Hendrik Esch

 4,1 Sterne bei 93 Bewertungen
Autor von Jagdtrieb und Giftrausch.
Autorenbild von Hendrik Esch (©Privat)

Lebenslauf

Hendrik Esch wurde 1975 in München geboren. Er arbeitet als Opferanwalt und Strafverteidiger, schlägt sich aber auch mit Auffahrunfällen, Mietnomaden und Maschendrahtzäunen herum. Kein menschlicher Abgrund ist ihm fremd, die Hoffnung lässt er trotzdem immer erst am Schluss sterben. „Giftrausch“ ist sein zweiter Roman in der Serie um den bayerischen Rechtsanwalt Paul Colossa.

Botschaft an meine Leser

Liebe Leser!

Ich bin Anwalt. Die Geschichten, die ich Euch über meinen Kollegen Colossa in „Jagdtrieb“ und „Giftrausch“ erzähle, mögen irrwitzig erscheinen - aber sie sind inspiriert durch wahre Fälle. Anwälte leben bisweilen unseriös und gefährlich und überschreiten manchmal Grenzen. Ich hoffe, dass ich Euch Vergnügen und Staunen bereiten kann, über die kuriose Art, wie wir Anwälte denken und arbeiten und über unseren besonderen Humor. Ich würde mich freuen, zu erfahren, wie Ihr darüber denkt!

Hendrik Esch

Alle Bücher von Hendrik Esch

Cover des Buches Jagdtrieb (ISBN: 9783442488162)

Jagdtrieb

 (63)
Erschienen am 21.01.2019
Cover des Buches Giftrausch (ISBN: 9783442490684)

Giftrausch

 (29)
Erschienen am 19.07.2021

Neue Rezensionen zu Hendrik Esch

Cover des Buches Jagdtrieb (ISBN: 9783442488162)
stefan182s avatar

Rezension zu "Jagdtrieb" von Hendrik Esch

Eine humorvolle Krimikomödie
stefan182vor 2 Jahren

Inhalt: Paul Colossa, ein junger Münchner Rechtsanwalt, erbt nach dem Tod seines Onkels Oscar dessen Anwaltskanzlei in der bayerischen Provinz. Damit verbunden: ein Haus mit einigen Geheimnissen, eine Menge Erwartungen, die an Paul herangetragen werden, und viele Fälle mit unkonventionellen MandantInnen. Wie z.B. Maja, die Tochter eines dubiosen russischen Oligarchen. Maja beauftragt Paul damit, gegen ihren übergriffigen Exfreund ein Kontaktverbot zu erwirken. Doch je mehr Paul sich mit dem Fall beschäftigt, desto stärker wird er auch privat in diesen verwickelt, bis er selbst ins Fadenkreuz gerät…

Persönliche Meinung: „Jagdtrieb“ ist ein Kriminalroman von Hendrik Esch und der erste Band der Reihe um den jungen Rechtsanwalt Paul Colossa. Erzählt wird die Handlung aus der personalen Perspektive von Paul Colossa. Inhaltlich dreht sich der Krimi nicht nur um Majas Fall, sondern er behandelt auch ausführlich das Privat- und Berufsleben von Paul. Eine Besonderheit des Krimis sind die vielen humorvollen Elemente, die sich auf verschiedenen Ebenen durch die Handlung ziehen. So ist zum Beispiel der Protagonist Paul – vielleicht gerade wegen seiner Herzensgüte – stellenweise naiv, unbedarft und verpeilt, weshalb er kein Fettnäpfchen auslässt und sich in die verfänglichsten Situationen verstrickt, wodurch es zu einigen Slapstick-Szenen kommt. Witzig sind auch seine Gedankengänge, in denen er assoziativ, manchmal vom Hölzchen aufs Stöckchen kommend, über Gott und die Welt philosophiert, die Fallstricke des Justizapparats beleuchtet und sie u.a. vor dem Hintergrund des gesunden Menschenverstandes spiegelt. Ebenfalls humorvoll-skurril sind die Figuren, die neben Paul auftreten. Jede Figur besitzt – mindestens – ein bestimmtes Merkmal, durch das sie aus dem Rahmen fällt und für witzige Situationen sorgt. Neben allem Humor kommt aber auch die Spannung innerhalb der Handlung nicht zu kurz. Latent zieht sie sich durch den ganzen Roman, da Oscar einige Geheimnisse mit ins Grab genommen hat, denen Paul schrittweise auf die Spur kommt. Eher konkret ist die Spannung in Bezug auf Majas Fall: Kann Paul das Kontaktverbot erwirken? Ist Maja glaubwürdig? Was hat es tatsächlich mit den übergriffigen Taten auf sich? Die Kapitel von „Jagdtrieb“ sind vergleichsweise kurz. Jedem Kapitel ist überschriftartig eine Begrifflichkeit aus der Jägersprache vorangestellt, die den Inhalt des jeweiligen Kapitels – mal vertrackter, mal offensichtlicher – vorausdeutet, sodass während der Lektüre einige Aha-Momente entstehen. Insgesamt ist „Jagdtrieb“ eine sehr flüssig zu lesende Krimikomödie mit einem liebenswürdig-verpeilten Protagonisten, schrägen Figuren und vielen Slapstick-Momenten.

