Matthias Gerhards beschreibt in seinem Erstlingswerk das Leben des 14-jährigen Thomas Sieben, jüngster Spross des wie vom Pech verfolgten Sieben-Clans. Thomas besucht eine Hauptschule, hat kaum Freunde, der Vater hat schon lngst das Weite gesucht und seine Mutter findet nur im Essen und im Alkohol Trost. Thomas' Bruder Jakob ist auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen, er treibt im Schillbach an Thomas vorbei. Wer hat Thomas auf dem Gewissen? Ist es vielleicht Otto, Dorf-Skin mit dem IQ einer Packung Erdnüsse? Die Tatsache, dass nun Jakobs Siegelring an Ottos Hand steckt, macht ihn reichich verdächtig. Thomas begibt sich auf Spurensuche und lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn er aus disziplinarischen Maßnahmen an eine Sonderschule versetzt wird und plötzlich ohne ein Zuhause dasteht, da Schillbach dem Erdboden gleich gemacht werden soll. Schliesslich liegt Schillbach mitten im Braunkohlegebiet.
Trotz der sehr prekären Situation verliert Thomas nie seinen Humor und sein Lebenswille lässt ihn über sich hinaus wachsen. Mit dem Tod seines Bruders verändert sich sein ganzes Leben, die Kindheit ist schlagartig vorbei.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, Thomas' trockener Humor ist einfach zu herrlich und der Roman ist sehr flüssig geschrieben, garniert mit einigen philosophischen Überlegungen des Protagonisten. Dadurch schafft Gerhards eine besondere Nähe zu seiner Hauptfigur, die ich einfach ins Herz schliessen musste. Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Eigentlich hat Thomas nicht viel zu lachen, aber seinen Humor verliert er nie.
Für das gelungene Debut vergebe ich 4 Sterne.