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Vera_Hallstroem

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Cover des Buches K-Universe (ISBN: 9783958894457)

Bewertung zu "K-Universe" von Dennis Kubek

K-Universe
Vera_Hallstroemvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Kompakte, interessante Beiträge, die ein breites Spektrum der südkoreanischen Kultur abbilden.
Ein bunter Ausflug durch Südkorea

In „K Universe: Von K-Pop bis K-Drama: Trends Made in Korea“, im November 2022 bei CONBOOK erschienen, nehmen uns die Autoren Dennis Kubek und Bielle Kim auf 288 Seiten mit auf eine Reise durch die Kultur und die Trends Südkoreas, aufbereitet in verschiedenen Kategorien mit kurzen, informativen Texten und passenden Bildern.


Neben Themen wie koreanischem Essen, dem Alltags- und Stadtleben wird sich auch spezielleren Trends wie dem K-Pop, koreanischem Entertainment, Webseiten und weiterem angenommen.


Von Kimchi bis hin zu Dating


„K-Universe“ ist in insgesamt sieben große Unterbereiche eingeteilt, die sich nochmals in unzählige kleinere Abschnitte untergliedern: K-Food, K-Trends, K-Entertainment, K-Web, K-City, K-Pop und K-Life. Was sich zunächst nach viel anhört, entspricht aber nur 20-40 Seiten je Kategorie, weshalb man sich recht schnell durch die einzelnen Abschnitte lesen kann. Dennoch sind es viele Informationen zu noch mehr Bereichen, die einem einen breit gefächerten Überblick verschaffen.


In allen Bereichen werden hier die geläufigsten Trends beziehungsweise die bekanntesten Themen behandelt. So geht es bei „K-Food“ unter anderem um Kimchi – das Nationalgericht schlechthin, die vielseitige regionale Küche Südkoreas, die hohe Anzahl und Beliebtheit von koreanischen Cafés, das Streetfood – welches man an jeder Ecke an passenden Ständen findet.


Übersichtlich gestaltet & kurz und bündig formuliert


Die einzelnen Themen (beispielsweise Kimchi) bekommen je vier Seiten (zwei davon dienen jedoch als eine Art „Deckblatt“) gefüllt mit bis zu acht kleinen Abschnitten mit den wichtigsten Informationen: beim K-Food in Form von einzelnen, sehr populären Gerichten und einem dazugehörigen Bild der jeweiligen Speise.


Kurz und bündig fassen die kleinen Abschnitte das Wichtigste zusammen und heben in sachlicher Sprache die Besonderheiten hervor – so zum Beispiel über die kleineren Cafés, die sich oft auf spezielle Themen spezialisieren und ein besonderes Erlebnis bieten, im Gegensatz zu den großen Kaffeehaus-Ketten. 


Koreanische Mode und aufgezwungene Schönheitsideale – nicht alles ist so schön wie es aussieht


Während Südkoreaner überall auf der Welt wegen ihrem Modegeschmack, ihrer Natürlichkeit und ihrer Fähigkeit, selbst in lässiger Kleidung stylisch auszusehen, bewundert werden, zeigt uns das Buch auch die Schattenseiten dieses Strebens nach gutem Aussehen: die Vorgabe bestimmter Schönheitsideale und die beängstigende Normalität chirurgischer Eingriffe, denen sich rund ein Viertel der Bevölkerung bereits unterzogen hat.


Vom Schönheitswahn kommen wir zu ganz anderen Trends: dem Streben nach technischem Fortschritt. Ähnlich wie in Japan besitzen auch Koreaner viel Begeisterung für technische Gimmicks, Roboter und Automation. Hier kann der Leser bei Robotern, die als Kellner, Warenlieferant oder zur Überwachung dienen, selbst entscheiden, ob er fasziniert oder abgeschreckt ist.


Entertainment made in Korea


Koreanische Filme und Serien üben einen besonderen Reiz sowohl auf das heimische Publikum als auch Zuschauer von außerhalb aus. Seien es die Drama, die den Zuschauer mehr auf emotionaler Ebene erreichen als westliche, dramatisch oft überzogene Produktionen oder die Einbindung normaler, alltäglicher Handlungselemente, die noch mal einen besseren Einblick in die Kultur schaffen.


Natürlich gibt es hin und wieder auch etwas überzogene Schauspieldarbietungen – meist aber nur bei einzelnen Rollen. Nicht alle Filme und Serien können mit einem aufwendigen, teuren Effektspektakel aufwarten, wie es bei Hollywood-Produktionen der Fall ist. Dafür gibt es nicht weniger talentierte Drehbuchautoren, wie sich im Falle von Hwang Dong-hyuk („Squid Game“) zuletzt zeigte, die nicht davor scheuen, gesellschaftskritische Themen umzusetzen. Allgemein gelten südkoreanische Produktionen als gut geschrieben und emotional fesselnd. 


Koreanischer Arbeitsalltag


Wie wir es so ähnlich bereits aus Japan kennen, ist vor allem der Arbeitsalltag in Korea nicht immer leicht. Oft müssen die Angestellten bleiben, bis der Chef geht und auch die permanente Erreichbarkeit wird von vielen Arbeitgebern vorausgesetzt. Den Arbeitnehmern, für die dieser Einsatz die Möglichkeit für beruflichen Aufstieg bietet, bleibt da kaum eine Wahl.


Bei der Schulbildung werden die Koreaner ebenfalls schon früh unter Druck gesetzt, um später auf eine der besten Universitäten gehen zu können. Zwar hat Südkorea eines der besten Bildungssysteme, das geht jedoch auf Kosten der Schüler, Schülerinnen und Studierenden.


Dafür gibt es Dienstleister, die rund um die Uhr Waren, Pakete oder auch Dokumente zustellen (die sogenannten „Quick Service Men“), denn die Südkoreaner sind von Natur aus ungeduldig. Dafür geht vieles – auch auf Ämtern – schneller und zuverlässiger und selbst nachts kann man sich in den Metropolen noch Essen oder einen Kaffee liefern lassen.


