Ein Buch aus der Ich-Perspektive, allerdings erfährt man hier weder etwas über das Aussehen, Geschlecht oder den Namen des Ichs. So bleibt jedem Leser die Interpretation selbst überlassen, was ich ziemlich gut finde.
Das Ich lebt sehr zurückgezogen und hält alle anderen für dumm und von sozialen Kontakten abhängig, also sozialsüchtig, was die anderen aus Sicht des Ichs schwach macht.
Das Ich bezeichnet sich selbst als soziophob, was hier aber nichts mit der real existierenden Krankheit zu tun hat, sondern als schlecht formuliertes Gegenstück zur "Sozialsucht" gemeint ist.
Ein recht kurzes und spezielles Buch, was man wahrscheinlich entweder lieben oder hassen muss.
Manuel Wagner
Lebenslauf
Alle Bücher von Manuel Wagner
Nur ich bin normal
Bist du schon normal?
Normal / Ich bin normal, nur ...
Normal / Ich bin nur normal
Normal / Nur ich bin normal
Neue Rezensionen zu Manuel Wagner
Ehrlich solch ein Buch hab ich noch nicht gelesen ,ein Buch das einerseits genial aber auch zu Kopfschütteln und Unverständnis bei vielen Lesern führen wird .
Zum Inhalt
Erzählt wird die Geschichte eines namenlosen Protagonisten ,einem Außenseiter und Eigenbrötler der mit seinen Mitmenschen so gar nichts anfangen kann
Auf ironische aber auch oft überzogene Art und Weise erzählt er aus seinem Leben mit den "anderen " an dem er notgedrungen teilnehmen muss .
Seien es die absurden Verhaltensweisen seiner Mitmenschen die er alle als "nicht normal " ansieht ,Oder auch nur der Umgang mit dem normalen Alltag.
Zum Buch
Mit seinem außergewöhnlichen Cover ist dieses Buch natürlich ein Eyecatcher .
Mit 113 Seiten ist es eine sehr kurzweiliger Roman der aber trotz allem Stoff zum Nachdenken bietet .
In 61 Kapiteln werden hier kurze Lebensberichte des Protagonisten erzählt .
Der Schreibstil ist flüssig lesbar .
Meine Meinung zum Buch :
Ja wie soll ichs sagen ?
Ich für meinen Teil fand es stellenweise sehr interessant und unterhaltsam was sich aber dadurch erklären lässt das ich auch nicht zur sogenannten Norm gehöre und von daher viele Dinge tatsächlich nachvollziehen kann natürlich nicht in dem Maße wie hier aufgeführt aber durchaus das fünckchen Wahrheit hinter der Geschichte erkenne .
Hier jetzt weiter ins Detail zu gehen spare ich mir ,lest das Buch selber ,lasst euch darauf ein sofern das möglich ist und bildet Euch eure eigene Meinung .
Von mir 4 Sterne dafür
Das Buch "Nur ich bin normal" von Manuel Wagner ist, soviel kann ich schon vorweg nehmen, ein polarisierendes Werk, welches durch seine ungewöhnliche Schreibweise und inhaltlichen Aspekte entweder vom Leser gänzlich akzeptiert werden kann, oder eben nicht.
Im Rahmen einer Leserunde durfte ich mit dem oben genannten Roman in Kontakt treten, es in seiner Ganzheit lieben lernen und es nun als besonderes Buch bezeichnen.
Leider kritisierten viele meiner Mitleser unter anderem auch folgende Aspekte:
Wir folgen von beginn an einem/einer namenlosen ICH-Protagonisten/in, dessen/deren Geschlecht auch keine großartige Rolle spielt und deswegen auch nicht angegeben ist - in den einzelnen Episoden ist dieses Faktum auch irrelevant, über das Mittel der Interpretation darf man sich dazu natürlich seinen Teil denken. Ich finde, dass alleine schon die Ungewöhnlichkeit, ein namenloses, geschlechtsunspezifisches Ich durch die Handlung zu bewegen, ein gelungenes Experiment ist, welches ich in literarischer Form noch nicht kannte, und deswegen mich sofort angesprochen fühlte. Leider eben ist das manch einem zu wenig...
