Zum Inhalt:
Susannah ist 40 Jahre alt und trifft auf der Hochzeit ihres jüngsten Bruders auf ihre große Liebe Rob. Sofort kommen Erinnerungen hoch, wie verliebt und glücklich sie damals waren, sich füreinander aufheben wollten und wie dumm diese Beziehung eigentlich auseinander ging.
Lange hatte es gedauert, ehe Susannah in Sean wieder einen Mann fand, den sie lieben konnte. Doch diese erste Ehe hielt nicht lange an, blieb auch kinderlos. Einige Zeit später kam sie mit Douglas zusammen, der bereits 3 Kinder aus erster Ehe hat und geschieden ist. Auch diese Stiefkinder füllten nicht ihre Leere, sie darf sich kaum an der Erziehung beteiligen, eine Heirat ist ebenfalls von Beginn an ausgeschlossen. Ist sie überhaupt noch glücklich mit Douglas?
Rob hingegen konnte nie wirklich wieder eine feste Beziehung eingehen bis er die deutlich jüngere Helena traf. Er ist inzwischen verheiratet und konnte dennoch das Aufeinandertreffen mit Susannah nicht ganz vergessen.
Schreibstil:
Das Buch ist nicht in Kapiteln nummeriert, eher folgt man dem Jahr anhand der Überschriften, die als Monate benannt werden. Rückblicke auf die Vergangenheit der Protagonisten werden mit dem entsprechendem Jahr gekennzeichnet.
Die Perspektive spiegelt hauptsächlich die Gefühlswelt von Susannah wider. Gelegentlich blickt der Erzähler aber auch auf Rob, um mehr Hintergrundinformationen über sein Verhalten zu bekommen.
Die Zeitform Plusquamperfekt (wenn ich es richtig deute) ist sehr ungewohnt zu lesen, da man meist im Präsens mitverfolgt oder auf die Vergangenheit blickt. In diesem Buch aber wird man mit einer anderen Form konfrontiert, die mir gelegentlich nicht gefällt und als unpassend erscheint. Ansonsten ist die Erzählweise sehr kurzweilig und man kann recht gut folgen – zumindest der Grundhandlung, wenn man nicht auf die Personenkonstellation genauer achten möchte.
Meine Einschätzung:
Anlehnend an die Erzählweise muss ich sagen, dass mir im Buch zu viele Namen um die Ohren fliegen. Teilweise die vollen Namen, dann nur Spitznamen, viele Kinder und Geschwister samt Partner. Ich konnte eigentlich selten die Zusammenhänge feststellen und die Person richtig zuordnen. Wenn ich aber größtenteils nur auf Susannah und Rob blicke und deren Haupthandlung verfolge, erscheint es mir meist gar nicht wichtig. Es hätten also durchaus ein paar Namen weniger sein können.
Grundsätzlich steht als Thema im Raum, dass Susannah nicht wirklich glücklich ist und sie mit bestimmten Entscheidungen ihren Weg vielleicht in die falsche Richtung eingeschlagen hat. Sie bereut einiges und träumt nun davon, was wäre, wenn sie Rob nie verloren hätte. Dabei findet sie aber zu einer Stärke, die ihr jetzt – noch nicht zu spät – bei weiteren Entscheidungen hilfreich ist. In der Beziehung mit Douglas war Susannah recht naiv und lässt sich ziemlich unterdrücken, was die Verhältnisse mit seinen Kindern betrifft. Sie ist immer das 5. Rad am Wagen und da wundern mich die Entwicklung und die Qualität der Beziehung gar nicht.
Der innere Konflikt von Susannah bezüglich des Wiedersehens mit Rob ist sehr gut im Buch verarbeitet und setzt letztlich die Grundlage für die gesamte Erzählung.
Mir ist die Rolle ihrer besten Freundin nicht ganz klar. Bei Amelia wird eine Krankheit festgestellt. Susannah unterstützt sie natürlich und schaut vielleicht auch auf deren Beziehung, vergleicht sich oft mit ihr. Aber man würde eigentlich erwarten, dass die beste Freundin in der Handlung immer zu Rate gezogen wird, was hier komplett fehlt. Und warum Amelia krank werden musste, erschließt sich mir auch nicht.
Im Ganzen war das Buch ganz ok, vor allem mit der Thematik eine alte Liebe nochmal unter die Lupe zu nehmen und in der Vergangenheit zu schwelgen. Auch die Situation von Susannah an sich ist gut rüber gekommen. Aber die vielen Namen, die eigentlich vorhersehbaren Handlungen und ein paar nebensächliche unwichtige Handlungsstränge nehmen dem Buch das gewisse Etwas. Es endet zumindest nicht ganz klischeehaft. Nicht schlecht, aber umgehauen hat es mich nicht.