Fazit


Es ist die Vielfältigkeit Südkoreas, die Menschen überall auf der Welt begeistert. Einerseits ein Land des Fortschritts, das technisch weiterentwickelter ist als viele andere Industrienationen, andererseits ein Land mit reicher Kultur und festen Traditionen, die auch im Alltag zu spüren sind. „K-Universe“ gibt einen Einblick in diese Diversität und die unzähligen kulturellen Eigenheiten des Landes.


Dabei kommen auch Themen zur Sprache, die eher negative Seiten zeigen – wie den Schönheitswahn, die Anonymität im Netz und daraus resultierenden Folgen wie Mobbing oder die Beziehung zu Nordkorea.


Die aufgezeigten Trends sind zu viele, um sie hier alle zu besprechen. Neben Dating, Supermärkten, Wohnen und der Sprache erwarten euch noch viele weitere interessante Themen in „K-Universe“, die euch für eine gewisse Zeit mit nach Südkorea nehmen.




Info:


Titel: K Universe: Von K-Pop bis K-Drama: Trends Made in Korea
Verlag: CONBOOK
Erscheinungsjahr: 2022
Autor & Illustrationen: Dennis Kubek, Bielle Kim
Seiten: 288
Preis: 19,95 Euro
Genre: Reiseerzählung
ISBN: 978-3958894457


Vielen Dank an den CONBOOK-Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares.


 

Cover des Buches WITCH 01 (ISBN: 9783770403165)

Bewertung zu "WITCH 01" von Elisabetta Gnone

WITCH 01
Vera_Hallstroemvor einem Jahr
Cover des Buches Therdeban (ISBN: 9783734791130)

Bewertung zu "Therdeban" von Barbara Brosowski Utzinger

Therdeban
Vera_Hallstroemvor einem Jahr
Cover des Buches The Promised Neverland 1 (ISBN: 9783551739148)

Bewertung zu "The Promised Neverland 1" von Kaiu Shirai

The Promised Neverland 1
Vera_Hallstroemvor einem Jahr
„The Promised Neverland“ – Nimmerland der Alpträume

Mit dem Manga „The Promised Neverland“ der beiden Mangaka Posuka Demizu (Illustrationen) und Kaiu Shirai (Story) brachte Carlsen Manga 2018 einen heiß erwarteten Manga-Bestseller nach Deutschland, der mit seinem Zeichenstil und der mitreißenden Story auch hierzulande schnell neue Fans gewonnen hat.

Zu Beginn wird der Leser noch durch die heitere Stimmung in die Irre geführt, scheint das Leben in „Grace Field House“ doch idyllisch und friedlich zu sein. Ein Traum für die Waisenkinder, die dort ihr Zuhause gefunden haben.
Doch nicht wenig später zeigt sich der wahre Schrecken – denn die Kinder sind in Wahrheit nur fleischliche Ware und Grace Field House nicht mehr als eine Art Bauernhof.


Eine friedvolle Idylle?


Emma, Norman und Ray sind beste Freunde und leben schon seit über zehn Jahren in Grace Field House. Auch wenn sie nicht wissen, wie die Welt außerhalb des Waisenhauses aussieht, sind sie zufrieden und glücklich – haben sie doch jeden Tag gutes Essen, ein warmes Bett und ihre Familie in Form der anderen Kinder und ihrer „Mama“ Isabella. Zwar müssen sie regelmäßig Leistungstest absolvieren, haben aber nie Hintergedanken deswegen.

Bis sich die kleine Conny eines Tages auf den Weg zu ihrer neuen Pflegefamilie machen muss. Die anderen Kinder sind sichtlich traurig, sie nie wieder zu sehen und weil ihnen bisher noch keines der Kinder geschrieben hat, nachdem es das Heim verlassen hat. Aber vielleicht ist das Leben draußen einfach zu aufregend und es bleibt keine Zeit dafür?


Das wahre Gesicht von „Grace Field House“

Als Emma nach Connys Abreise feststellt, dass diese ihr geliebtes Stofftier verloren hat, beschließt sie, ihr es zusammen mit Norman zu bringen. Dafür müssen beide zum „Tor“, das sich an der Grenze des Grundstücks befindet. Obwohl ihnen eine Strafe droht, nehmen sie diese in Kauf – gibt es doch viel schlimmeres, wie sie denken.

Am Tor angelangt fehlt zuerst jede Spur von Conny, bis Emma eine grausige Entdeckung macht. Auf der Ladefläche eines Autos findet sie Connys Leiche. Bevor sie und Norman ihren Schock überhaupt ansatzweise verarbeiten können, hört sie jemand.
Schnell verstecken sich beide unter dem Auto, als sich Gestalten nähern. Aus ihrem Versteck sehen sie dann, wen sie vor sich haben – oder eher was – denn vor ihnen stehen plötzlich Monster, die einem Alptraum entsprungen sein könnten.


Niedliche Zeichnung gepaart mit horror-artigen Szenen

Abrupt kippt die Stimmung der Handlung, was besonders durch die Zeichnungen der Mangaka getragen wird, die klar und sauber, aber auch mal verspielter sind. Während die Charakterzeichnungen der Kinder niedlich mit großen Köpfen und Augen sind – fast schon wie in einem Cartoon, heben sich die Monster umso grotesker hervor und der Hintergrund ist schwarz eingefärbt.

Auffällig ist auch, das Isabella und später Schwester Krone, die zur Unterstützung ins Heim kommt, überdimensional groß wirken und durchaus kräftig – als sollte dadurch der Machtunterschied zwischen ihnen und den Kindern noch zusätzlich verdeutlicht werden.


Wettlauf gegen die Zeit

Mit der Erkenntnis der drei Freunde über die Wahrheit hinter dem Waisenhaus beginnen sie, Fluchtpläne zu schmieden. Dabei wird jeder Vorgang, jede Handlung hervorgehoben, da jede Geste, jeder Blick, verräterisch sein können. Es beginnt ein Katz und Maus Spiel, bei dem Norman, Emma und Ray fortan gegen ihre „Mama“ arbeiten müssen – schließlich ist diese ein Handlanger der Monster und zieht die Kinder nur für die „Ernte“ heran.

