Bücher mit dem Tag "naturwissenschaftliches"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "naturwissenschaftliches" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur (ISBN: 9783328102113)
    Andrea Wulf

    Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Mein Vater schenkte mir dieses Buch mit den Worten: "Wenn du über Humboldt gelesen hast und erkannt hast, wie weitreichend seine Erkenntnisse sind, kennst du einen von zwei Gründen, warum ich mich als junger Mann entschieden habe in die veterinärmedizinische Forschung zu gehen." Leider starb er nur wenige Tage später und ich mochte das Buch lange nicht ansehen, bis jetzt, fünfeinhalb Jahre später.

    Andrea Wulf gelingt es mit diesem Buch einen Ein- und Überblick in ein Leben so umfangreich wie kaum ein Anderes, immer in Bewegung, in drängendem Fortsetzen seiner Arbeit, so viel zu kurz für den Umfang und die Erkenntnisse seines Wirkens, zu geben. Dabei  noch neugierig zu machen, zu unterhalten und zusammenzufassen ist schon fast eine Lebensaufgabe, auch für die Autorin selbst, die einen Großteil von Humboldts Reisen und Wirken persönlich nachverfolgt hat. Die Bezeichnung Universalgelehrter trifft es wohl am Ehesten, wenn man das Leben Humboldts bestaunt, dass er selbst in unzähligen Werken, tausenden von Briefen und Gesprächen mit einigen der größten Köpfe seiner Zeit festgehalten und uns hinterlassen hat. Zeit seines Lebens brachte er damit zu, sich die Geheimnisse und Zusammenhänge der Natur zu erschließen und sich darüber mit Gelehrten, Wissenschaftlern, Unternehmern, Künstlern und Herrschern auf der ganzen Welt austauschte. Wie weitreichend seine Erkenntnisse sind und bis heute gültig, ja präsenter und brandaktueller denn je, versteht man, wenn man weiß, dass er in all seinem Tun stets nach jenen Zusammenhängen suchte, jenem Wechselspiel, welches die Natur im Gleichgewicht hält. Dabei stellte Alexander von Humboldt aber auch wiederholt fest, welch zerstörerische Auswüchse die menschliche Gier annehmen kann, wenn das Augenmerk nur noch auf der Ausbeutung natürlicher Ressourcen liegt. Die Autorin zeigt aber nicht nur seinen Weg vom Knaben bis hin zum reisenden Gelehrten und seine Arbeit als Naturforscher, Abenteurer, Botaniker, Geologe, Bergsteiger, Ethnologe oder Soziologe, sondern auch die Schreibtischjahre in Berlin und Paris und die enorme Leistung seine Ideen, Erkenntnisse und Entdeckungen so zu dokumentieren und zusammenzustellen, dass sie auch für eine breite Masse zugänglich und verständlich wurden. Mehr als beeindruckend sind seine unerschöpfliche Energie und sein nicht nachlassender Tatendrang, mit dem er seine Projekte und Ziele vorantreibt. Abgerundet wird das Buch mit einem mehr als 100 Seiten umfassenden Anhang mit den Nachweisen zur Recherche der Autorin, die noch mal deutlich machen, wie enorm der Umfang von Humboldts Schaffen und die daraus resultierende Herausforderung für die Biographin waren.

    Mein Fazit: Ein Buch, dass mich auch ohne die Worte meines Vaters absolut gefangen genommen hat. Alexander von Humboldt ist eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten mit denen ich mich je beschäftigt habe. "Alles ist in Wechselwirkung.“ So kann man wohl seine Erkenntnisse zusammenfassen. Im Hinblick auf das Leben und Schaffen meines Vaters, weiß ich nun auch sein Werk besser einzuordnen und habe tatsächlich einen tieferen Zugang zu seiner Arbeit und seinem Denken, als je zuvor.  Aber auch ohne diesen sehr persönlichen Bezug, hat mich der Gelehrte, wie auch der Mensch Humboldt stark beeindruckt und ich kann nur jedem ans Herz legen, sich die Zeit für dieses Buch zu nehmen.

