Die Geschichte behandelt eine sehr besondere Freundschaft zwischen zwei 10-jährigen Jungen, J.J. und Tony alias El Greco und handelt vom Verlust geliebter Menschen, mit dem die Beiden immer wieder konfrontiert sind aber auch vom Leben als Kind/Jugendlicher in den späten 60er Jahren und den damit verbunden Träumen dieser Generation. Erzählt wird aus der Perspektive von J.J. in der ich-Form, dadurch konnte ich mich sehr gut in ihn einfühlen und die Geschichte aus seiner Perspektive auf mich wirken lassen. Eine sehr kurzweilige und lesenswerte Lektüre.
Mark Thompson
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El Greco und ich
El Greco und ich
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„Wenn man sich eines im Leben klarmachen muss, dann wohl die Tatsache, dass wir alle auf die Probe gestellt werden. Irgendwann. Vielleicht früher oder vielleicht später. Oder vielleicht dazwischen. Wer weiß schon, wann oder wo?“
JJ, der Ich-Erzähler und sein bester Freund Toni Papadakis sind zehn, als sie aus Unachtsamkeit mit ihren heimlich gerauchten Zigaretten ein ganzes Sportfeld in Brand setzen. Aber der sehr kluge Toni, El Greco genannt, weiß, dass das noch nicht die Probe sein kann. Das da noch härteres im Leben folgen wird.
Es ist das Jahr 1968, die beiden Jungs sind unzertrennlich, streunen durch die Gegend von Cranford, New Jersey, verbringen ihre Zeit bei der alten Konservenfabrik und träumen von der Zukunft, vom mächtigen pazifischen Ozean, vom Erwachsensein. Eine Jungenfreundschaft mit vielen typisch amerikanischen Versatzstücken: den heimlichen Zigaretten, der Football-Leidenschaft, dem melancholisch-verschrobenen Witwer Old Man Taylor, der auf der Veranda seines Hauses sitzt und den Jungs ein väterlicher Freund ist, der untreue Vater Papadakis, die schöne, aber unglückliche Mutter, JJs fieser Bruder Cecil, genannt Adolf, und seine grundanständigen Eltern.
Das klingt recht altmodisch und ist es auf wunderbare Weise auch. Ein wenig Tom Sawyer und Huckleberry Finn weht da durch die Geschichte einer ziemlich freien Kindheit, wie man sie sich heute kaum noch vorstellen kann. Bildreich und zuweilen poetisch erzählt Mark Thompson davon in seinem Debütroman „El Greco und ich“. Aber natürlich hat auch eine solche Kindheit ihre Schrecken und Kümmernisse, das verschweigt der Roman nicht. Auch die gesellschaftlichen Umbrüche der späten Sechziger und frühen Siebziger Jahre fließen in die Geschichte ein. Man erfährt so einiges über den Vietnamkrieg, die Nixon-Jahre und den herrschenden Rassismus, ohne dass das explizit thematisiert würde.
Wirklich auf die Probe gestellt werden die beiden Freunde, als Toni ernsthaft erkrankt und um sein Leben kämpft. Aber auch da hören sie nicht auf, gemeinsam von der Zukunft zu träumen.
„Old Man Taylor hatte einmal gesagt, dass sich manche Menschen, und eigentlich die meisten, zu Beginn ihres Lebens nichts sehnlicher wünschen, als einundzwanzig zu sein – und sich dann, sobald diese Altersgrenze überschritten war, für den Rest seines Lebens genau dasselbe wünschten. Bis sie irgendwann ins Gras bissen.
Seiner Meinung nach waren die Menschen hoffnungslose Träumer, die allerdings auch gar nicht anders konnten, weil sie sonst nicht mit dem Elend und den Enttäuschungen des Lebens fertigwurden.“
Im Sommer 1970, nimmt JJs Vater die beiden Jungs mit nach Savannah, wo er ein ererbtes Haus betreut. Fast 900 Meilen (und damit 1400 Kilometer) fahren sie im geliehenen Auto die Ostküste der USA hinunter, zunächst den Garden State Parkway, dann die Route 13 nach Süden, durchqueren fantastische Landschaften, trostlose und wunderschöne Städte wie Beaufort, wo das Louisianamoos von den Bäumen hängt oder die alte Südstaatenmetropole Charleston und lernen das Land, die Menschen und sich selbst noch ein wenig besser kennen.
