Hans-Harald Müller

 4,4 Sterne bei 11 Bewertungen
Autor*in von Leo Perutz.

Lebenslauf

Hans-Harald Müller wurde 1943 in Hamburg geboren, wo er Germanistik, Anglistik und Sprachwissenschaft studierte. Seit 1977 Professor am Literaturwissenschaftlichen Seminar der Universität Hamburg, zahlreiche Gastprofessuren im In- und Ausland. Herausgeber der Werke von Leo Perutz. 2007 erschien die Biographie Leo Perutz bei Zsolnay. Bücher (u.a.): Der Krieg und die Schriftsteller (1986), Ungeheuer Brecht - Eine Biographie seines Werks (gem. mit Tom Kindt und Frank Thomson, 2006).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Hans-Harald Müller

Cover des Buches Leo Perutz (ISBN: 9783552058286)

Leo Perutz

 (2)
Erschienen am 04.08.2007

Neue Rezensionen zu Hans-Harald Müller

Cover des Buches Nachts unter der steinernen Brücke (ISBN: 9783423140751)
claudiaZs avatar

Rezension zu "Nachts unter der steinernen Brücke" von Leo Perutz

Einzelepisoden fügen sich zu einem Gesamtbild
claudiaZvor 2 Jahren

Der Roman enthält viele Einzelepisoden, die sich letztendlich zu einem Gesamtbild fügen. Zwischendurch kann es etwas schwierig werden, den Überblick zu behalten. Denn die einzelnen Kapitel springen zeitlich hin und her. Trotzdem ist das Buch für mich unbedingt lesenswert.
Die Haupthandlung spielt in Prag zu Zeiten des Kaisers Rudolf II. und beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Kaiser und den Prager Juden. Zunächst geht es um Geld, das dem Kaiser fehlt, da er einen kostspieligen Lebensstil hat. Es werden zum Beispiel Kunstschätze aus dem europäischen Ausland angeliefert und im Garten der Burg Raubtiere gehalten. Es geht aber auch um eine Liebesgeschichte, die auf magische Weise erblüht und den Kaiser seine Regierungsgeschäfte vergessen lässt. 

Cover des Buches Nachts unter der steinernen Brücke (ISBN: 9783423140751)
Moguls avatar

Rezension zu "Nachts unter der steinernen Brücke" von Leo Perutz

Ein fantastische gut gemachtes Buch
Mogulvor 3 Jahren

Langsam wird vom Autor ein Netz von Geschichten gesponnen, die allesamt irgendwie miteinander verknüpft sind. Jede Story kann auch für sich selbst stehen, aber zusammen ergeben sie ein Gemälde des alten Prags, insbesondere der alten Judenstadt um 1600. Im Zentrum der Geschichten stehen der Jude Mordechai Meisl, welcher zu unglaublichem Reichtum kommt, und der Kaiser. Meisls schöne Frau Esther und der Kaiser sind auf magische Weise ein unglückliches Liebespaar, dass es so nicht geben darf. 

Perutz hat über 25 Jahre an diesem Romanprojekt mit jahrelangen Unterbrechungen gearbeitet und es 1951 abgeschlossen. Sprachlich und inhaltlich bilden die Texte eine Einheit, wie man sie selten antrifft. Feiner Humor, groteske Situationen und eine mit viel Feingefühl geschilderte Kultur, die für immer verloren ging, bilden zusammen ein mystisches Ganzes, das man am ehesten als einen historischen Roman bezeichnen kann. Aber das Büchlein ist viel mehr, ein schriftstellerisches Kunstwerk, wie man es selten antrifft.

Fazit: Wer etwas Muse hat, sollte es sich nicht nehmen lassen, dieses fantastisch gut gemachte Buch zu lesen.


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Cover des Buches Nachts unter der steinernen Brücke (ISBN: 9783423140751)
Emotionens avatar

Rezension zu "Nachts unter der steinernen Brücke" von Leo Perutz

Rosenstrauch und Rosmarinbusch - hat diese Liebe eine Zukunft?
Emotionenvor 8 Jahren

"Nachts unter der steinernen Brücke" ist mein erster Roman von Leo Perutz. Gelesen wurde er in der Schule als Klassenlektüre. Das Buch gehört dem Genre "Klassiker" an, schon alleine deshalb hatte ich einen Heidenrespekt vor dem Buch. Mit Klassikern tue ich mich normalerweise eher schwer, ich lese lieber locker leicht fantastisches und Dystopien, Jules Verne ist einer der wenigen, den ich überarbeiteter Version sehr gerne mochte. Ich gebe es zu, wäre es meine persönliche Entscheidung gewesen, hätte ich das Buch vermutlich nie in Hand genommen, aber ich finde es gar nicht schlimm im Deutschunterricht mal ein bisschen über den Tellerrand hinauszuschauen.

