Rezension zu "The History of the Adventures of Joseph Andrews and of His Friend Mr. Abraham Adams" von Henry Fielding
Man muss diesem Roman sicherlich zugutehalten, dass es sich um einen der Ersten Versuche dieser Form von Prosa handelt. Auch sollte man natürlich immer den historischen und kulturellen Kontext beachten, aber ich konnte auf den Punkt gebracht dieses Buch einfach nicht zu Ende lesen.
Wie der Titel schon sagt, geht es um Joseph Andrews, einen jungen Mann, und seinen älteren leicht naiven Gefährten Abraham Adams, die einige - nennen wir es mal in Episoden erzählte Abenteuer - erleben. Die episodenhafte Struktur ist zwar nicht zwangsläufig Schuld daran, dass das Lesen eine gewisse Konzentration erfordert, da sie vermutlich in Anlehnung an den Stil von Cervantes (Don Quijote) entstanden ist, aber dadurch, dass die Episoden scheinbar oder auch anscheinend kaum einen Zusammenhang besitzen (obwohl sie in sich geschlossen sicherlich eine "Botschaft" enthalten), geht der Lesespaß schnell verloren. Man ist es als Leser des 21. Jahrhunderts auch gewohnt, dass Charaktere normalerweise so gestaltet sind, dass man sich in ihnen wieder erkennt oder zumindest zumeist Empathie empfindet. In Henry Fieldings Roman schafft man dies nicht aufgrund der Distanz (vielleicht gewollt?) zu den Charakteren, die sich im Laufe der Abenteuer eigentlich nicht entwickeln, kaum.
Insgesamt gibt es dennoch 2 Sterne, zum einen wie bereits erwähnt wegen des Gesamtkontextes, und zum anderen wegen des Schreibstils an sich, der sicherlich einfach noch in den Kinderschuhen steckte. Den Rest muss ich wegen gänzlich fehlendem Lesevergnügen leider abziehen...