner Mutter, sondern auch noch von drei Schwestern die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben ihn zu bemuttern. Wie soll man da erwachsen werden? Zum Glück sind da noch sein bester Freund Jack und das Surfboard, mit beiden ist Daniel immer auf der Suche nach der perfekten Welle an den Stränden von Swansea in Wales!

Doch dann kommt sein 16.Geburtstag und alles wird anders! Wie lange freut er sich schon auf diesen Tag und so sehr hofft er auf ein neues Board. Doch was bekommt er? Einen Kugelschreiber! Er bekommt tatsächlich einen Kugelschreiber von seinen Eltern zum Geburtstag! Daniel versteht die Welt nicht mehr.

Am nächsten Tag in der Schule merkt Daniel, dass an dem Stift etwas nicht stimmt: Nur er kann ihn ohne Schmerzen anfassen. Warum hegt er plötzlich für einen Stift Gefühle? Alles wird noch verwirrender für ihn, als er ganz plötzlich in ein Internat gebracht wird. Weg von zuhause und, ohne sich wirklich verabschieden zu können, auch weg von seinen Freunden.

Auf den ersten Blick scheint dieses Internat ganz okay zu sein. Nobel und exklusiv wirkt die Conwy-Akademie. Doch je mehr sich Daniel umschaut, desto mysteriöser wird die ganze Sache. Die Schüler werden nämlich nicht nur exzellent in normalen Schulfächern unterichtet, sondern auch im Kämpfen, Überleben und in Kondition. Sie treten in Gruppen gegeneinander an, und da wird es dann schon mal ziemlich brisant und auch gefährlich.

In verschiedenen Gruppen eingeteilt, die auch noch gegeneinander konkurrieren, ist es schwer Freunde zu finden und schnell findet Daniel heraus, dass vermeintliche Freunde nicht immer unbedingt Menschen sind, denen man trauen kann. Dann kommuniziert der Kuli, den Daniel Cináed genannt hat, mit ihm und zwar auf außergewöhnliche Weise. Aber immer zu Daniels Vorteil. Ist der Kuli der Einzige, dem Daniel vertrauen kann?

Dann erfährt er, dass es noch einen zweiten Kuli geben muss und dass auch seine Eltern als Jugendliche Kontakt zu dieser Akademie hatten und auch von den Fähigkeiten des Stiftes gewusst haben. Wer hat den zweiten Kugelschreiber und was passiert, wenn man die Kraft beider Stifte vereint?

Bei einem großen Wettkampf in der Schule geschehen seltsame Dinge und Daniel ist mittendrin. Kann er gewinnen und darf er überhaupt gewinnen? Bei dem Wettkampf kommt er nicht nur bis an seine Grenzen, sondern auch noch weit darüber hinaus. Wird er es schaffen und wird er mehr über die Stiftträger heraus bekommen?

An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich selbst beim Rezensionsschreiben wieder in die Spannung, die diesem Buch innewohnt, hereingekommen bin. Eigentlich hätte ich es gleich nochmal lesen können. 

Es hat mir demzufolge sehr gut gefallen, auch wenn ich am Anfang etwas skeptisch war und dachte, es sei eine moderne Variante von Harry Potter, so hatte mich das Buch dann doch in seinem Bann! Erst denkt man, was passiert denn hier und dann nimmt das Buch immer mehr an Fahrt auf und ab einem bestimmten Punkt kann man es dann auch nicht mehr aus der Hand legen, egal wieviel Uhr es ist. Es ist sicherlich von der Art her den Büchern um den kleinen Zauberschüler ähnlich, aber es hat trotzdem seinen ganz eigenen Charme, gewürzt mit viel Spannung und Fantasie. Ein Buch, das in keiner gut sortierten Fantasy-Bibliothek fehlen sollte!

Merken

Cover des Buches Rabenfraß (ISBN: 9783839218327)

Bewertung zu "Rabenfraß" von Biggi Rist

Rabenfraß
chipslettyvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ein geniales Buch und ein absolutes Muss für alle Fans von spannenden Krimis und dem schönen Harz! :-)
Spannung aus dem Harz!

Hölzle hat Urlaub, 4 Wochen.Eigentlich wollte er diese mit seiner Christiane in Australien verbringen, aber wie das Leben so spielt, kommt es meist anders als man denkt. Hölzle ist ausgezogen und er und Christiane haben sich getrennt. Zu groß war die Eifersucht und die Unstimmigkeiten. Es war doch eigentlich überhaupt nichts passiert mit Sabine Adler-Petersen. Hätte mal Heiner nur nicht Sabine diesen Gefallen getan.

Da ihm zusätzlich noch ein vergangener Fall nachhängt, beschließt Hölzle, wenn es schon nicht Australien wird, dann sollen es 14 Tage entspannter Wanderurlaub im Harz werden. Die Harzer wird es freuen, dass man ihre schöne Gegend als Ersatz für Australien betrachtet.

In einem kleinen Gasthof angekommen, ist Heiner auch gleich mit ganzer kriminalistischer Aufmerksamkeit dabei, so ganz kann man das als leidenschaftlicher Polizist wohl nicht ablegen. In dem kleinen Dorf, in dem er untergekommen ist, ist eine junge Frau bestialisch ermordet worden. Der passende Täter wird auch gleich verhaftet. Ein eifersüchtiger Ehemann hat immer ein Motiv und den hat passenderweise das Opfer auch gehabt. Das Dorf ist entsetzt, hätte man es doch niemals dem Ehemann zugetraut! Gleich am Stammtisch aufgenommen, hört sich Hölzle ein bissel um, und auch ihm kommt die Sache doch zu „glatt“ vor. Er beginnt sich mal ein bissel umzuschauen.