  2. Cover des Buches Kolumbus' Erbe (ISBN: 9783498045241)
    Charles C. Mann

    Kolumbus' Erbe

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Der Autor, ein amerikanischer Wirtschaftsjournalist, hat ein bemerkenswertes Buch über die Wechselwirkungen und den Austausch von Natur und Politik geschrieben.
    So kamen bis zur Entdeckung Amerikas nicht heimische Pflanzen, Tiere und Organismen nach Amerika. Im Gegenzug importierte Europa Unbekanntes. Nicht immer zum Wohl der Menschheit in beiden Kontinenten, wie wir heute wissen.
    Zwei Arten von ursprünglich europäischen Regenwürmern graben seither Amerikas Erde um, dafür vergiften sich die Europäer mit den Erzeugnissen der Tabakpflanze.
    Mit vielen ähnlichen Geschichtchen deckt der Autor auf, wie die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus ab 1492 eine buchstäblich „neue Welt“ hervorbrachte. Nicht nur Menschen, sondern auch Bakterien, Tiere, Pflanzen, Waren und Rohstoffe wechseln seither in zunehmendem Tempo den Ort und Kontinent.
    Der Teufelskreis „Kultur verändert die Natur – Natur greift in die Politik ein – die Politik versucht die Natur zu steuern“ wurde damals in Gang gesetzt.
    Selbst der Slogan „Zurück zur Natur“ ist Menschenwerk. „Natur pur“ wie es uns die Werbung suggeriert – gibt es nicht (mehr).

    Das Buch wurde zu Recht zum besten Sachbuch 2013 gewählt!
  3. Cover des Buches Tiger an Deck (ISBN: 9783866481282)
  4. Cover des Buches Geißeln der Menschheit (ISBN: 9783411160372)
  5. Cover des Buches Vom Verstummen der Welt (ISBN: 9783865811820)
    Marcel Robischon

    Vom Verstummen der Welt

     (5)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Die Lektüre dieses Buches ist ein erschütterndes und nachdenklich machendes Erlebnis. Der Forstwissenschaftler und Biologe Marcel Robischon hat die Welt bereist und auf den Spuren der großen Entdecker Menschen und die Natur beobachtet. Vielen Mythen und Legenden ist er dabei nachgegangen und hat insgesamt dreizehn wunderbare und geradezu poetische Essays verfasst. Essays, die den Leser mitnehmen auf eine „Reise voller Abenteuer, Wunder und Erkenntnis“. Der unaufhaltsam scheinende Verlust der Artenvielfalt ist für ihn nicht nur als Verlust unseres natürlichen Reichtums zu interpretieren. Indem immer mehr Tiere und Pflanzen aussterben, verlieren die Menschen mit den dann auch verschwundenen Farben, Düften und Klängen etwas, was für die Sinne der Menschen über Jahrtausende wichtig gewesen ist, was zu ihrer Kultur gehörte, womit sie sich auch selbst definieren konnten. Die Verarmung der Vielfalt unserer Natur, deren unermesslicher Reichtum den Menschen seit dem Beginn der Evolution Ideen vermittelt und seine Phantasien angeregt hat, wird Folgen haben für das Denken des homo sapiens. Sein Denken, seine Kultur werden nicht unberührt bleiben in einer Umwelt, die immer eintöniger wird. Natürlich will Robischon mit seinem Buch mahnen und warnen. Vor allen Dingen aber will er auf eine fast schon poetische Weise das Mitgefühl seiner Leser wecken für seine Mitgeschöpflichkeit, wie ich das nennen möchte. Er möchte erinnern und erlebbar, spürbar machen, was da alles verloren zu gehen droht. Damit eines nicht geschehe: „dass alles immer gleicher wird und wir in der Natur keine Antworten mehr für die Zukunft finden.“ Ein großes, leidenschaftliches und zutiefst trauriges Buch.

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