Ahmed Mourad

 3,2 Sterne bei 9 Bewertungen
Autor*in von Vertigo, Diamantenstaub und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Der ägyptische Schriftsteller Ahmed Mourad arbeitete erst als Filmemacher und Fotograf, bevor er seinen esten Thriller "Vertigo" veröffentlichte. In deutscher Sprache erschien zunächst sein zweiter Krimi "Diamantenstaub". Insgesamt hat Mourad bereits 4 Werke herausgebracht und lebt mit seiner Familie in Kairo.

Alle Bücher von Ahmed Mourad

Cover des Buches Diamantenstaub (ISBN: 9783857877841)

Diamantenstaub

 (4)
Erschienen am 03.08.2016
Cover des Buches Vertigo (ISBN: 9783857877971)

Vertigo

 (4)
Erschienen am 03.08.2018
Cover des Buches Blauer Elefant (ISBN: 9783857874864)

Blauer Elefant

 (1)
Erschienen am 21.03.2018

Neue Rezensionen zu Ahmed Mourad

Cover des Buches Diamantenstaub (ISBN: 9783857877841)
Yoyomauss avatar

Rezension zu "Diamantenstaub" von Ahmed Mourad

Ziemlich zähes Sprachbild
Yoyomausvor 3 Jahren

Zum Inhalt:

Taha lebt in Kairo, tagsüber arbeitet er als Pharmavertreter und nachts als Apotheker. Er kümmert er sich um seinen Vater, der an den Rollstuhl gefesselt ist und seine Tage damit verbringt, das Leben der anderen mit dem Fernglas zu beobachten.
Als Taha eines Morgens heimkommt, findet er seinen Vater leblos auf – er wurde ermordet. Die Polizei stellt ihre Ermittlungen bald ein, und so sucht Taha selbst nach dem Täter. Dabei lernt er Kairos dunkelste Seiten kennen, er begegnet Grausamkeit und Skrupellosigkeit, aber auch Menschen, die an eine Veränderung der durch Korruption und Klientelismus zerstörten Gesellschaft glauben. Taha beginnt seine Welt mit anderen Augen zu sehen.
 Unverhofft fällt ihm das Tagebuch seines Vaters in die Hände, in dem dieser die Morde beschreibt, die er einst im jüdischen Viertel Kairos begangen hatte. Taha kommt hinter das Geheimnis des mysteriösen Diamantenstaubs, des »Königs der Gifte«, und macht sich dieses Wissen fortan zunutze. Doch auch die junge Journalistin Sara stellt Recherchen an ...


Cover:

Das Cover finde ich recht gelungen. Es zeigt eine orientalisch anmutende Mauer mit einer Tür, auf deren oberen Rand ein Vogel sitzt und deren Hintergrund man die Silhouette vieler anderer Gebäude ausmachen kann – wahrscheinlich eine Stadt, hier sicherlich als Assoziation zu den Straßen von Kairo. Das macht auf jeden Fall neugierig und hat mich auch beherzt zugreifen lassen.

 

 

Eigener Eindruck:

Taha lebt mit seinem an den Rollstuhl gefesselten Vater Hussein in Kairo. Während er als pharmazeutischer Vertreter gelernt hat Ärzten Honig ums Maul zu schmieren, arbeitet er abends zusätzlich noch in einer Apotheke, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Heimlich hat er sich in seine Nachbarin verliebt, welche als Journalistin arbeitet und die Provokation liebt. Als sein Vater ermordet wird und Taha die Sache nur knapp überlebt, ist sich Taha sicher den Mörder zu kennen und schwört Rache, als die Polizei ihn scheinbar nicht unterstützen will. Bei der Durchsicht der Unterlagen seines Vaters stößt Taha auf das Tagebuch von Hussein und kann kaum glauben, was dort geschrieben steht. Sein sonst so verschrobener und hilfloser Vater ist ein Mörder und hatte dabei eine ganz eigene Art dabei vorzugehen. Taha begibt sich in eine dunkle Welt voll von Korruption und Machtgier, um an die Mörder seines Vaters zu kommen und nimmt ohne zu zögern dessen Erbe an.

