Andreas Stichmann

 3,5 Sterne bei 63 Bewertungen
Autor*in von Eine Liebe in Pjöngjang, Das große Leuchten und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Andreas Stichmann, 1983 in Bonn geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Für den Erzählungsband «Jackie in Silber» (2008) sowie die Romane «Das große Leuchten» (2012) und «Die Entführung des Optimisten Sydney Seapunk» (2017) erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Preise, unter anderem den Hamburger Förderpreis für Literatur, den Clemens-Brentano-Preis, den Kranichsteiner Literaturförderpreis und den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis. Andreas Stichmann hat zwei Kinder. Er lebt in Berlin, von wo aus er Südostasien und zuletzt Nordkorea bereiste. «Eine Liebe in Pjöngjang» (2022), sein dritter Roman, war für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Loreley (ISBN: B0CLFWCXLK)

Loreley

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Neu erschienen am 13.02.2024 als eBook bei Rowohlt E-Book.
Cover des Buches Loreley (ISBN: 9783498007010)

Loreley

Neu erschienen am 13.02.2024 als Gebundenes Buch bei Rowohlt.

Alle Bücher von Andreas Stichmann

Cover des Buches Eine Liebe in Pjöngjang (ISBN: 9783498002930)

Eine Liebe in Pjöngjang

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Erschienen am 08.03.2022
Cover des Buches Das große Leuchten (ISBN: 9783499256011)

Das große Leuchten

 (16)
Erschienen am 02.01.2014
Cover des Buches Jackie in Silber (ISBN: 9783938539934)

Jackie in Silber

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Erschienen am 09.01.2013
Cover des Buches Jackie in Silber (ISBN: 9783499273056)

Jackie in Silber

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Erschienen am 17.02.2017
Cover des Buches Loreley (ISBN: B0CLFWCXLK)

Loreley

 (1)
Erschienen am 13.02.2024
Cover des Buches Loreley (ISBN: 9783498007010)

Loreley

 (0)
Erschienen am 13.02.2024
Cover des Buches Das große Leuchten (ISBN: 9783862312184)

Das große Leuchten

 (2)
Erschienen am 01.11.2012

Neue Rezensionen zu Andreas Stichmann

Cover des Buches Eine Liebe in Pjöngjang (ISBN: 9783498002930)
pardens avatar

Rezension zu "Eine Liebe in Pjöngjang" von Andreas Stichmann

Eine Reise nach Nordkorea...
pardenvor 4 Monaten

EINE REISE NACH NORDKOREA...

An der Spitze einer Delegation junger Kulturschaffender reist Claudia Aebischer ein letztes Mal nach Pjöngjang: zur feierlichen Eröffnung der dortigen Deutschen Bibliothek. Starke Empfindungen sind ihr eigentlich fremd. Doch schon kurz hinter der chinesischen Grenze sieht sie sich mit einer Erscheinung konfrontiert, die eine alte Sehnsucht in ihr weckt. Eine Begegnung, die alles neu und anders macht – gibt es das? Das Phänomen hat, wie Claudia erfährt, einen Namen. Sunmi ist Germanistin, Dolmetscherin und Agentin der DVRK. (Verlagsbeschreibung)

Nordkorea gilt als einer der totalitärsten und restriktivsten international anerkannten Staaten der Gegenwart. Dorthin reist die 50jährige ostdeutsche Claudia Aebischer mit einer Delegation von Journalist:innen, um die neue Deutsche Bilbliothek in Pjöngjang zu eröffnen. Ihr zur Seite gestellt wird Sunmi, eine Dolmetscherin, die viele Sprachen beherrscht und die zudem eine Agentin der Demokratischen Volksrepublik Korea ist. 