Da er ja nebenbei auch noch ein bissel Urlaub machen will, besucht er all die schönen Städte, die der Harz rund um sein Urlaubsdomizil zu bieten hat. Dabei erfährt er, dass die Harzer ein sehr mordlustiges Völkchen sein müssen, denn in der Vergangenheit sind in der Gegend noch mehr seltsame Morde geschehen.

Bei einem Besuch in dem wunderschönen Städtchen Quedlinburg findet Hölzle in einer Buchhandlung eine sehr interessante Lektüre und stellt fest, dass die Morde in der Vergangenheit und auch der jüngste Mord erstaunliche Ähnlichkeiten mit mittelalterlichen Hinrichtungsmethoden haben. Haben denn all die Opfer auch etwas mit dem Grund für diese Hinrichtungsmethoden gemeinsam? Ist Hölzle in seinem Urlaub einem Serienkiller auf der Spur, der sein Unheil im beschaulichen Harz anrichtet?

Ungeahnte Hilfe naht aus Bremen. Zu Anfang ist sich Heiner nicht sicher, ob er diesen Überraschungsgast freudig empfangen oder doch lieber gleich wieder zurück an die schöne Weser schicken soll, aber dann wird es doch noch ganz nett! Er hat nicht nur eine hervorragende Hilfe bei der Mördersuche, sondern auch noch sehr angenehme Gesellschaft in den doch im Harz zu dieser Zeit oft empfindlich kalten Nächten.

So langsam kommt er dem Täter immer näher und plötzlich gerät er selber ins Visier und gerät in tödliche Gefahr!

Kann Hölzle weitere Morde verhindern und unschuldig Verurteilten zu Gerechtigkeit verhelfen? Kann er sich selber aus  der Gefahrenzone bringen und am Ende doch noch ein paar Tage entspannten Urlaub genießen, und was wird mit ihm und dem netten Überraschungsgast?

Wenn ich einen Krimi lesen möchte, der mich richtig fesselt, dann habe ich da so eine Hand voll Autoren wo ich mir sicher bin, dass mich das Buch so fesselt, das ich es nicht aus der Hand legen werde. Zu diesen Autoren gehören auch Biggi Rist und Liliane Skalecki. Alle Krimis aus der Feder dieses sympathischen Duos haben mich bisher beim Lesen alles um mich herum vergessen lassen.  Mit entspannter Lesezeit ausgestattet war der Krimi dann auch in anderthalb Tagen weggelesen. Wie immer war ich total begeistert.

Den beiden Autoren ist es wie immer gelungen, den Spannungsbogen weit oben zu halten und sogar noch zu steigern. Ich hatte mir ja schon so gut ausgemalt, wer mein Serienkiller ist und musste wieder mal feststellen, dass mich die beiden Krimispezialisten am Ende mehr als überraschten. Als es zum Showdown auf Harzer Bergen kam, musste ich erstmal mein Buch weglegen und ein „Ach Ne? Echt? Der?“ in den Raum werfen! Es ist den beiden Autorinnen nicht nur gelungen mich wieder zu überraschen, sondern sie haben auch dem Hauptprotagonisten noch mehr Kontur gegeben und mein Bild von Heiner Hölzle, dem Schwaben in Bremen, hat sich nochmal gewandelt. Fast alleine im Mittelpunkt der Ermittlungen, lernt man ihn nochmal anders kennen und auch amouröse Abenteuer sind ihm da nicht fremd. Ich selber war zwar schon im Harz, aber nach diesem Buch drängt es mich geradezu dort einen Urlaub zu verbringen. Liliane Skalecki und Biggi Rist ist es gelungen, einen kleinen Reiseführer mit in das Krimigeschehen einzubauen. Perfekt recherchiert zeigen sie dem Leser nicht nur die Abgründe der menschlichen Seele, sondern auch einige der schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten des Harzes. Die genaue Vorbereitung und die genaue Beschreibung der Orte des Geschehens zeigte sich ja schon in den vorangegangenen Krimis um den schwäbisch-bremerischen Hauptkommissar, aber hier wird es nochmal deutlich wie sorgfältig das Duo vorgeht. Denn um den Harz so genau zu beschreiben und auch stimmungsbildlich einzufangen, muss man schon einige Zeit dort verbringen und sich genau umschauen! Im Anschluss an das Lesen wundere ich mich auch überhaupt nicht, dass dieses Buch aus dem Gmeiner Verlag dort in fast jeder Touristeninfo und in den Buchläden zu haben ist. Aber hat mich das überhaupt gewundert…?
Eine klare Leseempfehlung!

Cover des Buches Die Augen des Iriden (ISBN: 9783944544960)

Bewertung zu "Die Augen des Iriden" von Maja Loewe

Die Augen des Iriden
chipslettyvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Dieses Buch hat mich mehr als überrascht und ich habe es verschlungen! Maja Loewe schreibt tiefsinnig, spannend und voller Wendungen!
Ein Buch voller Spannung und Wendungen!

Henry von Irides ist ein sechzehnjähriger Junge, der mit seiner etwas seltsamen Mutter in einer riesigen Villa lebt. Sein Vater war ein bekannter Wissenschaftler und ist vor zehn Jahren gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Julius bei einer Expedition verschwunden, genau an Henrys Geburtstag. Seit diesem Tag ist seine Mutter seltsam geworden und Henry muss sich um vieles kümmern, auch bekommt er nur noch Hausunterricht und geht in keine Schule mehr.

Valeska Winterberg lebt in einem Internat. Ihr Vater ist erfolgreicher Geschäftsführer einer Gaming-Firma und viel im Ausland unterwegs. Valeskas Mutter ist tot. Valeska ist im Internat eher eine Außenseiterin und malt lieber an ihren Bildern. Auch die Chats mit Henry sind ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Als ihr dann der Mädchenschwarm der Schule eine Video schickt, in dem er sich selber das Leben nimmt, gerät Valeska in Panik, denn sie findet eine Waffe in ihrem Schrank. Sie weiß keinen anderen Ausweg, als zu Henry nach Berlin zu flüchten.