Das "Ich" ist in dem ungewöhnlichen Roman ausgestattet mit der Unfähigkeit, mit der Gesellschaft gesellschaftlich adäquat zu interagieren, was es aber dazu veranlasst zu behaupten, es sei eigentlich das einzige normale Wesen, da die soziomanische Gesellschaft krank sei... Eine mutige Aussage, die es in vielen verschiedenen, dem Leser sicherlich aus der eigenen Erfahrung bekannten Situationen (Schule, Studium, Einkauf im Bio-Laden,...) zu erklären versucht. Für die kritischen Stimmen ist dies leider zu wenig und klischeehaft, für die Leser, die den Zugang zum Buch gefunden haben heißt das ein munteres "Zwischen-den-Zeilen-Lesen" und ein heiteres "Fröhnen-an-Gesellschaftskritik".
Der, selbst ernannte "Experte der Soziophobie", stolpert dabei durch zwischenmenschliche Episoden, begegnet dabei seinem Lakai "Hündchen" (soooo lustig!!!), ertappt sich des Öfteren beim Abdriften in gesellschaftliche Normen und versucht, seine Umwelt zu verstehen bzw. ggf. zu "heilen".
Fazit:
"Nur ich bin normal" ist kein Buch für Jedermann/frau. Es fühlt sich vielmehr wie ein literarisches Experiment an, welches offensichtlich die Leserschaft in 2 Hälften spaltet. Deswegen ist meine Rezension eben umso mehr subjektiv zu werten - ich mag das Buch so wie es ist! Selten so ein anspruchsvolles, frei interpretierbares und befriedigendes Werk gelesen!
Gespräche aus der Community
Worum geht es: Es geht in der Geschichte um einen selbstbewussten Außenseiter, der sich nicht anpassen möchte, sondern die anderen verändern will. Die Hauptfigur ist soziophob und empfindet Soziophobie als einen gesunden Zustand, während die eigentlich sozial gesunden krankhaft süchtig nach sozialen Beziehungen sein sollen. Die soziophobe Hauptfigur erzählt in erlebter Zeit aus der Ich-Perspektive, was ihr passiert und wie sie denkt. Die Erzählung erfolgt in Form von etwa 50 Episoden, die fast alle chronologisch geordnet sind. Die Geschichten setzen ein Bild vom Aufwachsen und Erwachsenwerden der Hauptfigur zusammen. Wenn die Hauptfigur agiert, stellt sie sich im Umgang mit anderen Menschen sehr ungeschickt an, weil sie deren Verhalten schlecht einschätzen kann. Daraus ergeben sich zum Einen zahlreiche belustigend skurrile Anekdoten, die der Autor (zumindest teilweise) so oder so ähnlich selbst erlebt hat und zum Anderen entstehen jede Menge Konflikte mit dem Umfeld. Viele Erlebnisse und Denkweisen sind nur typisch für das Erwachsenwerden, andere sind der besonderen Psyche der Hauptfigur geschuldet. In der Kindheit und der frühen Jugend geht es meistens um den Umgang mit nicht soziophoben Menschen und um Mobbing durch Gleichaltrige. In der späteren Jugend tritt eine sich entwickelnde Liebesbeziehung zu einem sozial sehr angepassten Antagonisten der Hauptfigur in den Vordergrund der Handlung.
Noch ein paar Worte vorab: Jede*r liest das Buch auf seine/ihre Weise und das soll auch so sein. Intendiert ist, das Buch in der Reihenfolge der Kapitel zu lesen, so ist es wahrscheinlich am stimmigsten.
Wer möchte kann natürlich jedes Wort des Erzähler-Ichs ernst nehmen, darf sich dann aber nicht wundern, wenn sie/er wütend wird. Das Ich denkt natürlich immer, dass es recht hat. Nehmt die Ansichten und Erlebnisse des verhaltensoriginellen Wesens am besten mit Humor als eine Art Satire über unser zuweilen seltsames soziales Miteinander (auch wenn es sicherlich nicht immer leicht fällt).
Zur Leseprobe: https://www.amazon.de/dp/154038800X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1483889355&sr=8-1&keywords=nur+ich+bin+normal
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
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