Nicht nur vor ihrer Mama müssen sich die drei in Acht nehmen, auch vor den anderen Kindern dürfen sie sich nichts anmerken lassen, um diese zu schützen.
Aber im Geheimen eine Flucht für alle zu planen, ohne dass jemand Verdacht schöpf, gestaltet sich schwierig und immer wieder scheint es, als würde Isabella ihnen auf die Spur kommen.


Die Mutter und ihre Kinder – oder die Wächterin und ihre Ware

Denn Isabella weiß dank eines speziellen Sensors, dass jemand in der Nacht von Connys „Auslieferung“ am Tor war und versucht nun selbst, denjenigen zu finden. Dabei geht sie wie ein Profi vor, spielt nach außen hin die liebende Mutter, kalkuliert jedoch jeden ihrer Schritte und beobachtet vor allem Norman, Ray und Emma sehr genau.

Man fiebert beim Lesen mit den Kindern mit, sind sie doch alle nachvollziehbar gestaltet, wenn sie auch teils vielleicht etwas zu reif und rational für ihr Alter wirken – was für mich der einzige Störfaktor war. Jeder besitzt eine eigene Persönlichkeit, Emma ist aufopfernd und denkt immer zuerst an andere, ähnlich wie Norman, der aber durchdachter handelt. Ray hingegen ist etwas der Außenseiter mit seiner stets rationalen Art.


Fazit


„The Promised Neverland“ ist einer der wenigen Manga, die sich nur schwer in eine Schublade stecken lassen, mal wird er als Horror, dann als Mystery oder Fantasy bezeichnet. Meiner Meinung nach sind alle drei Genres sowie eine gute Prise Drama und Spannung enthalten, was neben der Handlung ein klarer Pluspunkt für mich ist.

Insgesamt bietet „The Promised Neverland“ abwechslungsreiche Unterhaltung abseits der ausgetretenen Pfade, denn der Manga erinnert etwas an Survival-Geschichten und ist doch ganz anders. Einzig einige der Charaktere wirken nur bereits zu erwachsen und meiner Meinung nach hätte man den Plot Twist zu Beginn ruhig noch ein Stück nach hinten schieben können, um noch mehr Spannung aufzubauen.
Dank Carlsen Manga dürfen wir nun weiter mitfiebern, ob und wie die Flucht der Kinder gelingt und welche Gefahren sie dann außerhalb erwarten.

Cover des Buches Insomnia: Das Herz der Bestie (ISBN: 9798618768306)

Bewertung zu "Insomnia: Das Herz der Bestie" von Dominik A. Meier

Insomnia: Das Herz der Bestie
Vera_Hallstroemvor einem Jahr
Cover des Buches The Heroic Legend of Arslan 3 (ISBN: 9783551743251)

Bewertung zu "The Heroic Legend of Arslan 3" von Hiromu Arakawa

The Heroic Legend of Arslan 3
Vera_Hallstroemvor einem Jahr
Kurzmeinung: Ein Königreich, Krieg, Intrigen & ein junger Prinz, der sich erst beweisen muss. Spannend, etwas blutig und keine übliche Heldengeschichte.
Eine historische Fantasywelt mitten im Krieg und ein junger, noch unerfahrener Prinz, der sich dem Verrat an seinem Königreich stellen muss

 „The Heroic Legend of Arslan“ (Band 1-3) von Hiromu Arakawa (Zeichnungen) & Yoshiki Tanaka (Story)


Grundidee & Setting:

Das Königreich Pars ist mächtig, wohlhabend und war bisher in jeder Schlacht unter Führung des Königs Andragoras siegreich. Doch als einer der Lords Verrat begeht und sich mit dem feindlichen Königreich Lusitania verbündet, verliert der König von Pars nicht nur eine Schlacht, sondern tausende Soldaten, die Macht über sein Reich und auch in der Hauptstadt verüben die Feinde ein Blutbad.
 Der junge Prinz Arslan ist noch unerfahren auf dem Schlachtfeld, ebenso in der Politik und vor allem in der Herrschaft über ein Königreich. Den Kampf auf dem Schlachtfeld überlebt er eher durch Glück als durch Geschick und kann nur mithilfe eines Freundes vor den feindlichen Soldaten fliehen. Nun hat er keine Heimat mehr und muss nicht nur seine eigene Stärke finden und noch viel lernen, sondern Verbündete suchen, um seinen Platz auf den Thron wieder einnehmen zu können und den Verrat zu rächen.

Die Handlung spielt im fiktiven Königreich Pars, das sich stark am damaligen Persischen Reich orientiert, was auch optisch zum Tragen kommt. Es gibt ein großes Gefüge aus Arm und Reich, aus den Herrschenden, den Wohlhabenden und den Sklaven, die für diesen Wohlstand sorgen. Die Hauptstadt Ekbatana ist reich und die Bürger von ihrer Stärke und Überlegenheit überzeugt, welche mit dem Fall des Königs jedoch nur zu schnell ins Wanken kommt. Das Genre entspricht wohl am ehesten historischer Fantasy, auch wenn das Genre laut Verlag Action ist, von der in den ersten Bänden bereits genug vorhanden ist.

 

Zeichnungen & Storytelling:

Wie schon bei „Fullmetal Alchemist“ sind die Zeichnungen hier dynamisch, es gibt klare Linien und es wird sich auf das Wesentliche konzentriert, auch bei den Charakteren. Während die Panels meist recht schlicht wirken, gleichen die Figuren einander nicht zu sehr und können leicht unterschieden werden. Allgemein lassen sich die Zeichnungen als sauber und klar bezeichnen, abgesehen von den Schlacht- und Kampfszenen, in denen es auch mal etwas blutiger werden kann. In diesen wird das Gemetzel dann etwas deutlicher gezeigt, ohne dass es zu sehr in Richtung Splatter geht. Es spritzt Blut, jedoch keine Gedärme oder ähnliches. Dennoch wird die bedrückende und düstere Stimmung durch die Bildkomposition, die lebhaften Zeichnungen und nicht zuletzt die Mimik der Charaktere perfekt in Szene gesetzt.
 