Die Handlung des Buches muss der Leser sich ein bisschen selber zusammensuchen. Was zunächst wirkt wie einzelne kleine Geschichten fügt sich langsam, langsam zu einem Gesamtbild zusammen. Trotzdem können meiner Meinung nach fast alle Geschichte auch unabhängig gelesen werden, meistens ist die Pointe ja schon in der Geschichte selber verpackt. Aber der große Sinn erschließt sich einem erst langsam, langsam und man merkt, dass es sich um mehr handelt als nur 10 oder 15 Erzählung, die wahllos aneinander gereiht wurden. Die Geschichte sind nicht in chronologischer Reihenfolgen. Die letzte Geschichte ist etwa die erste, auch zwischen den einzelnen Kapitel wird gerne mal ein paar Jahrzehnte in der Zeit vor oder zurückgesprungen. Aber wenn man aufmerksam liest, dann hat man eigentlich keine größeren Probleme sich zu Recht zu finden. Die meisten der Geschichten waren spannend, ein oder zwei haben mich leider ein bisschen gelangweilt und waren auch für die Haupthandlung nicht wirklich von Bedeutung. Man findet allerdings auch sehr viel Mystisches und Zauberhaftes, Kurzweiliges und vor allem kommt man auch mit der Kabbala (dem jüdischen Sagenkreis, wenn man es so benennen kann) und der jüdischen Kultur und Tradition in Berührung. Woher rührt der Judenhass? Was sind typische Bräuche? Wie sieht es in einem Judenviertel des 16. Jahrhunderts in Prag aus? Zu dieser Zeit und an diesem Ort spielt nämlich die Geschichte. Man sollte sich also vielleicht schon etwas für Geschichte und die Kaiser der Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation interessieren.

Es gibt keine wirklichen Hauptcharaktere, jede kleine Geschichte hat ihre Helden und ihre Nebendarsteller. Am öftesten treten der reiche Jude Meisl und seine Frau, die schöne Esther sowie Kaiser Rudolf II. auf den Plan. Zunächst scheinen die drei nicht sonderlich viel miteinander zu tun zu haben, aber allmählich wird dem Leser die Verbindung der drei klar, auf emotionaler Ebene wie auch auf finanzieller. Aber mehr sei dazu nicht gesagt. Meiner Meinung nach wurden die Charakter sehr gut ausgearbeitet, ich könnte jedem ein paar Eigenschaften zuschreiben, die ich mit ihm verbinde. Mit dem Aussehen wird es schon schwerer, denn wir treffen die Charaktere in allen möglichen Lebensaltern an, einmal ist der Kaiser ein junger Knabe, im nächsten Kapitel vielleicht schon ein alter Greis oder gar gestorben. Trotzdem gewinnt man beim Lesen ein gewisses Bild von Charakteren, man lernt sie mit ihren Stärken und Schwächen kennen, sieht, dass auch Reichtum nicht immer Glück heißt und dass selbst der Kaiser vor Geldmangel nicht gefeit ist und sich manchmal mit Banalitäten herumschlagen muss. 

Fazit
Klassiker werden vielleicht nie meine Lieblingsbücher werden, da sie diesen leicht angestaubten Touch haben, aber genau deshalb sind sie immer wieder mal treue Begleiter. Ich würde sie nicht ständig lesen, aber immer wieder tut es einem gut, sich anspruchsvollerer Literatur zu stellen als Chick Lit Romanen =)
Im Großen und Ganzen bin ich mit "Nachts unter der steinernen Brücke" sehr zufrieden, sowohl Handlung als auch Charaktere haben mich überzeugt, ein zwei Schnitzer gab es in puncto Spannung, wo ich mich dann doch zum Lesen aufraffen musste, aber ich vergebe Pluspunkte weil mir der Aufbau des Buches gut gefällt und man erst langsam das Buch "versteht". Der Leser wird selber auf Entdeckungsreise geschickt, muss geschickt kombinieren und raten, sich manchmal auf sein Glück verlassen ober er mit seinen Vermutungen bezüglich der Haupthandlung richtig liegt. Das soll ein Detektivroman mal nachmachen! Ich kann das Buch Klassik Liebhabern weiterempfehlen, Perutz ist vielleicht kein Goethe oder Kafka oder Schiller, aber er ist ein nicht zu unterschätzender Vertreter der Literatur des 20. Jahrhunderts. 

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