 

Das Buch „Diamantenstaub“ ist ein Roman aus dem arabischen Bereich und wenn man es liest, muss man sich auf eine sehr blumige Sprache einstellen. Zwar ist alles detailliert, aber der Autor neigt zu unnötigen Ausschweifungen, die eigentlich nichts mit dem Kern der Geschichte zu tun haben. So haben wir eine sehr lange Vorrede, bei der es um den Vater von Hussein geht und den kleinen Hussein als sein Vater plötzlich verstirbt. Dann haben wir eine Passage, bei der es um einen Grabräuber geht und erst dann, dann kommen wir endlich zu Taha und seiner Geschichte. Neben vielen Charakteren bekommen wir immer wieder einen geschichtlichen Abriss aus Kairo, der allerdings im Kern sehr interessant ist, man muss sich eben nur durch Unmengen von Randinformationen durcharbeiten. Außerdem sind manche Dialoge recht primitiv von der Menschlichkeit her und doch versucht der Autor Familienbanden hervorzuheben. Quält man sich also von Seite zu Seite, was bisweilen doch recht ermüdend sein kann, bekommt man ab circa der Hälfte des Buches dann doch ein bisschen Spannung, als Taha beginnt das Erbe seines Vaters zu erkennen und auch zu leben. Dabei ist die Idee mit dem Diamantenstaub wirklich gruselig. Außerdem geht es um Korruption in höchster Form in der Geschichte und man bekommt einen guten Einblick, was der Mensch in Kairo so wert ist. Nämlich nichts. Zum Ende hin wird die Geschichte wieder lang und fad, besonders, als es dann um die Auswertung der Schlussszenen geht. Doch was macht die Geschichte nun also im Großen und Ganzen mit dem Leser, wenn sie nicht als Schlaftablette fungiert? Dann hyped sie effektiv einen Mörder bei seiner Arbeit. Kann man mal machen, ist aber moralisch eigentlich richtig verwerflich.

 

 

Fazit:

Eine grandiose Idee, jedoch durch die weit ausholende, blumige Sprache einfach einschläfernd, sodass ich für mich feststellen musste, dass arabische Leseliteratur wahrscheinlich nicht so mein Ding ist. Trotzdem, wenn man sich durch den zähen Anfang gearbeitet hat, dann kann man hier durchaus eine spannende Geschichte bekommen. Aber so weit muss man erst einmal durchhalten.

 

Idee: 5/5

Charaktere: 3/5

Logik: 3/5

Spannung: 3/5

Emotionen: 3/5

 

 

Gesamt: 3/5

 

Daten:

ISBN: 9783857877841

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 407 Seiten

Verlag: Lenos

Erscheinungsdatum: 03.08.2016

 

 

 

Cover des Buches Blauer Elefant (ISBN: 9783857874864)
A

Rezension zu "Blauer Elefant" von Ahmed Mourad

Who is who?
Almut_Scheller_Mahmoudvor 4 Jahren


Ahmed Mourad präsentiert uns eine kafkaeske, eindringliche Geschichte, für die man einen langen Atem braucht, um sich in den Gefilden der Halluzinationen und der vWahnvorstellungen zurecht zu finden. Ein Szenario der Albträume, ein psychedelisches Labyrinth und ein mentales Konstrukt mit Teufeln und Dämonen, mit Magie und mysteriöser Zahlenmagie.

Jachjar, ein 37 Jahre alter forensischer Psychiater, verlor vor Jahren bei einem Autounfall seine Frau und seine Tochter: er war schuld und überlebte und blieb deshalb fünf Jahre seiner Arbeit fern.
Er versank in schweren Depressionen und Verwahrlosung (eine Pyramide aus leeren Bierflaschen illustriert diesen Zustand), zudem ist er zuckerkrank und süchtig nach selbstgedrehten Zigaretten, nach Kaffee, nach Haschisch, Whisky und nach Sex mit Maja, einer Gelegenheitsgeliebten, einer ausgeflippten jungen Frau, mit der er das Ritual des Absinthtrinkens pflegt und die nach ihren Exzessen wieder stramm als Marketingfrau ihren Dienst tut.

Jachjar wird von der Leiterin seiner Klinik zur Arbeit gerufen, als letzte Abmahnung und findet sich auf der Station 8 wieder, wo Menschen, über deren Schuldfähigkeit man sich uneins ist, stationiert sind.