Handlungsaufbau:

Die Autorin lässt sich nicht viel Zeit mit der Einführung in die Geschichte. Anfangs lernen wir kurz Arslan, den Kronprinzen, kennen, der in der Hauptstadt von Pars, in Ekbatana, lebt. Wir lernen sein Umfeld kennen und sehen, dass er recht behütet aufwächst. Dafür wird von seinen Eltern aber kaum wahrgenommen und gilt selbst beim Volk als schwach und zu zaghaft. Als er von einem entflohenen Sklaven aus Lusitania entführt wird, lernt er zum ersten Mal die Schattenseiten seiner Heimat kennen und sieht die Missstände innerhalb der Stadt, wie die Sklaven ausgebeutet und grundlos getötet werden.

Drei Jahre später zieht er an der Seite seines Vaters, König Andragoras, in den Krieg, ohne zu ahnen, dass die Schlacht in einem Blutbad für die Soldaten von Pars enden wird. Denn sie laufen geradewegs in eine Falle und Arslan muss nicht nur um sein Überleben kämpfen, sondern auch dabei zusehen, wie Pars’ Soldaten grausam gemeuchelt werden. Nur durch einen Freund, den Marzban  Daryun (ein General von Pars, der dem König untersteht) kann er lebend vom Schlachtfeld fliehen.

Danach suchen die beiden einen alten Freund von Daryun auf. Dieser war ebenfalls einmal ein Marzban des Königs war, lebt nun aber in Abgeschiedenheit, weil er unzufrieden mit der Politik des Königs war. Sie hoffen, mit seiner Hilfe nach und nach genug Verbündete um sich versammeln zu können, um Pars von der Unterdrückung der Lusitanier zu befreien. Diese werden von einem mysteriösen Mann mit einer Maske angeführt, der sich den religiösen Wahnsinn und die Grausamkeit der Lusitanier zunutze macht.

Charaktere:

Arslan entspricht kaum dem üblichen Stereotypen des Protagonisten eines üblichen Shonen-Manga, was ihn als Charakter sehr glaubhaft und nachvollziehbar macht. Er ist in der Schwertkunst zwar schon zum Teil ausgebildet, aber noch lange kein erfahrener Krieger und erst recht kein Herrscher. Anders als die typischen „Helden“ aus ähnlichen Abenteuergeschichten ist er nicht übermäßig stark, sondern steht noch am Anfang seiner Reise und Entwicklung. Teil wirkt er noch naiv und schwach, ist aber gleichzeitig auch klug und sanftmütig. Eigenschaften, die ihn zu einem guten Herrscher machen könnten.

Daryun ist einer der Charaktere, die wir bereits etwas besser kennenlernen. Er ist ein geachteter Marzban und ein begnadeter Krieger, der seinem Land und König, und ebenso Arslan, treu ergeben ist und für ihn sogar in den Tod gehen würde. Andererseits ist er sehr impulsiv, ein starker Kontrast zu Arslan also.

Daneben gibt es noch Narsus, den die beiden Ende des ersten Bandes aufsuchen und der ebenfalls einst ein Untergebener des Königs war. Nun lebt er das Leben eines Einsiedlers, ist aber bereit, für das Wohl Pars’ an Arslans Seite zu kämpfen. Er ist etwas exzentrisch und wirkt auf den ersten Blick nicht wie ein Krieger, ist allerdings umso fähiger.

Die anderen vorkommenden Charaktere bilden ein breites Spektrum ab. Treue Gefolgsmänner und Krieger, verräterische Lords, fanatische Priester und Gauner, deren Beweggründe man noch nicht ganz nachvollziehen kann. Genauso steht es mit dem Antagonisten mit der Maske, über dessen Motive wir noch nichts erfahren haben und der nur kurz in Erscheinung getreten ist. 

Fazit:

Die ersten Bände von „The Heroic Legend of Arslan“ wirken noch wie eine lange Einführung, die Handlung besteht zu einem Großteil aus dem Krieg und der Machtübernahme der Hauptstadt Ekbatana. Zwar bilden sich erste Allianzen heraus, aber die Geschichte hat noch nicht wirklich an Fahrt aufgenommen, auch wenn es nicht an Action und Spannung fehlt.

Dafür wird der Grundstein für die Charakterentwicklung des Protagonisten gelegt und gezeigt, welchen Einfluss Machtspiele, Intrigen und Krieg auf die Herrschaft eines Reiches und die Menschen haben können.
Arslan hat noch einen weiten Weg vor sich, auf dem er einiges lernen muss, um Pars zurückzuerobern und zum Besseren zu verändern.
 

Daher vergebe ich insgesamt nur 3,5 Sterne für die ersten beiden Bände dieser Serie, bin aber auf die nächsten Bände und die folgenden Entwicklungen gespannt.

Cover des Buches Frieren - Nach dem Ende der Reise 02 (ISBN: 9783753905624)

Bewertung zu "Frieren - Nach dem Ende der Reise 02" von Kanehito Yamada

Frieren - Nach dem Ende der Reise 02
Vera_Hallstroemvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Langsames Erzähltempo, viele kurze Kapitel, aber kaum Spannung, Dramatik oder Charakterentwicklung.
Die Erkenntnis über die Endlichkeit eines Menschenlebens

„Frieren – Nach dem Ende der Reise“ von Kanehito Yamada (Autor) Tsukasa Abe (Illustrationen)


Idee & Setting:

Die Elfe Frieren gehörte einst zu einer Heldengruppe, die in einer zehnjährigen Mission den Feind der Menschen, den Dämonenkönig, töteten. Für sie war dieser wenn auch konfliktreicher Abschnitt allerdings nur ein winziger Bruchteil ihres Lebens.
Nach dem Ende der Heldenreise trennt sich ihr Weg und der der anderen Helden voneinander. Erst als der Held Himmel stirbt, trifft sie ihre alten Kameraden wieder und erkennt, dass sie eigentlich fast nichts über ihren verstorbenen Freund wusste.
Danach beschließt sie, auf eine neue Reise zu gehen, bei der sie mehr über ihre alten Kameraden erfahren will und gleichzeitig nach neuen Magieformeln sucht.