Sanje, Henrys Schwester, lebt in einer WG in Berlin und hat sich von der Familie völlig losgesagt. Sie hat ihren Traum verwirklicht und studiert an einer Schauspielschule.

Julia, die Mitbewohnerin von Sanje und Schwester von Julius, dem ebenfalls verschwundenen Mitarbeiter von Henrys Vater, arbeitet offiziell als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni, aber eigentlich testet sie eine künstliche Droge, die ihre Chefin geheim herstellt. Eine mysteriöse Droge, die auch Julia verändert.

Kommissar Mohnhaupt ist der ermittelnde Beamte, der sich um den angeblichen Selbstmord von Valeskas Klassenkameraden kümmert. Aber war es wirklich Selbstmord, oder hat Valeska ihre Finger im Spiel gehabt und ist deshalb untergetaucht? Sein Leben verläuft auch gerade nicht in ruhigen Bahnen, seine Exfreundin bekommt ein Kind von einem anderen Mann und das, wo Mohnhaupt doch noch so sehr an ihr hängt. Die eine oder andere Flasche Wein lässt ihn des Abends dann besser einschlafen.

Henrys Mutter verschwindet plötzlich ebenfalls spurlos und Henry bekommt Besuch von einer Ersatzlehrerin, die ihm ein seltsames Bild zeigt. Ehe Henry sich’s versieht, ist er mitten drin in diesem Bild und steht einem Vorfahren gegenüber, der ihm Wichtiges zu sagen hat. Was hat das zu bedeuten und was will diese Frau eigentlich von Henry?

In ihrer Not flüchtet Valeska zu Henry und dort erfahren dann beide, dass sie polizeilich gesucht wird. Sie müssen auch aus der Villa fliehen, aber wohin? Sanje! Ihre einzige Chance ist Sanje, die wird ihnen sicher Unterschlupf geben. Mit Sanje gehen die beiden zu Albert, ihrem ehemaligen Gärtner. Der kann so einige Geheimnisse aufdecken und verrät den dreien auch, was Henrys Augen mit der seltsamen Fähigkeit zu tun haben, in Bilder eintauchen zu können. Was haben Henrys Eltern damit zu tun, war doch seine Mutter eine bekannte Malerin und ihre Bilder wurden hoch gehandelt, bis eine mysteriöse Selbstmordserie im Rahmen einer Ausstellung ihre Karriere beendete?

Aber auch hier sind sie nicht vollkommen sicher!

Julia trifft Kommissar Mohnhaupt und entschließt sich, ihm alles zu erzählen, was es mit der künstlichen Droge auf sich hat und was das mit Henry und den anderen Iriden zu tun hat. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und beide begeben sich auf eine gefährliche Reise.

Wer will Henry und seine Familie zerstören? Wer will sich die Fähigkeiten, die nur bestimmte Menschen haben, zu eigen machen? Und was hat Valeska mit alledem zu tun?

Gelingt es Henry und Valeska zu fliehen und alle in Sicherheit zu bringen, und was ist wirklich mit seinem Vater und Julias Bruder geschehen?

Ein Buch voller geheimnisvoller Situationen, Geheimbünde und Verschwörungen!

Das Buch besticht durch seine tiefsinnige und mit viel Spannung geschriebene Geschichte. Die einzelnen Personen sind fein gezeichnet und mit ihren vielen Eigenarten, Ängsten und Wünschen sehr präsent. Der Autorin gelingt mit ihrem Schreibstil, den Spannungsbogen immer weiter hochzuschrauben, bis er erst wenige Seiten vor dem Buchende in einem spektakulären Finale gipfelt. Die relativ kurzen Kapitel verführen dazu, immer noch eines lesen zu wollen und eh man sich’s versieht, ist das Buch zu Ende und die Nacht dem Tag gewichen. Ich bin eigentlich kein Fan von Büchern, in denen Geheimbünde irgendwelche Verschwörungstheorien aushecken, aber dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und ich habe es in einem Rutsch verschlungen! Es ist als Jugendroman bezeichnet, aber auch Erwachsene mit einem Hang zu Geheimnissen und Verschwörungen werden hier ihre wahre Lesefreude haben!

Cover des Buches Blutrune (ISBN: 9781503003095)

Bewertung zu "Blutrune" von Karina Reiß

Blutrune
chipslettyvor 8 Jahren
Ein Krimi mit aktuellem Hintergrund!

Die junge Studentin Konstanze erlebte vor acht Jahren ein Unglück, das sie heute noch in ihrem Denken und Handeln begleitet. Trotz allem will die ehrgeizige junge Frau ihr Jurastudium erfogreich abschließen und Staatsanwältin werden. Die räumliche Distanz zu ihrer Familie und die Nähe zu ihrer Tante sollen ihr dabei helfen.

Erschüttert erfährt Konstanze, dass die Mutter ihrer sehr guten Freundin Sabrina ermordet wurde, förmlich hingerichtet. Ihre Tante, die Gerichtsmedizinerin ist, ermittelt in dem Fall. Die Polizei ist ratlos.

Als eine Kommilitonin Konstanzes tot in ihrer Wohnung aufgefunden wird, tappt auch hier die Polizei im Dunkeln.

Warum verhält sich Sabrina nach dem Tod ihrer Mutter so seltsam? Was haben beide Fälle miteinander zu tun?

Von Sabrina überredet, geht Konstanze auf die Party des charmanten Robert, die dieser in einer entlegenen Waldhütte feiert. Dort erfährt sie Dinge, die ihr Leben und das ihrer Freundin bedrohen und endlich sieht sie die Zusammenhänge in den Mordfällen glasklar vor sich. Schafft es Konstanze, das Leben von Sabrina und ihr eigenes zu retten? Und kann sie die drohende Katastrophe noch aufhalten?

