Lisa Klein
Lebenslauf
Klassiker neu erzählt: Lisa Klein wurde in Illinois, USA geboren und ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie gilt als Shakespeare-Spezialistin und forschte vor allem zu weiblichen Autorinnen der Renaissance. Ihr Roman »Ich, Ophelia« wurde 2018 mit Naomi Watts, Daisy Ridley und Clive Owen verfilmt. In der Geschichte erzählt sie Shakespeares »Hamlet« aus Sicht der tragischen Figur Ophelia neu. Heute lebt Lisa Klein mit ihrer Familie in Columbus, Ohio.
Alle Bücher von Lisa Klein
Ich, Ophelia
Ophelia
Cate of the Lost Colony
Lady Macbeth's Daughter
Two Girls of Gettysburg
Neue Rezensionen zu Lisa Klein
Dänemark, 1601: Mit acht Jahren kommt die mutterlose Ophelia an den dänischen Königshof. Dort versucht sie, die Aufmerksamkeit des Freundes ihres Bruders Laertes, Prinz Hamlet, auf sich zu lenken, was ihr jedoch zunächst nicht gelingt. Jahre später ist Ophelia kaum weniger Wildfang und sie unterwirft sich nur widerwillig den Konventionen. Sie wird als Zofe in das Gefolge der Königin aufgenommen, wo sie endlich auch Hamlets Aufmerksamkeit erregt. Es entbrennt eine Liebesgeschichte, die unter einem schlechten Stern steht, denn bekanntermaßen herrschen an diesem Königshof Mord, Totschlag und Intrigen. Ophelia ist ein beklagenswertes Opfer dieser Tragödie. Im vorliegenden Roman lässt die Shakespeare-Expertin Lisa Klein Ophelia zu Wort kommen und ihre Seite der Geschichte aus einem von Shakespeares bekanntesten Werken erzählen.
Am Anfang war ich positiv überrascht. Ich habe zwar "Hamlet" bisher nie gelesen, kenne aber die Handlung in Grundzügen und fand es spannend, dass diesem Stück in einem historischen Roman Leben eingehaucht wird und eine der Frauen zu Wort kommen soll. Zunächst war auch alles sehr plastisch, ich fand mich gut in die Zeit hinein, doch zunehmend zerrte vor allem Ophelia an meinen Nerven, muss ich leider gestehen. Immer wieder wird sie gepriesen als tugendhafte und ach so kluge Lady, ohne dass ihre Äußerungen oder ihr Handeln dem wirklich Rechnung getragen hätten. Außerdem kam mir der Schreibstil zunehmend schwülstig vor und hing für meinen Geschmack zu sehr an der Shakespeareanischen Vorlage und seinem Schreibstil. Die Sache mit dem Wahnsinn blieb leider nur schwer verständlich und nachvollziehbar und Ophelias Handeln wirkte ziemlich irrational. So wie überhaupt die Logik nicht die Sache dieses Buches war. Ein wenig Recherche zum Hamlet-Mythos ergab zudem, dass die Geschichte historisch gesehen wohl hätte im Frühmittelalter (und nicht im Spätmittelalter wie hier) angesiedelt sein müssen. Das hätte möglicherweise auch besser zur Handlung gepasst. Meiner Meinung nach hat die Autorin die Freiheiten, die ihr die Konzentration auf eine Nebenfigur erlaubt hat, nicht wirklich ausgenutzt. Ich hatte geradezu den Eindruck, dass sie sich nicht von der Vorlage weg traute. Erst, als es keine Vorlage mehr gab, wirkte die Handlung freier und authentischer, wenn auch leider recht in die Länge gezogen. Der Mittelteil war zwar spannend, doch reichte das für mich nicht aus um davon noch 100 Seiten zu zehren und auch die vorangegangenen Kapitel wettzumachen.
Die Idee war wirklich vielversprechend, das Leseerlebnis dagegen leider eher mühsam.
Rezension zu "Ich, Ophelia" von Lisa Klein
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