Das Setting entspricht einer alternativen, mittelalterlichen Welt, in der Dinge wie Magie, magische Spezies (Elfen, Zwerge, Dämonen) und magische Wesen (wie Drachen) existieren. Zwar fügen sich diese natürlich in die Geschichte ein, aber wohl eher, weil man diese aus High- oder Low-Fantasy Geschichten schon lange kennt. Es wird leider nichts zum Magiesystem erklärt, die Magie wird zwar angewandt, aber man erfährt nichts über die Funktionsweise von Zaubern. Gleiches gilt für den Ursprung der magischen Rassen, woher sie stammen und welche Besonderheiten sie besitzen. Denn bis auf Frierens Langlebigkeit erfahren wir über diese ebenso wenig und sie wirken noch wie Beiwerk.


Zeichnungen & Storytelling:

Der Zeichenstil ist schön, sauber und detailliert, leider wirken die Bilder dafür sehr statisch. In den wenigen Kampfszenen werden Bewegungsabläufe stark vereinfach dargestellt und zwischen den Panels fehlen Szenen, hat man das Gefühl. So holt in dem einen Panel ein Charakter noch Anlauf für einen Angriff und im nächsten Panel wird der Gegner schon von der Waffe getroffen.

Insgesamt kann man sagen, dass vor allem die Hintergründe, Schattierungen und Landschaften schön anzusehen sind, während das Charakterdesign zwar gut ist, aber vor allem bei Frieren die Mimik auf der Strecke bleibt und die Dynamik in den Kampfszenen fehlt.


Handlungsaufbau:

Insgesamt reist Frieren zwar bereits in den ersten beiden Bänden viel umher, aber jeder Handlungsablauf umfasst nur ca. 15-20 Seiten, in denen handlungstechnisch nur wenig bedeutendes passiert. Es erinnert beim Lesen etwas an einen Slice-Of-Life Manga, nur das der Humor kaum spürbar – wenn auch vorhanden – ist.
Es gibt viele kleinere Missionen, die wohl die Entwicklung der Protagonistin Frieren vorantreiben sollen, aber für mich blieb sie zu unnahbar und schlichtweg langweilig. Im Gegensatz zu den anderen besaß sie für mich am wenigsten Persönlichkeit.

Erst gegen Ende des zweiten Bandes kommt etwas Spannung und Dramatik auf, während die Handlung im ersten Band nur so „dahinplätscherte“. Allerding endet es an einer interessanten Stelle, dennoch hätte ich als Leser rückblickend nicht genug Anreiz, die Geschichte weiter zu verfolgen.


Charaktere:

Wie bereits angedeutet, besitzen alle Charaktere (noch) nicht besonders viel Tiefgang. Frieren wirkt fast emotionslos, zeigt nur selten Gefühle und es doch schwer zu glauben, dass sie erst so spät begreift, dass Menschen weitaus kürzer leben als sie. Und auch als sie dies erkennt, äußert sie immer wieder Dinge wie „für mich war es nur eine kurze Zeit“, wenn es um einen Zeitraum von mehreren Jahren geht. Auch wenn sie lange lebt, vergeht ein Zeitraum von 10 Jahren für sie doch auch nicht schneller.

Die Nebencharaktere wirken authentisch, waren mir aber nur bedingt sympathisch. Da nicht viel Dramatik vorhanden ist, konnte ich zu diesen ebenso wenig eine Beziehung aufbauen wie zu Frieren.
Seltsamerweise fand ich die anderen Helden dafür interessanter und hätte dann doch lieber die Geschichte der eigentlichen Heldenreise gelesen.


Fazit:

„Frieren – Nach dem Ende der Reise“ ist ein zu Beginn sehr ruhiger Manga, der sich wohl erst später auf tatsächliche Charakterentwicklung und ein Fortschreiten der Handlung konzentriert. Die einzelnen Kapitel sind nett zu lesen, aber bringen weder wirklich Spannung noch Dramatik mit und auch die Charaktere bleiben etwas auf der Strecke.

Für alle, die Welten mit Magie lieben, ist es sicherlich dennoch ein Muss, den Manga zu lesen. Trotz der anderen Kritikpunkte ist der Manga schön und detailliert gezeichnet, hier sieht man eindeutig die Professionalität und Hingabe des Zeichners.

Insgesamt vergebe ich für „Frieren – Nach dem Ende der Reise“ 3,2 (3) Sterne.

Cover des Buches Frieren - Nach dem Ende der Reise 01 (ISBN: 9783753905617)

Bewertung zu "Frieren - Nach dem Ende der Reise 01" von Kanehito Yamada

Frieren - Nach dem Ende der Reise 01
Vera_Hallstroemvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Langsames Erzähltempo, viele kurze Kapitel, aber kaum Spannung, Dramatik oder Charakterentwicklung.
Die Erkenntnis über die Endlichkeit eines Menschenlebens

„Frieren – Nach dem Ende der Reise“ von Kanehito Yamada (Autor) Tsukasa Abe (Illustrationen)



Idee & Setting:


Die Elfe Frieren gehörte einst zu einer Heldengruppe, die in einer zehnjährigen Mission den Feind der Menschen, den Dämonenkönig, töteten. Für sie war dieser wenn auch konfliktreicher Abschnitt allerdings nur ein winziger Bruchteil ihres Lebens.
Nach dem Ende der Heldenreise trennt sich ihr Weg und der der anderen Helden voneinander. Erst als der Held Himmel stirbt, trifft sie ihre alten Kameraden wieder und erkennt, dass sie eigentlich fast nichts über ihren verstorbenen Freund wusste.
Danach beschließt sie, auf eine neue Reise zu gehen, bei der sie mehr über ihre alten Kameraden erfahren will und gleichzeitig nach neuen Magieformeln sucht.