Cover des Buches Giftrausch (ISBN: 9783442490684)
stefan182s avatar

Rezension zu "Giftrausch" von Hendrik Esch

Ein satirischer Kriminalroman mit skurrilen Figuren
stefan182vor 2 Jahren

Inhalt: Paul Colossa steht vor einem neuen Fall: Ein Schüler des Kollegs Ida Rubinstein (kurz: KIR), einem renommierten Musikgymnasium, liegt im Koma. Grund dafür sollen Medikamente sein, die die Schüler des Kollegs angeblich verabreicht bekommen, um Höchstleistungen zu erbringen. Colossa soll überprüfen, inwiefern dies der Wahrheit entspricht. Doch schnell wird klar, dass sein Auftraggeber, das KIR, nur ihre „Wahrheit“ zulässt. Mehr und mehr verrennt Colossa sich in eine Sackgasse, aus der ein unbeschadetes Herauskommen nahezu unmöglich wird.

Persönliche Meinung: „Giftrausch“ ist ein Kriminalroman von Hendrik Esch. Es handelt sich um den zweiten Band der Reihe um den bayerischen Rechtsanwalt Paul Colossa. „Giftrausch“ kann man auch ohne Kenntnis des Vorgängers „Jagdtrieb“ lesen, da man in „Giftrausch“ mit allen nötigen Hintergrundinformationen versorgt wird (gleichzeitig machen diese Informationen aber auch neugierig auf den ersten Band). Erzählt wird „Giftrausch“ aus der personalen Erzählperspektive von Paul Colossa. Neben dem eigentlichen Fall am KIR spielt auch Colossas Privat- und Arbeitsleben eine große Rolle. Colossa ist ein junger Anwalt, der die Provinz-Kanzlei seines verstorbenen „Onkels“ geerbt hat, der allerlei seltsame Fälle annahm. Daher tritt Colossa ein schweres Erbe an: Es werden einige Erwartungen an ihn herangetragen, obwohl er sich noch in der Einfindungsphase befindet. Aus Unwissenheit tritt er deshalb das ein oder andere Mal ins Fettnäpfchen. Durch die Thematisierung von Colossas Privat- und Arbeitsleben rückt der Fall am KIR stellenweise in den Hintergrund. Das ist aber nicht weiter schlimm ist, da die Handlung so mit einer gehörigen Portion Humor gewürzt wird: Colossas Fettnäpfchen führen zu den skurrilsten Szenen. Zusätzliche Komik kommt durch eine Vielzahl schräger Figuren in die Handlung, wobei jede Figur ein besonderes Merkmal besitzt, wodurch sie ein Stück weit „drüber“ und dadurch witzig ist. Zudem führen die Figuren ein sehr kurioses Beziehungsgeflecht, an dem Colossas „Onkel“ nicht ganz unschuldig ist. Der Kern des Krimis, die Untersuchungen am KIR, sind gespickt mit Irrungen und (Ver-)Wirrungen. Interessant und spannend an Colossas Untersuchungen ist besonders, wie sich schrittweise das Blatt für ihn wendet: Eigentlich als unbeteiligter Gutachter engagiert, gerät er – teils unverschuldet, teils selbstverantwortlich – immer mehr (persönlich) in den Fall hinein, wodurch auch seine Existenz als Anwalt bedroht wird. Der Schreibstil von Hendrik Esch, der mit Wortwitz auftrumpft, lässt sich sehr flüssig lesen. Insgesamt ist „Giftrausch“ ein ungewöhnlicher Kriminalroman mit satirischen Zügen, der nicht nach altbekannten Mustern verläuft und dadurch eine erfrischend andere Krimi-Lektüre ist.

Cover des Buches Giftrausch (ISBN: 9783442490684)
K

Rezension zu "Giftrausch" von Hendrik Esch

„Kriminal“roman mal anderes
kylie1vor 3 Jahren

„Dann ging es ganz schnell. Das Insekt schoss steil hoch, krallte sich in Pauls kurz rasiertem Bart fest und stach ihm kraftvoll mit einem langen, giftigen Stachel tief hinein in sein weiches Fleisch.“


Das Buch Giftrausch ist am 19.07.2021 im Goldmann- Verlag erschienen. Der Autor Andreas Esch erzählt die Geschichte des Rechtsanwalts Paul Colossa mit vielen Details, da er selbst als Rechtsanwalt tätig ist.

In dem Kriminalroman geht es in erster Linie um einen Fall, den der Protagonist und Rechtsanwalt Paul Colossaangenommen hat. Er wohnt in einer kleinen Stadt namens Neustadt. In der Stadt gibt es ein renommiertes Knabenchor- Internat Ida-Rubinstein, an dem Jungen Höchstleistungen erbringen. Ausgerechnet dort entsteht ein riesiger Skandal, als der Sohn des Star-Dirugenten Sir Evelyn Rutland aus unbekannten Gründen ins Koma fällt. Der Skandal soll durch Paul Colossa aufgeklärt werden, wobei er aber keine Nachforschungen anstellen darf. Der Bericht soll herausstellen, wie gut das Kolleg Ida-Rubinstein mit den Kindern umgeht; dafür soll Herr Colossa ein prächtiges Honorar erhalten. 