Auch Konstanzes Tante ahnt, dass etwas nicht stimmt, und untersucht heimlich die Leiche der jungen Frau noch einmal. Wurde das Ergebnis der Obduktion bewusst manipuliert? Ehe sie ihren Verdacht äußern kann, wird sie vom Dienst suspendiert und droht ihren Job zu verlieren. Wird sie trotzdem weiter ihrem Verdacht nachgehen und ist der Staatsanwalt, der ihr zur Seite steht, wirklich so nett wie er scheint?

Der Spannungsbogen, der im Buch immer gut mitlief, endet in einem rasanten Showdown!

Karina Reiß schneidet mit ihrem Buch ein überaus aktuelles Thema an. Wie schnell werden Menschen zu Mitläufern, wenn nur einer den passenden Ton angibt. In ihrem Krimi geht es um um eine kleine rechtsradikale Splittergruppe, die sich “arischer Untergrund” nennt. An ihrer Spitze der fanatische und überaus gefährliche Robert. Er nutzt diese Gruppe für seinen eigenen Rachefeldzug und hat dabei keine Skupel. Er hat Menschen um sich geschart, die ihm bedenkenlos folgen und setzt so die Macht über sie für seine Zwecke kaltblütig ein. Das Buch wird auf zwei Ebenen erzählt, zum einen die Konstanzes und zum anderen Roberts. Man denkt immer so ein bissel, man kann vorhersehen was als nächstes kommt, aber da macht einem dann die Autorin einen Strich durch die Rechnung und es kommt dann doch ganz anders als erwartet. Besonders das Ende, wo man doch dachte, das Ende sei schon gewesen!

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der einen guten Krimi sucht, der sich nicht in völlig utopischen Szenen abspielt, sondern sehr nah an dem bleibt, was jedem von uns passieren kann.

Cover des Buches Krähenmutter (ISBN: B016UKKMEM)

Bewertung zu "Krähenmutter" von Catherine Shepherd

Krähenmutter
chipslettyvor 8 Jahren
Ein leider noch nicht so bekannter, dafür aber umso lesenswerterer Krimi!

Baby, ein kleiner Junge von 10 Jahren. Seine Mutter hat ihm nie einen Namen gegeben, er ist nie zur Schule gegangen. Aber sie hat sich aufopferungsvoll um ihn und seine unzähligen Geschwister gekümmert.

Laura, eine junge Kriminalbeamtin des Berliner Landeskriminalamtes im Dezernat für Entführung, erpresserischen Menschenraub und Tötungsdelikte. Sie ist Expertin auf ihrem Gebiet und eine der besten Ermittlerinnen. Aber sie trägt ein dunkles Geheimnis mit sich. Ein Geheimnis, das sie zu einer Spezialistin in Sachen Entführung werden ließ. Laura wurde selbst als Kind entführt und war in den Händen ihres Peinigers. Sie konnte entkommen, trägt aber das Mal ihres Traumas als Narbe auf ihrem Körper. Aus diesem Grunde ist sie in der Lage, sich in ihren Fällen in den Täter hineinzuversetzen und kann ihrer Intuition trauen.

Sophie Nussbaum, eine attraktive junge Mutter, verheiratet mit dem viele Jahre älteren Unternehmer und Senator Matthias Nussbaum. Als sie den kleinen Henry auch nur wenige Minuten aus den Augen lässt, wird er in einem Supermarkt entführt.

Laura und ihr Kollege Max werden mit dem Fall betraut. Sie stehen unter großem Druck, sind doch die ersten Stunden einer Entführung für das Überleben des Entführungsopfers entscheidend. Außerdem ist das Augenmerk der Senatorin auf sie gerichtet. Durch die Prominenz der Familie Nussbaum und die vielen politischen Drähte, die der Vater zieht, ist der Entführungsfall von hohem öffentlichen Interesse.

Wer hat das Baby entführt und warum? Hat vielleicht der Vater seine Hände im Spiel und das ganze ist nur ein perfider Promotiontrick seiner Firma für Überwachungsgeräte? Wie kommt der Kinderwagen des kleinen Henry in den Keller der Familienvilla?

Spuren und Fragen, denen Laura und Max nachgehen, aber ohne so richtig zu einer heißen Spur zu kommen. Max ist auch nicht wirklich bei der Sache. Seine Frau ist erneut schwanger und seit seiner Affäre mit Laura extrem eifersüchtig und besitzergreifend. Sie verlangt etwas fast unmögliches – einen geregelten Feierabend. Max tut sein Bestes, auch mit dem Wissen, dass er Laura die Arbeit oft alleine machen lässt. Laura ist enttäuscht. Ihr neuer Kollege Taylor ist da aus ganz anderem Holz geschnitzt. Ihm vertraut sie sich an und mit ihm kann sie über ihre Arbeit sprechen. Er versteht sie so gut, ist er doch selber in einer Sackgasse bei seinen Ermittlungen im Fall eines Pärchenmörders. Aber als Taylor den Versuch macht, näher an sie heran zu kommen, schreckt Laura zurück. Zu tief ist die Angst.

Dann verschwindet ein weiteres Kind! Wo ist der Zusammenhang zwischen den beiden Entführungsfällen? Die Zeit rennt davon und die Angst wird immer größer, die Kinder nicht lebend zu finden.

Können es Laura und Max schaffen, die Kinder rechtzeitig zu finden?

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich hatte es sehr schnell durch. Das Thema Kindesentführung wird hier ganz anders in Szene gesetzt, als man es sonst so liest und es vermuten könnte. Auch gelingt es der Autorin den Spannungsbogen immer hoch zu halten. Selbst wenn die Lösung zum Greifen nah scheint, kommt eine Wendung und schon fängt man bei Null wieder an. Man muss einfach immer weiter lesen, man will einfach erfahren was nun mit den Kindern geschieht.