Das Setting entspricht einer alternativen, mittelalterlichen Welt, in der Dinge wie Magie, magische Spezies (Elfen, Zwerge, Dämonen) und magische Wesen (wie Drachen) existieren. Zwar fügen sich diese natürlich in die Geschichte ein, aber wohl eher, weil man diese aus High- oder Low-Fantasy Geschichten schon lange kennt. Es wird leider nichts zum Magiesystem erklärt, die Magie wird zwar angewandt, aber man erfährt nichts über die Funktionsweise von Zaubern. Gleiches gilt für den Ursprung der magischen Rassen, woher sie stammen und welche Besonderheiten sie besitzen. Denn bis auf Frierens Langlebigkeit erfahren wir über diese ebenso wenig und sie wirken noch wie Beiwerk.




Zeichnungen & Storytelling:


Der Zeichenstil ist schön, sauber und detailliert, leider wirken die Bilder dafür sehr statisch. In den wenigen Kampfszenen werden Bewegungsabläufe stark vereinfach dargestellt und zwischen den Panels fehlen Szenen, hat man das Gefühl. So holt in dem einen Panel ein Charakter noch Anlauf für einen Angriff und im nächsten Panel wird der Gegner schon von der Waffe getroffen.


Insgesamt kann man sagen, dass vor allem die Hintergründe, Schattierungen und Landschaften schön anzusehen sind, während das Charakterdesign zwar gut ist, aber vor allem bei Frieren die Mimik auf der Strecke bleibt und die Dynamik in den Kampfszenen fehlt.




Handlungsaufbau:


Insgesamt reist Frieren zwar bereits in den ersten beiden Bänden viel umher, aber jeder Handlungsablauf umfasst nur ca. 15-20 Seiten, in denen handlungstechnisch nur wenig bedeutendes passiert. Es erinnert beim Lesen etwas an einen Slice-Of-Life Manga, nur das der Humor kaum spürbar – wenn auch vorhanden – ist.
Es gibt viele kleinere Missionen, die wohl die Entwicklung der Protagonistin Frieren vorantreiben sollen, aber für mich blieb sie zu unnahbar und schlichtweg langweilig. Im Gegensatz zu den anderen besaß sie für mich am wenigsten Persönlichkeit.


Erst gegen Ende des zweiten Bandes kommt etwas Spannung und Dramatik auf, während die Handlung im ersten Band nur so „dahinplätscherte“. Allerding endet es an einer interessanten Stelle, dennoch hätte ich als Leser rückblickend nicht genug Anreiz, die Geschichte weiter zu verfolgen.




Charaktere:


Wie bereits angedeutet, besitzen alle Charaktere (noch) nicht besonders viel Tiefgang. Frieren wirkt fast emotionslos, zeigt nur selten Gefühle und es doch schwer zu glauben, dass sie erst so spät begreift, dass Menschen weitaus kürzer leben als sie. Und auch als sie dies erkennt, äußert sie immer wieder Dinge wie „für mich war es nur eine kurze Zeit“, wenn es um einen Zeitraum von mehreren Jahren geht. Auch wenn sie lange lebt, vergeht ein Zeitraum von 10 Jahren für sie doch auch nicht schneller.


Die Nebencharaktere wirken authentisch, waren mir aber nur bedingt sympathisch. Da nicht viel Dramatik vorhanden ist, konnte ich zu diesen ebenso wenig eine Beziehung aufbauen wie zu Frieren.
Seltsamerweise fand ich die anderen Helden dafür interessanter und hätte dann doch lieber die Geschichte der eigentlichen Heldenreise gelesen.




Fazit:


„Frieren – Nach dem Ende der Reise“ ist ein zu Beginn sehr ruhiger Manga, der sich wohl erst später auf tatsächliche Charakterentwicklung und ein Fortschreiten der Handlung konzentriert. Die einzelnen Kapitel sind nett zu lesen, aber bringen weder wirklich Spannung noch Dramatik mit und auch die Charaktere bleiben etwas auf der Strecke.


Für alle, die Welten mit Magie lieben, ist es sicherlich dennoch ein Muss, den Manga zu lesen. Trotz der anderen Kritikpunkte ist der Manga schön und detailliert gezeichnet, hier sieht man eindeutig die Professionalität und Hingabe des Zeichners.


Insgesamt vergebe ich für „Frieren – Nach dem Ende der Reise“ 3,2 (3) Sterne. 

Cover des Buches The Case Study Of Vanitas 1 (ISBN: 9783551721877)

Bewertung zu "The Case Study Of Vanitas 1" von Jun Mochizuki

The Case Study Of Vanitas 1
Vera_Hallstroemvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Vampir-Fantasy in einem alternativen Frankreich des 19. Jahrhunderts
Vampir-Fantasy in einem alternativen Frankreich des 19. Jahrhunderts

„The Case Study of Vanitas“ (Band 1) von Jun Mochizuki

Idee & Setting:


In einer alternativen Welt des 19. Jahrhunderts sind Vampire real, leben aber verborgen in der Welt der Menschen. Während sie ihrem Alltag ebenso wie die Menschen nachgehen, lauert aber immer die Gefahr der sogenannten „Fluchträger“ auf sie. Diese „Fluchträger“ sind Vampire, deren „wahrer Name“ enthüllt wurde, wodurch sie ihren Verstand verlieren und Amok laufen. Denn der wahre Name eines Vampirs ist deren Essenz, der Kern ihres Wesens und in der Lage, sie in die Verdammnis zu stürzen.
Ausgelöst worden sein soll dieser Fluch durch das „Buch des Vanitas“, ein Grimoire, das dem „Vampir des blauen Mondes“ gehört. Dieser Vampir soll aus Rache diesen Fluch entwickelt haben, nachdem er aus der Gesellschaft der Vampire ausgeschlossen wurde.