Claudia ist mit dem strengen Verhaltenskodex des isolierten Landes vertraut, und im Allgemeinen fällt es ihr nicht schwer, Emotionen zu verbergen und nur die gewünschten Antworten zu liefern. Doch obschon ihr bewusst ist, dass ihr Sunmi nicht nur aufgrund der Sprachbarrieren zugeteilt wurde, sondern auch als Spitzel, um etwaiges Fehlverhalten sofort weiterzuleiten, kann Claudia nicht verhindern, dass ihr die junge Frau zunehmend sympathisch wird. Dies scheint auch auf Gegenseitigkeit zu beruhren, doch kaum einmal ergibt sich eine Gelegenheit, sich kurz ungestört auszutauschen. Denn auch der Spitzel wird bespitzelt.

Von Beginn an schafft Andreas Stichmann ein beklemmendes Szenario - keine Geste, kein Blick, keine Andeutung bleibt unbeobachtet, und selbst die erfahrene Claudia kann ein unbeabsichtigtes Fehlverhalten kaum vermeiden. Zudem will sie auch die sympathische Sunmi nicht in Gefahr bringen, die mit einem deutlich älteren einflussreichen General verheiratet ist und die stets versuchen muss, dessen Erwartungen zu erfüllen. Und doch gibt es da diese Anziehung zwischen den beiden Frauen, die Gedanken von einem "was wäre wenn" hochkommen lässt, die schließlich in einem gewagten Plan gipfeln...

Claudia erscheint als eine wenig emotionale Frau, aufgewachsen in der DDR und mit dem Leistungsdenken und der Obrigkeitshörigkeit vertraut. Unleugbar zeigen sich Parallelen zwischen der ehemaligen DDR und Nordkorea, und doch gibt es beiderseits viel Fremdartiges. Kann eine bloße Zuneigung diesen kulturell-gesellschaftlichen Graben überwinden? Und spiegeln die Zuschreibungen tatsächlich die Gedanken und Gefühle der anderen Frau - oder handelt es sich dabei doch eher um eigene Projektionen? Der kurze Roman hält die Spannung, wohin sich letztlich alles entwickeln wird da in Nordkorea... 

Schnörkellos, prägnant und passagenweise nahezu sachlich erscheint der Schreibstil von Andreas Stichmann, der mit seinem Werk für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2022 nominiert wurde. Er liefert einen erschreckenden Einblick in das Leben in Nordkorea, wobei eigene Erfahrungen im Rahmen einer Reise in dieses Land Pate gestanden haben dürften. George Orwells Großer Bruder aus dem Roman "1984" ist hier beklemmende Realität. 

Eine interessante Herangehensweise an ein Land, ein spannendes Gedankenexperiment mit einer letztlich passenden Auflösung. Mich beschäftigt der kurze Roman deutlich über das Lesen hinaus. So soll es sein...


© Parden

Cover des Buches Eine Liebe in Pjöngjang (ISBN: 9783498002930)
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Rezension zu "Eine Liebe in Pjöngjang" von Andreas Stichmann

Eine spannende Geschichte über das Eigene und das Fremde
allemeineendchenvor 4 Monaten

Eine Liebe in Pjöngjang spielt, wie der Titel schon vermuten lässt, in Nordkorea. Mich hat das Buch wegen seines Settings sehr interessiert. Und ich finde, dass der Autor das Gefühl des Fremden und des Vertrauten im Fremden sehr feinsinnig darstellt. Auch die Beziehung der Hauptcharaktere fand ich authentisch und tiefgreifend.

Faszinierend ist das Buch natürlich durch seine Verortung im abgeschotteten Nordkorea. Wie viel dabei die nordkoreanische Lebenswelt widerspiegelt und was idealisierende Vorstellungen dieser Lebenswelt sind, lässt sich kaum sagen. Dabei sind die Charaktere Vertreter:innen ihre eigene Kultur und dabei an manchen Stellen ein wenig zu sehr zum Allgemeinort werden. Dennoch lassen sich individuelle Wünsche, Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Manche Entscheidungen fand ich ein wenig überrumpelnd, dort hätte ich mir mehr Einblick in das Innenleben der Protagonist:innen gewünscht. 

