Marys erste große Liebe war die Musik. Sie hat den Traum Sängerin und Songwriterin zu werden und kämpft bis heute dafür, trotz aller Hindernisse. Sie hätte nie gedacht, dass in ihrem Herzen noch Platz für eine zweite große Liebe sein würde – bis Tad auftauchte. Tad, ihre Sommerliebe, ihre große Liebe. Tad, der die Musik so sehr liebt wie Mary. Tad, den eine Traurigkeit umgibt, die er nicht in Worte fassen kann. Doch dann war Tad plötzlich weg. Mary blieben nur Erinnerungen, ein gebrochenes Herz und das Wissen, das Tad nicht war, wer er zu sein schien.
Seitdem sind fünf Jahre vergangen. Mary zog es nach New York. Doch eine Frage begleitet sie, wohin sie auch geht: Wo ist Tad?
Wer den Klappentext kennt, wird sicher gemerkt habe, dass meine Buchbeschreibung davon ziemlich abweicht. Ich finde nämlich, dass der Klappentext zwar die Neugierde weckt, aber einiges vorneweg nimmt. Das Buch beginnt nicht mit Marys Leben und Karriere in New York, sondern mit der Erinnerung an ihre Sommerliebe. Viele Kapitel sind zunächst ihrem Sommer mit Tad gewidmet. Wie sie sich kennenlernen, sich ineinander verlieben und wie der Sommer endet. Das Buch ist komplett in Marys Perspektive geschrieben, und durch den ausführlichen Rückblick und die gesamte Storyline kann man Mary und Tads Liebesgeschichte genau so lesen, wie sie sich für Mary anfühlt. Normalerweise bin ich ein Fan davon, zwei Perspektiven zu lesen und so alles viel besser nachvollziehen zu können. Hier jedoch fühlt man sich als Leser*in in Marys Position. Man mag Tad, aber er ist nicht immer greifbar. Er steckt voller Geheimnisse und immer wieder fragt man sich: Gibt es wirklich eine Zukunft für die beiden?
Trotz dieser spannenden Erzählperspektive muss ich sagen, dass mir Tads Perspektive etwas gefehlt hat. Er hatte so viele Päckchen zu tragen, die ich gerne besser eingeordnet hätte.
Der Schreibstil liest sich flüssig, war für meinen Geschmack aber ein wenig zu simpel. Was mir jedoch sehr gefallen hat, waren die vielen wunderschönen Sprüche und Weisheiten, um die sich die Geschichte dreht. Das ist etwas, das in Erinnerung bleibt.
Obwohl der Schreibstil mich nicht absolut mitgerissen hat, war das Buch nur schwer aus der Hand zu legen. Das lag an der Storyline und weil ich Mary so gern hatte und mit ihr und ihren Entscheidungen mitgefiebert habe. Die Storyline ist irgendwie besonders. Während sie zum Miträtseln einlädt, ist das Rätseln zugleich keine Herausforderung. Das Buch ist keine Überraschungstüte, es ist vorhersehbar und alles was passiert, hat einen Grund. Die Zufälle häufen sich. Aber das Besondere ist, dass die Figuren nicht (übertrieben gesagt) hundert Seiten nach dem*r Leser*in die Zusammenhänge sehen und es als krasse Wendung angepriesen wird, sondern dass auch die Figuren direkt ihre Schlüsse ziehen. Das mochte ich sehr. Zum Ende hin hat sich die Geschichte leider mit all dem Drama etwas zu sehr im Kreis gedreht.
Mein Fazit: 4 Sterne
FEEL MY SOUL mag die Art von Liebesgeschichte sein, die in Liedern besungen wird. Für mich ist der Roman das Äquivalent zu einem großen Liebesfilm. Er könnte sich perfekt bei großen Namen wie The Notebook, She’s all that oder Notting Hill einordnen. Der Vergleich mag schräg klingen, aber für mich ist das Buch einfach das, was auch diese Filme verkörpern. Große Gefühle, Drama, Romantik pur, etwas Kitsch. Man schaut diese Filme für die Tränen bei den dramatischen Szenen und für das Happy End. Wer die Filme guckt, ist im Herzen Romantiker*in. Und eben diesen Romantiker*innen kann ich FEEL MY SOUL empfehlen. Das Buch liest sich, als würde man die Lieblingsserie binge-watchen. Es hat seine Eigenheiten, erzählt trotzdem keine komplett neue Geschichte und ist damit sozusagen Balsam für Herz und Seele.