Der Erbe dieses Vampirs, der sowohl dessen Namen, als auch das Buch und die damit verbundenen magischen Kräfte vom geerbt hat, ist Vanitas, der selbst ein Mensch ist. Während er in Paris einen Fluchträger rettet, trifft er auf den Vampir Noé, der im Auftrag seines Meisters nach dem Buch des Vanitas sucht. Anders als Vanitas es gewohnt ist, hat Noé keine Vorurteile gegen ihn und erkennt, welchen nutzen das Grimoire hat. Er schließt sich Vanitas an, der bereitwillig zustimmt, da er von Noés Schutz profitieren will.

Die Geschichte spielt in einer alternativen Welt der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts in Frankreich. Vieles erinnert daher an die Realität, vor allem optisch. Einziger Unterschied sind die Steampunk-Elemente, die es durch besondere Erfindungen und den Antriebsstoff „Astermite“ gibt, sowie die Einbindung von Magie. Diese nimmt aber nicht die vorrangige Rolle in der Geschichte ein, zeigt sie sich meist nur in Verbindung mit Waffen oder der Anwendung des Buchs des Vanitas.

Zeichnungen & Storytelling:

Die Zeichnungen sind detailliert und auf höchstem Niveau, jeder Strich sitzt, ebenso die Schattierungen und es gibt keine unsauberen Panels. Von den Hintergründen wie der Kulisse der Stadt bis hin zum Aussehen des Luftschiffs wurden keine Einzelheiten ausgelassen. Auch die Kampfszenen sind dynamisch und perfekt in Szene gesetzt, während die Mimik der Charaktere regelrecht greifbar ist. Hier wurde genau darauf geachtet, die Stimmung mithilfe der Zeichnung dem Leser zu vermitteln.

Handlungsaufbau:


Man wird ohne größere Erklärungen in die Geschichte „geworfen“ und die Spannung entsteht vor allem in der sofort präsenten Action und der allmählichen Offenbarung der Geschichte.
So schließen sich Vanitas und Noé trotz einiger persönlicher Differenzen ziemlich schnell zusammen und erhalten gleich ihre erste Mission: Sie sollen einen Vampir-Grafen von der Wirksamkeit des Buch des Vanitas überzeugen und dafür einen Fluchträger fangen und vor dessen Augen heilen. Mitten in dieser Angelegenheit tauchen neue Gegner auf, die an das Buch gelangen wollen, um es für sich zu nutzen.

Charaktere:


Die Charaktere bleiben zunächst etwas blass und schwer zu durchschauen. Einzig bei Noé lässt sich seine Absicht, Vampiren zu helfen, am Verhalten und seinen Reaktionen ablesen. Gleichzeitig bestärken einige wenige Rückblenden dies. Davon abgesehen wirkt er eher untypisch für einen Vampir. Er ist naiv, etwas zerstreut und begeistert sich für die Welt der Menschen (und viele andere Dinge). Das lässt vermuten, dass er gutherzig ist und frei von Vorurteilen, was sich auch im Umgang mit Vanitas zeigt.


Dieser hingegen scheint ein Draufgänger und ziemlich unberechenbar zu sein. Zwar sagt er, er möchte die Vampire retten, doch seine Motive bleiben im Dunkeln. Ebenso wie genau er als Mensch an die Kräfte des blauen Vampirs gelangt ist und wie er zu Vampiren und Menschen allgemein steht.

Die weiteren Charaktere bleiben erstmal nur Beiwerk, die zwar zum Fortschreiten der Geschichte beitragen, aber noch ebenso wie Noé und Vanitas noch über keine Hintergrundgeschichte verfügen.

Fazit:


„The Case Study of Vanitas“ wirkt auf den ersten Blick wie ein generischer Manga zwischen Action und Fantasy, der sich um die allseits beliebten Vampire dreht. Doch schnell zeigt sich beim Lesen, dass die Vampire eher im Hintergrund stehen und es vielmehr die Monster geht, zu denen sie werden können. Ebenso werden die altbekannten Klischees wie der ständig Blutdurst oder auch die Angst vor Sonnenlicht beiseitegelassen. Stattdessen wirken die Vampire menschenähnlich auf, die bestimmten Verpflichtungen und Aufgaben nachgehen, aber alle ein ganz eigenes Wesen mitbringen.

Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich die Geschichte noch entwickelt, aber Band 1 bildet einen guten Einstieg und legt mit der Thematik der „Fluchträger“ den Grundstein für eine eher genreunübliche Geschichte.

Insgesamt vergebe ich für Band 1 von „The Case Study of Vanitas“ 3,5 (4) Sterne.

Cover des Buches Kuro 03 (ISBN: 9783842033511)

Bewertung zu "Kuro 03" von Somato

Kuro 03
Vera_Hallstroemvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Eine süß-gruselige Geschichte über Katzen, Monster und Freundschaft.
Eine süß-gruselige Geschichte über Katzen, Monster und Freundschaft

„Kuro“ von Somato


Grundidee & Setting:

Die junge Coco lebt nach dem Tod ihrer Eltern allein auf dem großen Anwesen der Familie, ihr einziger treuer Begleiter ist ihr schwarzer Kater Kuro (jap. für „schwarz“), der ihr auf Schritt und Tritt folgt. Aber Kuro leistet ihr mehr als nur Gesellschaft, sondern beschützt Coco, ohne dass diese es bemerkt. Denn nicht nur das Anwesen, sondern das gesamte Dorf ist von dichtem Wald umgeben, in dem fremdartige Monster leben. Die Dorfbewohner haben sich mit der ständigen Gefahr arrangiert und schützen sich, in dem sie mit aus speziellen Blumen gewonnenen Extrakt Linien rund um die Wege und Häuser zeichnen.
 Coco selbst ist nicht in der Lage, die Monster zu sehen und ihnen aus dem Weg zu gehen, da kommt Kuro ins Spiel, der kein normaler Kater ist, sondern ebenfalls etwas Übernatürliches. Allerdings meiden die meisten Dorfbewohner Coco aufgrund dessen nicht nur, sondern beginnen, eine Gefahr in Kuro zu sehen.