Catherine Shepherd hat mit dem Ermittlerduo zwei sehr gegensätzliche Personen geschaffen. Laura mit ihrer Angst vor Nähe und Familie und Max, der absolute Familienmensch. Das macht die Arbeit der beiden nicht leicht, aber immer spannend. Man fragt sich, wie lange Laura noch Max’ Rückzieher in den Ermittlungen hinnimmt. Die beiden Charaktere sind trotz allem sehr sympathisch und zeigen Kontur. Auch die Tatsache, dass beide ein Verhältnis hatten und sich Max dann doch für seine Familie entschieden hat, macht die Beziehung der beiden spannend. Taylor bringt dann dieses kleine Quentchen Eifersucht und körperliche Anziehung ins Spiel, das die Geschichte noch spannender und aus der Ermittlerin Laura eine ganz normale Frau macht.

Auch wenn ich mir an manchen Stellen die einzelnen Personen noch ein bissel feiner gezeichnet gewünscht habe, so birgt das doch viel Potential für weitere Bücher mit diesen Hauptprotagonisten. Ich hoffe doch sehr, dass wir erfahren werden, ob Max den Dreh findet Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen und ob Laura ihr Trauma überwinden kann und ob es zwischen ihr und Taylor weiter knistert!

Cover des Buches Barfuß durch Scherben (ISBN: B017EN8GBK)

Bewertung zu "Barfuß durch Scherben" von Hannah Siebern

Barfuß durch Scherben
chipslettyvor 8 Jahren
Ein Buch zum Nachdenken und mitfühlen bei Freud und Leid!

Hannah Siebern hat in ihrem Roman “Barfuß im Regen” über Janna und ihren Weg zurück ins Leben geschrieben. Nun ist Jannas Schwester Luisa die Hauptperson; ihr Leben ist gerade alles andere als leicht, und dann erkrankt die Mutter!

Luisa ist glücklich mit Tanju, ihrem chinesischen Freund. Die beiden lieben sich sehr, aber Tanju muss zurück in seine Heimat. Für Luisa kein Problem, wird sie ihm doch wenige Wochen später folgen und für ein Jahr bei ihm bleiben. Gleiches Recht für alle, schließlich hat ihre Schwester Janna auch ein Austauschjahr in Mexiko verbringen dürfen; dass sie alles vergeigt hat, ist ja nicht die Schuld von Luisa.

Wenn es nach Janna gehen würde, dann würde Luisa mit absoluter Sicherheit nicht nach China gehen. Will sie doch ihre kleine Schwester vor den gleichen Fehlern bewahren, die sie gemacht hat und die so schmerzlich waren, dass sie sie heute noch nicht ganz verwunden hat. Auch wenn sie mit Josh die Liebe wieder gefunden hat und mit ihm glücklich ist, so bleiben doch die Narben der Vergangenheit zurück.

Luisa war sehr froh, dass Janna mit Josh in Namibia zu einem Praktikum war, so konnte sie wenigstens hier ohne den Einfluss ihrer Schwester ihre Chinareise planen.

Doch dann kommt alles anders als Luisa sich das vorstellt. Ihre Mutter erkrankt schwer an Krebs und es besteht wenig Hoffnung auf Heilung. Luisa ist geschockt! Was soll nun passieren? Janna kehrt sofort aus Namibia zurück und verlangt von Luisa, dass diese ihre Chinareise verschiebt. Luisa ist mehr als wütend: Kaum ist ihre Schwester wieder da, mischt sie sich in ihr Leben ein und sie soll nicht zu Tanju fahren? Das kann ja wohl nicht sein. Wäre sie doch eh momentan lieber woanders als zuhause, wo sie zuschauen muss, wie ihre Mutter unter der Krankheit leidet und Janna versucht, den Haushalt im Sinne ihrer Mutter aufrecht zu halten. Das betrifft für Janna aber nicht nur den Haushalt an sich, sondern auch, dass sie ein besonderes Auge auf Luisa hat, was dieser so überhaupt nicht gefällt.

Als wenn Luisas Leben nicht schon genug aus den Angeln gehoben ist, trifft sie auch noch den überaus attraktiven Kurt. Nach einer Party, bei der Luisa so viel getrunken hat, dass sie sich an nichts mehr erinnert, landen die beiden im gleichen Bett. Am nächsten Tag sieht Tanju ein Bild von Luisa und Kurt, auf dem sie hemmungslos knutschen.

Der Satz “Lass uns Freunde bleiben!” gepaart mit der Erinnerungslücke sorgt dafür, dass Luisa sich von Kurt zurückzieht und ihn monatelang nicht zu Gesicht bekommt, was ihr nur Recht ist.

Dann kommt “Rock am Ring”! Luisas beste Freundin Kiki hat Karten und Luisa bekommt die Erlaubnis mitzufahren. Dort muss sie aber feststellen, dass auch Kurt zu der Gruppe gehört. Luisa ist total verwirrt. Warum lässt sie die Anwesenheit nicht kalt und was will plötzlich Kikis Bruder von ihr? Kann sich Luisa auf Kurt einlassen? Oder doch Frederic?

Doch es kommt alles anders. Janna ruft an und Luisa muss sofort nach Hause fahren! Kommt sie noch rechtzeitig? In der Phase, in der Luisa am dringendsten eine Stütze an ihrer Seite bracht, erfährt sie, dass Kurt nicht Kurt ist und ein falsches Spiel mit ihr gespielt hat. Doch Kurt will Luisa nicht verlieren. Gibt es eine Auflösung und erfährt Luisa, wer Kurt wirklich ist? Haben beide eine Zukunft?