E trifft auf einen alten Kollegen, Scharif al Kurdi, der beschuldigt wird, seine Frau Basma ermor- det, sie aus dem 30. Stock eines Hochhauses in Maadi gestürzt zu haben.
Der Anwalt plädiert auf unschuldig, es sei Selbstmord gewesen. Als Jachjar das Foto in der Polizeiakte sieht, erschrickt er: Scharif sah alt aus, mit langen Haaren und Nägeln und einer tätowierten Linie von der Schulter bis in die Handfläche mit um den Arm mäandernden Querlinien: das Muster erinnert an an einen bestimmten arabischen Buchstaben und dessen Spiegelbild.

Durch seine Recherchen zu Scharifs Zustand trifft er nach Jahren Lubna wieder, seine große Liebe und zugleich Scharifs Schwester. Sie treffen sich regelmäßig und fühlen sich immer noch zueinander hingezogen, obwohl Lubna inzwischen verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter ist.

Nach Einnahme des „Blauen Elephanten“, einer Substanz, die sich angeblich m Körper während des Sterbeprozesses bilden soll, erlebt Jachjar und der Leser mit ihm Horrorszenen. Die verschiedenen Erzählebenen verlieren sich in surrealen Dimensionen, so dass offen bleibt, ob nicht alles nur eine Einbildung des Protagonisten ist. Man fühlt sich wie ein Wünschelrutengänger in einem Gärprozess.

Ahmed Mourad baut viele kleine kulturgeschichtliche Reminiszenzen in seinen Text ein (unter- füttert durch Erläuterungen der Übersetzerin). Ansonsten finde ich den Stil anbiedernd modern,
so gewollt modern, mit vielen überflüssigen Anglizismen. Ganz besonders störend seltsame „Adjektiv-Sätze“ wie: „und betastete meinen Hals, der so verbeult war wie eine leere Pepsi-Dose“, „sie ließ mich warten, bis ich so gut abgehangen war wie ein Stück zähes Kamelfleisch“, „aus meinem Rachen kam ein Gestank wie aus dem Hintern eines toten Schweins“, „wie ein alters- schwacher Löwe mit Haarausfall auf der Flucht vor der Peitsche seines Dompteurs“.

Wer Verwirrspiele der psychedelischen Art im Metier von Psychothrillern mag, ist mit der Lektüre gut bedient. Das Ende wird natürlich nicht verraten.


Cover des Buches Vertigo (ISBN: 9783857874635)
Janosch79s avatar

Rezension zu "Vertigo" von Ahmed Mourad

Ein Thriller, der mich leider nicht ganz überzeugen konnte!
Janosch79vor 8 Jahren

Bei "Vertigo" muss ich leider feststellen, dass Thriller manchmal ziemlich verworren sein können.


Inhalt: Achmad, Gesellschaftsfotograf in einem exklusiven Kairoer Hotel, wird Zeuge, wie ein Freund bei einem Attentat auf zwei rivalisierende Geschäftsleute in der Bar Vertigo brutal ermordet wird. Es gelingt ihm, das Geschehen mit der Kamera festzuhalten, bevor er sich unerkannt vom Tatort entfernen kann. Das brisante Material spielt er einer Zeitung zu, deren Chefredakteur eine wichtige Rolle im alles durchdringenden Geflecht aus Korruption, Intrigen und Klientelpolitik spielt. Unversehens verfängt Achmad sich in diesem Netz, das bis in höchste Kreise reicht. Er sieht sich gezwungen unterzutauchen, denn seine skrupellosen Gegner schrecken vor nichts zurück.

Mich hat gleich dieses Cover und der Klappentext angesprochen. Ich dachte, dass ich mal einen Thriller der anderen Art lesen könnte. Doch der Schein trog leider gewaltig.Insgesamt fand ich den Schreibstil und die einzelnen Beschreibungen ziemlich schwer zu verstehen. Dadurch entwickelte sich der gesamte Plot äußerst langatmig und es entstand bei mir zu wenig Spannung. Das Ganze kann natürlich auch der Übersetzung geschuldet sein.

Definitiv gelungen fand ich die vielen Einblicke in die Machtstrukturen in Ägypten sowie die alltäglichen Abläufe in Kairo. Vom politischen Hintergrund definitiv ein Werk, das man gelesen haben sollte.


Insgesamt lässt mich dieser Thriller etwas nachdenklich zurück. Einerseits politisch brisant, aber andererseits konnte mich der Schreibstil nicht wirklich überzeugen. 



 

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Zusätzliche Informationen

Ahmed Mourad wurde am 14. Februar 1978 in Ägypten geboren.

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in 16 Bibliotheken

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