Die Grundidee ist nicht neu, aber durch die Art der Erzählung durchaus spannend. Leider wird nur zu wenig zu den Hintergründen erzählt, beispielsweise dazu, woher die Monster kommen, wie die Menschen außerhalb des Dorfes leben und wie sich die Gesellschaft generell dadurch verändert hat. Hier hätte ich mir noch mehr Hintergrundinformationen gewünscht.

Zeichnungen & Storytelling:

Die Zeichnungen sind einerseits detailliert bei den Hintergründen, andererseits aber auch einfach gehalten, was das Charakterdesign angeht und wirken teils kindlich. So gibt es durchaus einen „Niedlichkeitsfaktor“, obwohl die Geschichte auch gruselig ist. Bei den Zeichnungen der Monster schlägt die Stimmung dann um, denn diese bilden mit ihrem Design einen guten Kontrast zu den niedlichen Charakterzeichnungen. Wobei sie meiner Meinung nach noch etwas „grotesker“ gestaltet hätten sein können, hier werden nämlich nicht zu viele Details gezeigt. Nur in einigen Szenen, in denen sich diese Monster Coco nähern und Kuro dazwischen springt, wird es auch mal blutiger.

Erwähnenswert ist auch die Gestaltung an sich, denn der Manga ist zur einen Hälfte vollfarbig und der andere Teil schlicht in Schwarz und Weiß gehalten. Vor allem bei der Farbgebung sieht man die Liebe fürs Detail und ernstere Szenen sind auch mal düsterer oder wie in einem alten Film in Sepia gehalten. Obwohl ich es vorgezogen hätte, den gesamten Manga in Farbe zu lesen, befinden sich auch die Schwarz-Weiß Zeichnungen auf höchstem Niveau, mit klaren Strichen und dennoch vielen kleinen Details.


Handlungsaufbau:

Wir erhalten zunächst Einblick in Coco und Kuros Alltag und erfahren, wie die beiden leben. Da Coco alleine ist, muss sie sich um alles selbstständig kümmern und ist für ihr Alter sehr reif. Nur selten bekommt sie Besuch, unter anderem vom Arzt des Dorfes oder ihrer Hauslehrerin und deren Tochter. Es gelingt ihr zwar, neue Freundschaften zu schließen, doch gleichzeitig werden die Dorfbewohner ihr und Kuro gegenüber immer misstrauischer, sehen sie in dem Kater nur ein Monster.
 Kuro ist tatsächlich ein Wesen zwischen Katze und Monster, was Coco unbewusst zu wissen scheint, es nur nicht akzeptieren will. Schließlich ist er als Einziger immer für sie da. Als Leser findet man den Kater trotz des ungewöhnlichen Aussehens ebenso niedlich. Dennoch gibt es bewusst Szenen, die einen zunächst erwarten lassen, dass Kuro vielleicht doch nicht harmlos ist. Doch diese entwickeln sich immer anders als erwartet, bauen aber dennoch Spannung auf.

Daneben gibt es noch einige Rückblenden, die für ein besseres Verständnis der Geschichte sorgen und Abschnitte, die Cocos Fantasie entspringen. Denn sie weiß unterbewusst sehr wohl, dass Kuro etwas Mystisches umgibt und verarbeitet dies in ihren selbst geschriebenen Geschichten. Diese wirken heiterer als der restliche Manga und runden das Ganze gut ab.


Charaktere:

Coco wirkt zunächst naiv und unbedarft, doch bald  zeigt sich, dass sie sehr wohl mitbekommt, was um sie herum geschieht. So gesteht sie sich es zwar nicht ein, weiß aber über Kuros wahre Natur Bescheid. Außerdem ist sie sehr reif und hilft dem Dorf, obwohl ihr meist nur Abneigung entgegengebracht wird. Dadurch wirkte sie mir teils zu erwachsen und es war nicht immer glaubwürdig, dass ein Kind diese Last ganz alleine trägt. Insgesamt bleibt sie etwas blass, da man sie meistens in Interaktion mit Kuro sieht. Dieser wurde hier besser charakterisiert als sie, aber es geht auch viel mehr um die Beziehung der beiden zueinander.

Kuro ist der heimliche Star des Manga. Denn einerseits besticht er mit allen katzentypischen Verhaltensweisen von Neugierde bis hin zu Schreckhaftigkeit, dann ist er auch wieder mysteriös. Auch durch seinen Drang, Coco stets zu schützen, sei es nun vor Monstern oder nur vor einem scharfen Küchenmesser, schließt man ihn sofort ins Herz. Am Ende ist es jedoch die Verbindung aus einem Monster und einem Tier, das ein eigenes Bewusstsein hat, was sein Alleinstellungsmerkmal darstellt.

Die weiteren Charaktere tragen alle mehr oder weniger zur Geschichte bei. Eigentlich wären die meisten von ihnen nicht nötig, auch wenn sie zur Dynamik beitragen. Leider wirken die Beziehungen untereinander zu platonisch und alles entwickelt sich zu schnell, da der Fokus deutlich auf Coco und Kuro liegt. Daher hätte man die Geschichte sicher auf doppelt so viele Bände „strecken“ können, um eine wirkliche Entwicklung der Charaktere zu erreichen, denn sie bleiben am Ende eher Beiwerk.

 

Fazit:

„Kuro“ ist ein liebevoll und detailliert gezeichneter Manga, der vor allem durch die Mischung aus Grusel und Niedlichkeit sowie einem interessanten Protagonisten – dem Kater Kuro – besticht. Die Freundschaft zwischen Coco und Kuro trägt die Geschichte, während die phantastischen Elemente den Leser in den Bann ziehen. Allerdings bleibt die Handlung dabei auf der Strecke und tiefgehendere Fragen bleiben unbeantwortet.

Insgesamt vergebe ich für „Kuro“ daher 3,5 (4) Sterne.

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