Wolkenschaf
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Wolkenschafs Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Ping und Pong auf Kuckucks Balkon" von Franz Zauleck
Bewertung zu "Hannah hat bald Geburtstag" von Elinor Weise
Ein wunderbares Buch! Heiter und nachdenklich und in einer ganz klaren Sprache geschrieben.
Bewertung zu "Wo versteckt sich Hannah?" von Elinor Weise
„Ich bin die Hannah“ stellte sich die Hannah in ihrem ersten Bilderbuch vor, und darin ging es um die Frage: „Wie nennt mich meine MAMA, wenn sie mit mir kuscheln möchte?“ Auf diese spannende Frage gab das amüsante, fantasievolle Buch auf 9 Seiten eine Antwort, d.h. es machte Vorschläge, denen immer die Antwort „nein“ folgte: So nennt mich Mama nicht!
Auch dieses zweite Bilderbuch folgt dem Schema und fragt diesmal: „Wo versteckt sich Hannah am liebsten?“ Und wie in Band 1 sind die Antworten so absurd, dass schon die Allerkleinsten, für die dieses kleinformatige stabile Hartpappenbuch gedacht ist, erkennen, dass es gaaaanz lustige und unsinnige Vorschläge sind. Natürlich wohnt Hannah nicht im Vogelnest oder im Maulwurfshaufen, auch nicht auf dem Seerosenblatt oder im Regentropfen oder gar im Aquarium – nein, am allerliebsten versteckt sie sich einfach bei Mama und Papa im Bett.
Erlaubte das erste Bilderbuch das Spiel mit der Sprache und vielen erfundenen Wörtern wie „Plusterbacke“ und „Dickmadam“, so bietet dieses nun schon für die Kleinsten eine ganze Reihe von Wörtern, die im Alltagswortschatz noch nicht vorkommen. Aber verinnerlicht werden sie von den Zuhörern und Betrachtern ganz schnell, denn die Begriffe, die sich immer in ganz kurzen Sät-zen verbergen, sind auf jeder Seite anschaulich illustriert. Da ist immer Hannah mit ihren vier kessen Zöpfen, die mindestens so schön wie bei Pippi Langstrumpf vom Kopf abstehen, die sich gerade da aufhält, wo der Text es vorschlägt: Im Nest oben im Baum zwischen Vogeleiern, mittendrin im Regentropfen, in den Armen der Katze im Katzenkorb oder gar im Briefkasten zusammen mit allerlei Post – lustige Situationen, die lachen machen und gleich erkennen lassen, dass das alles nur schöne Fantasie ist, die Spaß macht.
Die Bilder beschränken sich auf wenige Gegenstände, lenken nicht ab durch überflüssige Details, bringen aber davon doch so viele, dass sich ein abgerundetes Bild ergibt, klar erkennbar in seinen Einzelheiten. Man kann das sehr schön nutzen zum Benennen der Dinge und so den Wortschatz noch weiter fördern. Der Verlag und die Autorin, die selbst illustriert, haben völlig auf die üblichen knalligen Farben verzichtet, mit denen Kleinkinder oft gelockt werden; auch sind die gemalten Gegenstände nur ganz zart konturiert und doch so gut erkennbar. Die Farben bilden auf jedem Bild eine erfreuliche Harmonie, fügen sich gefällig zu dem Hintergrund, der auch immer nur mit wenigen Details die Situation andeutet.
Ein sehr schönes Bilderbuch, unterhaltsam, lustig, durchdacht, lehrreich – und das alles auf wenigen Seiten. Die erste Geschichte zu Hannah stellen wir übrigens hier vor (S. 7 des Themenheftes). (astrid van nahl, Ein Themenheft von Alliteratus)
„Wie nennt mich meine MAMA, wenn sie mit mir kuscheln möchte?“ Das ist die entscheidende Frage – denn genau darauf sucht das höchst amüsante, fantasievolle Buch eine Antwort und macht Vorschläge auf 9 Seiten, immer mit der Antwort: NEIN. So nennt Mama mich nicht! Und das ist auch kein Wunder, denn die Vorschläge sind herrlich absurd und machen Kinder lachen, reichen von Plusterbacke und Trampeltier über Naschkatze,
Faulpelz, Schmutzfink, Dickmadam bis hin zu Kichererbse, Krümelmonster, Kratzbürste.
Alles nicht? Natürlich nicht! Dafür endlich, endlich, auf der letzten Seite: „Ja, meine MAMA nennt mich Kuschelmaus, wenn sie mit mir kuscheln möchte.“ Und da sitzt denn auch Hannah, die wie ein Mädchen mit zwei kessen Zöpfen aussieht, auf dem Schoss der Mutter, die behütend ihre Arme um das Kind schließt und ihr ein Küsschen auf den Kopf drückt.