Nach einigen –nicht gewollten- Nachforschungen und Gesprächen kommen Herrn Colossa Zweifel, ob er den Bericht wie gewünscht schreiben kann; die Jungen werden mit Ritalin und anderem gedopt, um dem cholerischen undunzufriedenen Star-Dirigenten gerecht werden zu können. 

Paul Colossa stellt fest, dass er geopfert werden soll und dazu verliebt er sich in die Frau des Dirigenten, was die Sache nicht besser zu machen scheint.

 

Die Hauptfigur Paul Colossa legt eine interessante Veränderung seiner Persönlichkeit hin. Zuerst ist er ein Mann, der die Kanzlei seines Onkels übernimmt und praktisch halsüberkopf seine Freundin verlassen hat. Er wirkt verunsichert durch das Erbe seines Onkels und auch sonst wirkt er plan- und ziellos. In Laufe der Erzählung verliert er immer mehr an Halt in seinem Leben, aber nach und nach findet er wieder zu sich, verliebt sich das erste Mal richtig und wächst an dem Fall praktisch über sich hinaus. Paul ist, wie es zu seinem Beruf passt, ernst, allerdings auch sehr humorvoll und teilweise tollpatschig, woraus einige lustige Situationen entstehen lässt.

Eine weitere wichtige Figur ist Pauls bester Freund Attila. Im Gegensatz zu Paul, nimmt Attila alle Situationen im Leben sehr locker und hat viel Spaß am Leben. Er unterstützt Paul in jeder Lebenslage- es sei denn, Attila ist bei Barbara- und bringt ihn zu Dingen, die Paul alleine niemals tun würde. 

Dr. Lara Wannek ist die Frau des Star-Dirigenten Sir Evelyn Rutland und Leiterin des Kollegs. Sie spielt eine wichtige Rolle, sowohl in der Erzählung als auch in Pauls Leben. Allerdings kommen Dinge ans Licht, die an ihrer Person und ihrer Moral zweifeln lassen.

Oscar, der sagen wir mal, der Onkel von Paul ist, ist vor kurzer Zeit gestorben. Dennoch begleitet er Paul in seinen Gedanken und tritt in Form eines interessant gewählten Tieres in Erscheinung. 

Nun zu meiner Meinung über das Buch:

Das Buch ist gut geschrieben; an vielleicht etwas zäheren Stellen, die aber dennoch wichtig sind, bringt der Autor immer wieder lustige und komische Situationen ein, was das Buch sehr auflockert. Wie der Autor selber sagt, hat er sich einigen unfreiwilligen Selbsttests unterzogen, was man aber auch an den Schilderungen selber merkt, da diese sehr echt wirken. Durch die anwaltliche Tätigkeit des Autors selber, fließt in den Fall auch einiges an Fachwissen ein, was das Buch interessant macht. Er erklärt alles sehr bildlich und keineswegs eintönig. Stellenweise werden auch Mobbing und Hasskommentare im Internet thematisiert. Das, was sich Paul teilweise durchliest ist sehr erschreckend, dass man es kaum glauben kann. Auch hier hat der Autor teilweise Hasskommentare gegen seine Person in Form von Zitaten vor jedem Kapitel abgedruckt. Manche Kommentare, wie der folgende, haben mich sprachlos zurück gelassen:

“Elektroschocks wären das Richtige für ihn. Wenn keiner hilft, hilft Selbstjustiz. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Verrecke, du Sondermüll.“

Vom Ende war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Vorher wurde alles sehr detailliert beschrieben, dass es viel Spaß gemacht hat, das  Buch zu lesen. Am Ende hatte ich eher das Gefühl, dass das Buch zu Ende geschrieben werden musste. Ein Junge ist gestorben und unter den Umständen war dies sogar sehr tragisch und das wurde nur in einem Nebensatz erwähnt. Auch dass die Polizei die Versammlung gestürmt hat, hat kaum Erwähnung gefunden. 

Manche Personenkonstelationen sind am Anfang sehr irritierend. Diese werden aber mit der Zeit aufgeklärt und ergeben ein Netz an interessanten und unerwarteten Wendungen.

Zum Schluss möchte ich dieses Buch all jenen nicht empfehlen, die nach einem „normalen“ Kriminalroman suchen. In diesem Buch ermittelt ein Rechtsanwalt, meist nicht auf eine konventionelle Weise. Auch ist der Roman nicht über die ganze Zeit ernst geschrieben. An vielen Stellen wird Humor eingebracht. Wenn man allerdings nach einem unterhaltsamen, aber dennoch auch tiefgründigen Buch sucht, ist man hier richtig. Ich empfehle auch, die Kommentare der Leserunde zu lesen, da dort auch einiges aufgeklärt wird.

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Zusätzliche Informationen

Hendrik Esch wurde am 17. August 1975 in München (Deutschland ) geboren.

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