Manchmal verrutscht die kindliche Perspektive JJs etwas, scheint er doch ein wenig zu klug für sein Alter, dann wieder zu naiv. Das ist nicht selten bei Romanen, die diese Erzählweise wählen. Insgesamt ist „El Greco und ich“ aber eine sehr schöne, melancholisch-elegische, ein wenig altmodische Geschichte über eine Jungenfreundschaft, die ich sehr gern gelesen habe.
El Greco und J.J. sind 10 Jahre alt als sie uns auf eine ca. dreijährige Reise durch ihr Leben, ihre Freundschaft und die 60er Jahre der USA mitnehmen. Sie treiben Unfug, sind aber smart. Sie sind stark, gemeinsam, einzeln und vor allem füreinander. Sie haben Träume und erleiden Verluste, aus denen sie jeweils noch stärker hervortreten. J.J. erzählt ihre Geschichte mit sehr viel Humor, Emotion und in einer sehr erwachsenen Art (was mich persönlich gar nicht gestört hat). Ich habe laut gelacht, geschmunzelt, geweint und schwer geschluckt, aber vor allem habe ich die beiden und alle anderen Figuren geliebt. Dieser Erstlingsroman von Mark Thompson hat mich emotional und sprachlich von den Socken gerissen und ich hoffe schwer, dass von ihm weitere Bücher folgen werden. Eines meiner Lieblingsbücher des Jahres 2018 und deshalb auch eine absolute Leseempfehlung von mir an euch! Und wenn ihr über die Bedeutung des Eiswürfels Bescheid wissen wollt, dann lest das Ding! 😉
Gespräche aus der Community
Liebe Lovelybooks-Leserinnen und Leser,
ein weiteres Highlight aus unserem neuen Programm ist der Debütroman des britischen Autors Mark Thompson. »El Greco und ich« erscheint am 14. August und erzählt die Geschichte einer besonderen Freundschaft im Amerika der 1960er Jahre. Wenn Ihr das Buch vor dem offiziellen Erscheinen lesen möchtet, dann bewerbt Euch bis zum 30. Juli für unsere Leserunde und gewinnt eines von 15 Exemplaren.
Zum Buch:
Es ist der Sommer 1968, J. J. und sein bester Freund Tony »El Greco« Papadakis sind zehn und unzertrennlich. Ihr geheimes Revier ist der Hafen einer stillgelegten Konservenfabrik – hier können sie unbemerkt geklaute Zigaretten rauchen, den Möwen nachschauen und Pläne für die Zukunft schmieden. Und von dem Tag träumen, an dem sie endlich den gewaltigen Pazifik sehen werden (denn der Atlantik ist im Vergleich nur eine Pfütze). Immer öfter jedoch grätscht die Realität in die jugendlichen Träume; und während eines Roadtrips entlang der Ostküste zeigt sich den Jungen eine bisher ungekannte Seite der USA, die ihren Blick auf das Leben und die Menschen für immer verändert.
Woodstock und die erste Mondlandung, Rassenunruhen und der Vietnamkrieg bilden den Hintergrund zu diesem oft unwiderstehlich komischen, zuweilen herzzerreißend traurigen Roman über zwei Freunde, deren große Prüfung erst noch bevorsteht.
Hier geht`s zur Leseprobe.
Um an unserem Gewinnspiel teilzunehmen, beantwortet einfach folgende Frage:*
El Grecos größter Traum ist es, einmal den Pazifik zu sehen. Hattet Ihr auch einen Kindheitstraum? Wenn ja: Wovon habt Ihr geträumt?
*Bedingung ist, dass Ihr Euch zeitnah am Austausch in allen Leseabschnitten beteiligt und abschließend eine Rezension zum Buch schreibt.
Bitte veröffentlicht Eure Rezension nicht vor dem 14. August 2018 auf anderen Seiten als lovelybooks.de.
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