Aber bis dahin sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Erlauben schon die ausgefallenen „Kosenamen“ ein erstes Spiel mit Wörtern, das Spaß an der Sprache vermittelt, so sind es letzten Ende doch die Bilder, die den wirklichen Reiz dieses Bilderbuches ausmachen. Jedes Bild zeigt ein Stück Boden – Fußboden im Zimmer oder Wiese und Erde im Freien –
und eine passende „Wand“ als Hintergrund, also auch den Himmel oder noch mehr Grün oder Wasser; das lässt sich oft nur durch die Farbe erkennen, denn die Hintergründe leben ausschließlich durch Farbgebung und bleiben so gut wie ohne jedes ablenkende Detail.
Und davor ist dann Hannah zu sehen, aber die hat sich ganz schön verändert und ist eigentlich nur noch an dem freundlichen Grinsegesicht und den störrischen Zöpfchen erkennbar, die sich meist deutlich vermehrt haben.
Da ist also zum Beispiel Hannah Plusterbacke mit einem überdimensionalen Kopf und dicken roten Backen, Hannah Trampeltier auf allen Vieren, mit vier gelben Gummistiefeln, oder Hannah Faulpelz, die gemütlich wie ein Faultier oder eine Hängematte an einem Baum hängt, mit endlos langen Armen, die Beine über den Ast geschlungen und friedlich vor sich hin dösend. Aber egal, was für ein Wesen Hannah gerade ist, sie trägt das rote TShirt mit den dunkelroten Punkten und dazu die kurze blaue Hose, die sie auch auf dem
letzten Blatt anhat, als sie auf Mamas Schoß sitzt.
Das ist ein Buch, das man kleinen Kindern wunderbar vorlesen kann. Durch die gleiche Strukturierung und die vielen Wiederholungen prägt sich der Text schon nach wenigen Malen ein: „Nennt sie mich vielleicht Dickmadam? NEIN.“ „Nennt sie mich vielleicht Kichererbse? NEIN.“ Kinder werden schnell mitsprechen, und bald sind sie es dann, die das Buch der Mutter vorlesen ...
(Mai 2010 © www.alliteratus.com • Nachdruck frei unter Angabe von Autor und Quelle • Astrid van Nahl)
Bewertung zu "Hannah wünscht sich ein Haustier" von Elinor Weise
2010 hatte sich Hannah erstmals vorgestellt: "Ich bin die Hannah". Da offenbarte Hannah ihren jungen Zuhörern, wie Mama sie nannte, immer gleich strukturiert, mit vielen Wiederholungen, die sich schnell einprägen: „Nennt sie mich vielleicht Dickmadam? NEIN.“ „Nennt sie mich vielleicht Kichererbse? NEIN.“ 2012 hieß es dann: "Wo versteckt sich Hannah am liebsten?" Und wieder waren die Antworten so absurd, dass schon die Allerkleinsten erkannten, wie lustig und unsinnig die Vorschläge waren. Natürlich wohnte Hannah nicht im Vogelnest oder im Maulwurfshaufen, auch nicht auf dem Seerosenblatt oder im Regentropfen oder gar im Aquarium! Und nun wünscht Hannah sich also ein Haustier, wie die meisten Kinder.
Wer die ersten beiden Bände kennt, weiß schon, wie wunderbar skurril die Vorschläge auch diesmal sein werden, denn das Buch folgt genau der gleichen Struktur: Frage ‒ Antwort: Nein; bis am Ende schließlich das Richtige steht. Nein, Hannah wünscht sich keinen Vogel Strauß oder einen Löwen, kein Känguru oder einen Pinguin, auch kein Krokodil und keinen Elefanten, keinen Affen, keine Riesenschlange, keinen Pelikan ‒ sondern ganz einfach: ein Meerschweinchen. Wetten, dass nach so vielen Neins das Meerschweinchen gute Chancen bei den Eltern hat?
Wieder liegt der besondere Reiz im gemalten Bild. Hannah kommt mir noch liebenswerter als frü-her vor mit ihren vier Zöpfen, die ihr wie Pippi Langstrumpf vom Kopf abstehen. Beherrschend sind die Tiere, die sehr realistisch gezeichnet sind, allerdings in ganz unrealistischer Umgebung, nämlich in Hannahs Zimmer, aber trotzdem immer irgendwie typisch: der Strauß, der seinen Kopf unter den Teppich steckt, die Pinguine auf den kalten Fliesen der Küche, das Krokodil in der Badewanne. Was kann der Vorleser daraus alles machen!
Eine lustige Geschichte, die der kleine Zuhörer und Betrachter schnellstmöglich auswendig kann. Ganz nebenbei hat er/sie dann auch die Namen der Tiere gelernt. Wie wäre es mit einem Besuch des Zoos nach der Lektüre? (astrid van nahl)
www.alliteratus.com