Cover des Buches Bärentöter (ISBN: 9783944788388)

Bewertung zu "Bärentöter" von Roland Pauler

Bärentöter
chipslettyvor 9 Jahren
Ein Bauernjunge wird zum Helden!

Das Buch spielt in Bayern, im Jahre 1348. In einem kleinen Dorf lebt der 14jährige Wilfried mit seiner Mutter und seinen Geschwistern. Das Leben der Familie ist hart, oft ist nicht genug zu essen da und oft genug gibt es nur Suppe aus Wurzeln und Gras. Wilfrieds Vater Bert wurde von Räubern bestialisch ermordet, als diese das letzte Vieh der Familie raubten.

Wie jedes Jahr kommt auch der Ungar Zoltán auf seinem Weg nach Nürnberg in dem Dorf vorbei. Er treibt Vieh zum Nürnberger Markt und macht immer Rast auf dem kleinen Hof von Wilfrieds Familie. So auch in diesem Jahr und er hofft, dass er Bert das letzte Stück wieder als Viehtreiber anwerben kann. Bestürzt erfährt er von dessen Tod. Wilfried bietet sich als Ersatz für seinen Vater an, weiß er doch, dass seine Familie ansonsten droht zu verhungern, wenn er nicht Geld für Lebensmittel beschafft, um die Familie über den Winter zu bekommen. Zoltán stimmt zu und auch Wilfrieds Mutter willigt nach langem Zögern ein.

Wilfried ist beeindruckt von dem weltmännischen Zoltán und will alles tun, dass er es nicht bereut, ihn als Viehtreiber mitgenommen zu haben.

Rasch erfährt Wilfried, dass es kein Zuckerschlecken ist und er stets wachsam sein muss, denn der Tod lauert überall. Nicht nur die Bande von Räubern, die heidnische Rituale pflegt und eben solche Götter anbetet, ist eine Gefahr für den Jungen und den ganzen Treck. Auch Bären! Nach seiner ersten Begegnung mit einem Bären macht schnell die Nachricht die Runde, dass Wilfried etwas besonderes sein muss. Das stößt aber nicht nur auf Bewunderung, sondern auch auf Angst und Missgunst. Er wird das Ziel der heidnischen Räuber, nicht nur weil er der Bärentöter ist, sondern auch weil er seinen leiblichen Vater findet. Kann Wilfried mit Zoltán das Vieh bis Nürnberg bringen und was wird aus ihm und seiner Familie, wo er jetzt seinen wahren Vater gefunden hat? Kann Wilfried die Mörder Berts zur Strecke bringen?

Zu Anfang war ich überrascht von diesem Buch, zeigt es uns doch gleich zu Anfang die Härte des Mittelalters, die damals alltäglich war, in den schillernsten Farben. Es wurde getötet, um zu überleben, gemordet und geraubt, auch Intrigen waren an der Tagesordnung. Ich war mir erst nicht sicher, ob ich es passend für ein Jugendbuch fand. Aber im Laufe des Lesens fand ich heraus, dass dieses Buch sehr anschaulich und verständlich die damaligen Zustände schildert und anhand der Geschichte um den Jungen Wilfried auch Kinder einen gut verständlichen Einblick in die Geschichte erhalten und dazu gehören auch die teilweise recht “blutigen” Schilderungen. Vielleicht ist dieses Buch ja auch als Lektüre in Schulen geeignet, um den Kindern Geschichte nahezubringen. Mich hat es auf jeden Fall beeindruckt.

Cover des Buches Zeit für Eisblumen (ISBN: 9783499269868)

Bewertung zu "Zeit für Eisblumen" von Katrin Koppold

Zeit für Eisblumen
chipslettyvor 9 Jahren
Ein wunderbarer Roman mit Tiefgang!

Fee ist eine erfolgreiche Modejournalistin und Mutter eines süßen kleinen Jungen. Eigentlich müsste sie die glücklichste Frau der Welt sein, denken sicher viele von euch, aber das ist sie nicht.

Das Leben spielt nicht immer so, wie man das in seinem persönlichen Drehbuch geplant hat. Fee, erfolgreiche Redakteurin eines Boulevardsenders, jettet um die Welt und ist immer am Puls der Zeit, was Mode angeht. Sie lebt glücklich mit ihrem Freund Sam zusammen, der die Apotheken seines Vaters übernehmen soll. Doch dann wackeltt es ziemlich in Fees Leben. Sam überwirft sich mit seinen Eltern und will lieber Lehrer als Apotheker werden. Wenn das nicht schon genug Wanken wäre, ist Fee nach einem “One-Night-Stand” plötzlich schwanger. Wer ist der Vater, Sam oder der attraktive Geiger aus Irland? Fee lässt alle in dem Glauben, dass nur Sam als Vater in Frage kommt und dass es niemanden anderen als ihn gibt. Das nagt an ihr und ihrem Gewissen. Nun wird es aber Zeit sich zu freuen!

Nach der Geburt von Paul ist aber leider nicht das schlimmste, die Geburt, vorbei, sondern Fee bekommt eine Wochenbettdepression. Sie leidet sehr und immer wieder denkt sie an den Geiger und fühlt, dass die Depression die Strafe für ihr Schweigen ist. Doch sie verdrängt es weiter und irgendwann funktioniert sie wieder halbwegs und geht rasch wieder arbeiten. Wenn alles wieder so ist wie früher, dann ist doch alles wieder gut, oder?