Alles in allem hat mich das Buch aber durch seinen Schreibstil und die Atmosphäre überzeugt und auch die Handlung hat mich über die knapp 160 Seiten überzeugt.

Cover des Buches Eine Liebe in Pjöngjang (ISBN: 9783498002930)
Josseles avatar

Rezension zu "Eine Liebe in Pjöngjang" von Andreas Stichmann

Über das Unverständliche im Fremden
Josselevor 10 Monaten

Der Roman erschien im März 2022. Es geht um die Begegnung zwischen der 50-jährigen Claudia Aebischer, der Präsidentin des Verbandes europäischer Bibliotheken und der viel jüngeren, etwa 30-jährigen Dolmetscherin Sunmi in Pjöngjang anlässlich der Eröffnung und Einrichtung einer Deutschen Bibliothek in Nordkorea. Die beiden kommen sich immer näher und doch nicht nah genug

Der Roman ist mit knapp 160 Seiten relativ kurz und kommt mit sehr wenigen Personen aus, jedoch schafft es der Autor ziemlich geschickt, „Inhalt durch Weglassen“ zu transportieren bzw. im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Dadurch begleitet den Leser allerdings auch fast während der gesamten Lektüre eine gewisse Unsicherheit, ob er sich denn die richtigen Gedanken macht und das, obwohl der Autor den Leser an den Gedanken, Plänen und Erinnerungen der beiden Hauptpersonen teilhaben lässt, ja, durch sie spricht. Das spiegelt sich wiederum in der Unsicherheit, die die Welt der beiden Protagonistinnen fast die gesamte Zeit ausstrahlt. Erst zum Ende, nachdem alle Entscheidungen getroffen sind, löst sich das auf.

Ob der Autor es geschafft hat, die Atmosphäre in Nordkorea treffend darzustellen, ist schwer zu beurteilen, da man selbst ja zu wenige eigene Eindrücke hat, aber man kann es sich auf jeden Fall gut genau so vorstellen.

Die Quintessenz des Romans lässt der Autor eine seiner Protagonistinnen selbst denken: „Im Anderen das Fremde gelten lassen, als das Unverständliche.“ Doch leider, so empfinde zumindest ich es, bleiben der Antrieb und die Motive der Personen seltsam ungeklärt und sprunghaft. Es sind für meinen Geschmack zu viele Augenblickentscheidungen, die ein wenig plötzlich und daher auch unrealistisch daherkommen. Drei Sterne.

Gespräche aus der Community

Realität und Fantasie liegen in diesem besonderen Debütroman nah beieinander - "Das große Leuchten" von Andreas Stichmann ist ein Roman über Ruperts Suche nach Ana, einer spannenden und aufreibenden Reise in den Iran, die mit uns und parallen Dimensionen spielt.

Die Reise beginnt in der deutschen Provinz, in der Rupert mit seinem schizophrenen Waisenbruder Robert und der Furcht vor seinen Träumen und Gedanken lebt. Die uns weiterführt zum Kennenlernen Ruperts und Anas, die Tankstellen ausraubt und aus dem Iran geflohen ist. Es geht um Liebe, Sex und der Flucht Ruperts und Anas, die dem Alltäglichen den Rücken kehren, hin zu russischen Kleinkriminellen, Derwischen und ehemaligen Generälen. Bis Ana verschwunden ist und Rupert sich auf den Weg in den Iran macht, an seiner Seite sein Freund Robert. Gemeinsam erleben sie eine einzigartige Fahrt ans Kaspische Meer, durchqueren die Wüste, überstehen seltsame Prüfungen und haben nur ein Ziel: Ana finden.

Wer von Euch hat Lust auf eine Leserunde? Dann bin ich gespannt auf Eure Antworten auf die Frage: Warum würdet ihr gern eine Reise in den fernen Iran antreten? Aus allen Beiträgen, die bis einschließlich 5. Dezember gepostet werden, werden 10 Gewinner gezogen.

Viel Erfolg (!) und Vergnügen wünscht Euch

Eure Lisa

60 Beiträge
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