Im zweiten Teil der „Acts of Faith“-Trilogie von Davis Bunn und Erzählmeisterin Janette Oke stehen die Ereignisse und Entwicklungen um die Urgemeinde, also die ersten Christen, im Mittelpunkt. Zwar schließt „Die Flamme der Hoffnung“ fast nahtlos an die Geschehnisse von „Die Frau des Zenturio“ an, allerdings verlagert sich der Schwerpunkt nun auf andere Charaktere, die im ersten Teil eher eine Nebenrolle spielten.
Die junge Christin Abigail, die ihren lange verloren geglaubten Bruder wiedergefunden hat, aber weiterhin eine Waise bleibt, wird von zwei Männern umgarnt, die unterschiedlicher nicht sein könnten – Esra ist ein einflussreicher, jüdischer Händler, dessen Frau zu früh verstarb. Linux hingegen ist ein römischer Soldat und damit eigentlich ausgeschlossen als geeigneter Heiratspartner für eine Jüdin. Doch beide zeigen aus unterschiedlichen Motiven Interesse an der sich neu formierenden Glaubensgemeinschaft und Abigail ist hin- und hergerissen.
Als die Schwester Esras und ihr Mann unter mysteriösen Umständen ums Leben kommen, mehrt sich der Hass auf die Nachfolger Jesu und schon bald überschlagen sich die Ereignisse, sodass Abigail vor noch grundlegendere Entscheidungen gestellt wird …
„Die Flamme der Hoffnung“ ist ein gut geschriebener Roman, der um 35. n. Chr. spielt und ein authentisches Bild von dem Lebensumfeld und den Herausforderungen der ersten Christen zeichnet. Dabei hält sich das Autoren-Duo bei aller schriftstellerischer Freiheit eng an den biblischen Bericht der Apostelgeschichte.
Mir hat gut gefallen, dass in diesem zweiten Teil auch die Hauptcharaktere des ersten wieder auftauchen, wenn auch nur am Rande. An manchen Stellen hätte ich mir einen etwas strafferen Erzählstil gewünscht, aber insgesamt ist der Roman definitiv sehr lesenswert, sodass ich sicher bald auch noch den dritten Teil, „Die Straße nach Damaskus“, zur Hand nehmen werde.