Fees und Sams Liebe bleibt bei dem ganzen Stress um Fees Arbeit, den kleinen Paul und Sams Ausbildung zum Lehrer ziemlich auf der Strecke. Immer häufiger bekommt Fee Panikattaken. Es kommt soweit, dass sie sich auf Drängen ihres Chefs krankschreiben lassen muss, um einen klaren Kopf zu bekommen. Als sie dann auch noch herausfindet, dass Sam sie mit ihrer verhassten Kollegin Monika zu betrügen scheint, ist das Maß voll und Fee fährt mitten im Winter mit ihrer Mutter und dem kleinen Paul nach Irland. Sie will dort endlich herausfinden, wer Pauls Vater ist. Ihre Mutter erfährt aber von dem wahren Grund nichts. In Irland angekommen, kommt wieder mal alles anders als Fee denkt. Irgendwann landen sie in einer kleinen Bar und mieten sich dort ein. Fee weiß, dass der vermeintliche Vater von Paul hier in der Nähe auf dem Gestüt seiner Mutter arbeitet. Kann Fee hier endlich zur Ruhe kommen und mit der Vergangenheit abschließen, oder muss sie alles, was war, hinter sich lassen?

Fee wirkt auf den ersten Blick ziemlich egoistisch und zickig. Erst wenn man sie im Verlaufe des Buches näher kennenlernt, lernt man Wesenszüge kenne, die auch eine weiche, traurige und hilflose Fee zeigen. Sehr schmerzhaft muss sie lernen, dass eben nicht alles so passiert, wie sie es sich wünscht, sondern dass das Leben immer seinen eigenen Weg geht und der ist bekanntlich nicht immer der leichteste! Im Verlauf der Geschichte merkt Fee, dass nicht Erfolg und Geld das wichtigste im Leben sind, auch muss sie loslassen lernen. Loslassen von ihren eigenen egoistischen Idealen. Man erlebt ihre Angst und Nöte wirklich hautnah mit. Auch ihre Mutter stellt Fee in vielen Dingen vor fast vollendete Tatsachen und nur weil Fee egoistisch darauf beharrt, das alles so bleiben muss wie es war, ist ihre Mutter dazu nicht bereit.

An manchen Stellen tat mir Fee richtig leid. Das Leben beutelt sie ganz schön. Dann gab es wieder Augenblicke, wo ich nur die Augen verdrehen konnte und mich fragte, wann sie endlich in der Realität ankommt. Es gab aber auch Phasen, wo ich Fees Traurigkeit direkt spürte und mit ihr gelitten und gewein habe.

Katrin Koppold hat in ihrem Buch ein ganz brisantes Thema angefasst, Wochenbettdepression. Man schätzt, dass jährlich ca. 80.000 Frauen daran erkranken, aber die Dunkelziffer ist sehr hoch! Es gilt auch immer noch als Tabuthema, eine Mutter hat sich gefälligst zu freuen und ihr Kind innigst von der ersten Sekunde an zu lieben! Doch manchmal ist das eben nicht so und darunter leiden nicht nur die Mutter, sondern auch Kind um Familie. Katrin hat dieses Thema mit einer bewundernswerten Sensibilität angefasst, es aber trotzdem in klaren Farben und seiner ganzen Härte gezeigt.

Das Buch hat mich sehr bewegt. Ich habe es mal wieder fast in einem Rutsch gelesen. Man will einfach immer weiter lesen, um zu wissen, wie es mit Fee weiter geht. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und die einzelnen Protagonisten sind gut dargestellt. Wenn auch bei denen, die nicht gerade die Hauptprotagonisten sind, noch Potential da ist. Aber ich habe ja auch noch nicht die anderen Bände gelesen! Es ist ein Buch, welches man auf den ersten Blick als typischen Frauenroman abtun kann, das ist er aber eben nicht. Er hat deutlichen Tiefgang und sorgt dafür, dass man über Fee und ihre Geschichte, und vielleicht über die eigene, nachdenken muss.

Cover des Buches Barfuß im Regen (ISBN: B00NORZL14)

Bewertung zu "Barfuß im Regen" von Hannah Siebern

Barfuß im Regen
chipslettyvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Wunderbar! Erwas für gemütliche Sofaabende!
Barfuß im Regen bringt eben doch nicht nur eine Erköltung!

Janna, eine junge Frau aus Dülmen, verliebt sich in einem Schüleraustauschjahr in Mexiko in den attraktiven Rogelio. Eine Liebe über so viele Kilometer, wie kann das gut gehen? Es ist schwer und so heiraten beide rasch, und da Rogelio in Deutschland nicht zurecht kommt, bricht Janna ihr Studium ab und folgt ihm nach Mexiko. Ein großer Fehler! Alles geht schief und Janna kehrt heimlich wieder nach Deutschland, zurück in den Schoß der Familie.

Janna braucht lange, um in ihrem Leben wieder halbwegs klar zu kommen. Sie studiert wieder und alles könnte erstmal so weiter gehen, wenn ihre Eltern nicht der Meinung wären, dass Janna alt genug ist, um auf eigenen Füßen zu stehen. Sie soll ausziehen! Was soll da aus Cindy werden? Cindy ist Jannas betagte Hunde-Oma. Niemand kann mit dem Tier so einfühlsam umgehen wie Janna und aus diesem Grunde kann sie Cindy nicht alleine zurücklassen.

In einem Seminar an der Uni trifft Janna ihren Jugendfreund Josh. Die beiden waren damals unzertrennlich, bis Joshs Vater starb und er mit seiner Mutter nach Kanada gezogen ist. Josh bietet Janna an bei ihm einzuziehen, mit Cindy. Eine wunderbare Idee, wenn da nicht das Problem wäre, dass sich Janna sehr zu Josh hingezogen fühlt, aber auf keinen Fall etwas mit Männern anfangen will, schon einmal gar nicht mit Josh! Der muss nämlich irgendwann wieder nach Kanada und Janna hat auf alles Lust, aber nicht auf eine weitere Fernbeziehung!

Dann kommt der Tag, an dem Janna Rogelio wiedersieht. Wird alles gut gehen? Wird Janna wieder komplett ins Leben einer jungen Frau zurück finden, und was wird aus ihr und Josh?

