❧ Zusammenfassung:
Nach dem rätselhaften Tod ihres Vaters ist für Claire nichts mehr so, wie es einmal war. Die Welt hat ihre Farben verloren, die Beziehung zu ihrer Mutter ist durch die Trauer vollkommen zerstört.
Um all dem zu entfliehen und ihrer Leidenschaft, dem Ballett, nachzugehen, zieht Claire nach New York. Jedoch trifft sie hier auf Ben, der andeutet, mehr über den mysteriösen Tod ihres Vaters zu wissen. Kann Ben ihr Antworten liefern oder führt er etwas im Schilde?
„Das ist das Beruhigende: dass die Welt nicht anhält, sondern sich weiterdreht. Denn so muss ich mich mitdrehen, egal, wie beengt meine Brust ist.“ (S. 19)
❧ Meine Meinung:
Ich muss wirklich sagen, dass es mir schwer fällt, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Einfach, weil ich nicht in Worte fassen kann, wie viel mir dieses Buch bedeutet. Also bitte habt Nachsicht, wenn ich um den heißen Brei rede. Ich möchte euch einfach zeigen, wie sehr mir Sarahs Buch unter die Haut gefahren ist.
Über das Cover durften Sarahs Follower auf Instagram abstimmen, was ich wirklich sehr cool fand. Ich meine, wo bekommt man schon die Chance, sowas mit zu entscheiden?! Das Ergebnis spricht auf jeden Fall für sich, denn es ist wunderschön geworden! Die liebe Sabrina Milazzo hat hier ganze Arbeit geleistet 🙂
Mir persönlich gefällt das Cover wirklich sehr gut. Die Farben stechen hervor und es spiegelt die Geschichte gut wieder. Das Empire State Building spielt eine wichtige Rolle, weshalb ich es sehr schön finde, dass man es im Hintergrund sieht. Auch die Ballerina passt zu Claire und die Federn geben schon einen kleinen Hinweis 😉 Für mich ist hier ganz klar zu erkennen, dass mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Das eBook, als auch das Taschenbuch wirken sehr hochwertig und steht einem “Verlagsbuch” in nichts nach. Im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, dass sich noch mehr Gedanken gemacht wurde, da es sich eben um ein Selfpublish-Buch handelt. Wenn ihr euch die Kapitelverzierungen anschaut, wisst ihr wahrscheinlich, was ich meine.
Wie bereits auf dem Cover zu erkennen ist, handelt es sich um einen Romantasy-Roman. Das ist eine Mischung aus Fantasy und Romanelementen. Im Vordergrund stand für mich die Beziehung zwischen Ben und Claire, aber auch die Nebenfiguren erzählen ihre eigene Geschichte.
So auch Rachel, Bens beste Freundin. Sarah hat wirklich ein Talent für Nebenfiguren. Rachel wirkt so echt und lieb. Sie ist warmherzig, ehrlich und loyal. Für Ben würde sie alles tun.
Andersherum ist es aber genauso. Bei Ben weiß ich wirklich nicht, wo ich anfangen soll. Er ist charmant, witzig und herzergreifend süß. Ein Softie, denn Sarah steht auf Softies. Und wer kann es ihr verübeln?! Ich finde es wirklich erfrischend, mal kein Katz- und Mausspiel zwischen den Protagonisten zu haben und keine Hassliebe.
Claire ist als Hauptfigur absolut faszinierend. Sie ist mutig, eher introvertiert und schlagfertig. Ein herzensguter Mensch. Ich konnte gar nicht anders, als sie in mein Herz zu schließen.
„Wie gern würde ich ihr sagen, dass meine Welt in Farben explodiert, wenn sie in der Nähe ist.“ (S. 57)
Wie man wahrscheinlich bereits merkt, habe ich mich ganz dezent in das Buch verliebt. Selten hat es ein Buch geschafft, mich so in seinen Bann zu ziehen. Ich habe überall gelesen. Im Bus (wodurch ich fast zweimal meine Haltestelle verpasst habe), Zuhause, in der Uni, auf der Arbeit. Ich habe jede freie (und nicht freie) Minute genutzt.
Dabei war es egal, wie laut es um mich herum war. Wenn ich „Unter dunklen Schwingen“ gelesen habe, war die Welt leise. Ich bin vollkommen in die Geschichte eingetaucht und konnte nur sehr schwer wieder auftauchen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Claire und Ben erzählt. Die “Gespräche” waren teilweise schon sehr ungewöhnlich, aber das solltet ihr selbst lesen 😉
Zur Spannung brauch ich gar nicht viel zu sagen, denn es war super spannend! Das Knistern zwischen Ben und Claire, der absolut und für mich sehr überraschende Plottwist, aber auch die gesamte Entwicklung der Erzählung, hat mich komplett gefangen genommen! Es gibt Action, Gefühlschaos und absolutes Bauchkribbeln! Es ist also für jeden etwas dabei 😀
Sarahs Schreibstil hat es geschafft, mich in die Welt von Ben und Claire zu beamen. Für mich hat es sich angefühlt, als wäre ich selbst im Publikum und würde Claire beim Tanzen zusehen oder im Café mit Ben sitzen. Bei den Beschreibungen könnte man meinen, dass Sarah selbst schon tausende Male in New York gewesen ist.
Auch nachdem ich das Buch beendet hatte, musste ich noch sehr oft daran denken. Nicht nur an den Plot oder wie süß Ben ist. Sondern auch an das Gefühl, welches das Buch transportiert hat. Teilweise war ich todtraurig und habe mit Claire getrauert. Nicht nur um ihren Vater, sondern auch um ihre Beziehung zu ihrer Mutter. Ich wüsste wirklich gern, ob sich da noch was ändert.
Denke ich zurück an die Geschichte, erwärmt sich mein Herz. So kitschig das auch klingt. Es ist nun mal so. Ich habe gelacht und geweint. Manchmal war ich während des Lesens sehr melancholisch und dachte viel über mein eigenes Leben nach. Für mich ist klar, dass mir das Buch viel bedeutet und ich hoffe ich konnte euch dies gut transportieren.
❧ Mein Fazit:
Ich kann aus tiefster Überzeugung sagen, dass „Unter dunklen Schwingen“ mein Jahreshighlight 2019 ist. Ich habe viele gute Bücher gelesen in diesem Jahr, aber keins hat mich dazu gebracht, so oft an es zurückzudenken.
Deshalb gebe ich euch eine absolute Leseempfehlung! Fünf Sterne sind einfach nicht genug, aber dieses blöde Widget lässt mich leider nicht noch mehr vergeben…
Wenn ihr in eine Geschichte abtauchen wollt und Lust auf eine sehr einnehmende Liebesgeschichte habt, kann ich euch das Buch wirklich nur ans Herz legen.
Die treffendste Aussage ist, dass das Buch mich aus der Wirklich geholt hat. War es laut um mich herum und herrschte Chaos in mir, wegen meinem Alltag, der Prüfungen in der Uni oder familiäre Problemen, hat Sarah es geschafft mich ganz weit davon wegzubringen und mir eine Auszeit verschafft. Zeit zum Luft holen, um Kraft zu sammeln und auch, um wieder an mich selbst zu glauben.
„Diese Dunkelheit gehört nur mir. […] Das hier schaffe ich nur allein. Diese Finsternis, die zu oft über mir tobt, muss ich ohne Hilfe ausleuchten, sonst komme ich niemals wirklich davon los.“ (S. 181f)