Grinseviech
- Mitglied seit 28.02.2011
- 10 Bücher
- 3 Rezensionen
- 8 Bewertungen (Ø 3,63)
Grinseviechs Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Der Tausendfältige Gedanke" von R. Scott Bakker
Bewertung zu "Der Prinz aus Atrithau" von R. Scott Bakker
Bewertung zu "Sturm über roten Wassern" von Scott Lynch
+1 Stern für durchaus interessante Weltenschöpfung, mit einigen recht eigenen Ideen.
- 1 Stern für langweilige 120% gute Hauptcharaktäre und durchweg doofe und böse Widersacher gähn
-1 Stern für langweilige "wir gehen in die Berge /Bucht/Wälder etc. und töten Bösewichte" Szenarien. Eine Kurzgeschichte hat zuweilen mehr Handlung als dieser Wälzer.
- 1 Stern für Elfen & Zwerge-Bevölkerung. Zwar haben die "Aelfen" irg. bunte Augen, und die mit einem Eigennamen benannten Zwerge können Gestalt wandeln, aber die Anbiederung bei den Fantasy-Standards ist langweilig, warum muss es Bogenschiessende spitzohrige Elfen und im Berg lebende klein geratene Zwerge überall geben? gähn
- 1 Stern für Fast-Food-Sprache, simpel und ohne Anspruch. Schon mal besseres von Stackpole gelesen.
Fazit: Mehrmals aus der Hand gelegt, ewig zum Durchlesen gebraucht, Rest des 6-bändigen Zyklus wird mit Sicherheit nicht gelesen!
Bewertung zu "Hurra, wir kapitulieren!" von Henryk M Broder
+1 Stern für die Themenwahl, denn vor lauter Political Correctness (oder Angst vor Vergeltung) ist Kritik am Kuschelkurs der Politik beim Thema Islam eher selten.
+1 Stern für die weitgehend angenehme Schreibweise und eloquenten Ausdruck von Hr. Broder, man merkt schon dass er mit dem Schreiben seine Brötchen verdient.
-1 Stern für die penetrant vorgetragenen "Israel ist gut, ihr versteht das alle nur nicht" Thesen, das hat mit dem eigentlichen Thema meiner Meinung nach weniger zu tun. Wenn ich ein Pro-Israel buch lesen will, ok - aber hier gehts um den Umgang mit islamischem Extremismus.
- 1 Stern für Polemik und verbale Seitenhiebe gegen alle möglichen Leute. Broder halt - nicht meine Vorstellung von Stil.
- 1 Stern für wirklich schlechte und ständig wiederholte Witze und Klischees, nach dem dritten Mal "Türken-Bashen" nervts.
Fazit: Das Thema ist zu wichtig, um Stillschweigen zu bewahren, und besser ein Hr. Broder schreibt etwas als gar keiner. Fast Food Litaratur mit ein paar Häppchen Wahrheiten, umgeben von wortreicher Meinungsäuserung. Wrklich sachlich und fundiert ist anders, da kann ich nur auf Bassam Tibi verweisen "Europa ohne Identität" verweisen.
Bewertung zu "Die Lügen des Locke Lamora" von Scott Lynch
Da ich sicher noch Jahre auf die nächsten Steven Erikson Bände warten muss, musste neuer Lesestoff her. Es geht mal nicht um Schicksale von Königreichen, insofern trifft "erfrischend anders" gut auf die Story zu, was aus vielen vorhandenen Rezensionen anklang. Wobei dem routinierten Fantasy-Leser durchaus Parallelen zu anderen Autoren auffallen mögen, so hat mich das beschriebene Ganoventum stark an Robert Asprin erinnert.
Als gewöhnungsbedürftig aber dennoch gelungen möchte ich die Handlungssprünge bezeichnen. So werden sowohl aktuelle Ereignisse zeitlich in umgekehrter Reihenfolge geschildert (zuerst der Coup, dann die Vorbereitung) - was eindeutlich die Spannung erhöht, als auch Ereignisse aus Lockes Kindheit "eingestreut", so dass man die Spannung dupliziert. Alle Achtung für ein Debüt-Werk.
Als besonderes Stilmittel hat mir Scott Lynch's Wahl der Eigennamen gefallen. Die Anspielung auf Italienisch/romanische Sprachfamilie sorgt dafür, dass man ein besseres Bild von der Gesellschaft/Stadt bekommt. Da geistert ein Bild von Venedig im Hinterkopf, was nicht aufdringlich ist, sondern hilft eine visuelle Vorstellung des ganzen zu entwickeln.
Gelungen ist auch die Übersetzung (ob es die Originalsprache widerspiegelt, kann ich mangels Kenntnis des Originals nicht einschätzen, vermute es aber), so werden die unterschiedlichen "Personas", die Locke verkörpert durch passende Ausdrucksweise sehr lebendig gemacht.
Einen Minuspunkt gibt es aus meiner Sicht für die teilweise zu schlichten/kurzen Dialoge, nach dem Motto "och, dann halt nicht" nach einem zuerst vehement vertretenen Standpunkt (erinnert einen an gestelzte daily Soap-Dialoge). Das lässt die Charaktere schlichter erscheinen, als die Story verdient und schadet dem sonst so positiven Gesamteindruck.
Noch eine Anmerkung zum Thema Gewalt: wer Wert drauf legt, wird voll bedient, den Klassikern der Erwachsenen-Fantasy in dem Bereich steht es auf jeden Fall nicht nach (ich meine damit z.B. Steven Erikson/George R.R. Martin). Ich scheine eine gewisse Sättigung beim Thema erreicht zu haben, so dass mir detaillierte Schilderungen von Folterszenen nicht wirklich viel bringen.
Zum Schluß das Fazit: Es gibt eine Fortsetzung? Her damit! Für 5 Sterne reicht es wegen der genannten Schwächen bei den Dialogen nicht, aber die Geschichte um den nun auf Rache sinnenden Gentleman-Ganoven Locke ist inspiriert, spannend und will weiter verfolgt werden.
Über mich
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- 28.02.2011