Obwohl ich vielleicht nicht mehr zur Alterszielgruppe dieses Buches gehöre, habe ich es mit viel Freude gelesen. Hannah Siebern erzählt die Geschichte von Hannah so natürlich, als erzählte einem eine Freundin ihre Lebensgeschichte. Man kann sich in Janna wunderbar hineindenken und fühlt alles mit, was auch sie fühlt. Besonders sympathisch wurde mir Janna im Umgang mit ihrer Hunde-Oma. Hab doch auch ich eine “Oma” zuhause, eine Katzen-Oma. Wie liebevoll und einfühlsam die Autorin dieses Passagen schreibt, hat mich sehr berührt. Es gibt nur einen einzigen Kritikpunkt: Das Buch war so schnell zuende! ;-) Ich habe es in einem Rutsch gelesen und ihr kennt sicher auch das Gefühl, dass man am Ende traurig ist, weil man doch so gerne weiter gelesen hätte!

Cover des Buches Bluttänzer (ISBN: 9783442382439)

Bewertung zu "Bluttänzer" von Eva Fürst

Bluttänzer
chipslettyvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Der Auftakt einer Krimireihe über eine sachsischen Rechtsmedizinerin
"Bluttänzer"

“Der Bluttänzer” ist der Auftakt zu einer Krimireihe von Eva Fürst. Die Hauptprotagonistin ist die Rechtsmedizinerin Maja Heuberger. Maja lebt in Zwickau und arbeitet beim Institut für Rechtsmedizin in Leipzig, das heißt, sie pendelt zwischen Seziertischen in Zwickau, Chemnitz und Leipzig hin und her. Ein Job, der stressig ist und einem alles abverlangt. Aber Maja ist der Stress und die vielen Wochenendbereitschaften ganz Recht, so muss sie nicht so viel darüber nachgrübeln, was auch ihrer Tochter geworden ist. Hannah ist im Urlaub mit ihrem Freund in Ungarn vor einigen Jahren spurlos verschwunden. Niemand hat sie mehr gesehen und niemand weiß, was geschehen ist. Majas Ehe ist daran zerbrochen und so hat sie nur noch ihre wenigen Freunde, die Arbeit und ihren größten Freund, den Rotwein. Sie trinkt zuviel, das weiß sie, aber wie sonst soll sie Abends zur Ruhe kommen, wie sonst soll sie vergessen?

So war sie auch an dem Morgen, als ihr Diensthandy klingelte und sie zu einem Mordopfer auf dem Marktplatz in Schwarzenberg gerufen wird, noch ziemlich benebelt von mehreren Flaschen Dornfelder am vergangenen Abend, aber ein paar Pfefferminz werden es schon richten.

In Schwarzenberg angekommen, findet sie einen schaurigen Tatort vor. Eine junge blonde Frau ist in Kreuzigungspose auf dem Marktplatz zur Schau gestellt. Getötet und mit Bissspuren am Hals. Wer ist zu so einer perfiden Tat fähig? Am Tatort stellt Maja fest, dass irgend etwas mit dem Mund und den Augen des Opfers nicht stimmt. Als sie die Tote auf dem Seziertisch hat, macht sie eine grausige Entdeckung! Die Ermittlungen laufen auch Hochtouren und auch der neue Kommissar Andreas Melzer hat noch keine heiße Spur. Aber Maja ist ihm aufgefallen. Bahnt sich da etwas an? Doch ehe die Kripo auch nur ansatzweise eine Spur hat, schlägt der Mörder wieder zu. Ein Serienmörder in Sachsen! Die Presse und das Fernsehen überschlagen sich mit Berichten und Maja und Andreas bleibt kaum Luft zum Atmen. Da wäre auch noch Majas guter Freund Peter, eine leicht verkrachte Existenz und studierter Psychologe mit einem Hang zum Morbiden. Er hat die Fähigkeit, sich ganz in den Mörder hineinzuversetzen und so macht er sich mit Maja auf die Suche nach dem Bluttänzer und ehe Maja sich versieht, wird die ganze Geschichte für sie lebensgefährlich!

Mich hat das Buch begeistert und in anderthalb Tagen hatte ich den Mörder gefasst! Ich lese sehr gerne Bücher, die an Orten spielen, wo ich mich auskenne oder wo ich schon einmal gewesen bin. Nun war ich zwar noch nie in Schwarzenberg, aber das wird ja nicht der einzige Tatort gewesen sein und so war ich nicht nur dabei, sondern mittendrin. Zu wissen, wie es an einem Ort des Geschehens aussieht, welche Straße der Täter gerade entlangfährt, hat seinen besonderen Reiz. Das kam also noch als I-Tüpfelchen oben drauf, denn auch der Schreibstil von Eva Fürst hat mich mitgerissen und Maja ist so im Detail gezeichnet, dass man sie förmlich vor den Augen hat. Auch die übrigen Charaktere bekommen durch die Feder der Autorin ein Gesicht und ihre eigenen Merkmale. Man sieht Maja und ihren schwulen Freund Konrad, Chefredakteur einer Frauenzeitschrift, direkt vor sich, wie Konrad im Kaufrausch Maja durch die Einkaufsmeile in Berlin zieht.

Es ist wirklich ein absoluter Thrillergenuss, dieses Buch zu lesen. Ein “Muss” für jeden Fan des perfiden Psychothrillers! So ganz ist er allerdings nicht geeignet für Leser mit schwachen Nerven, aber die sollten eh keine Thriller lesen, wenn sie nachts noch schlafen wollen.

Über mich

Lesesüchtig! :-), "Literarischer Allesfresser"

Lieblingsgenres

Historische Romane, Krimis und Thriller, Fantasy, Biografien, Comics, Kinderbücher, Sachbücher, Erotische Literatur, Jugendbücher, Science-Fiction, Liebesromane, Literatur, Unterhaltung

Mitgliedschaft

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks