Rainer Moddemann hat mit seinem im Heel Verlag erschienenen Musikbuch über die Doors ein absolut fundiertes, top recherchiertes und professionell gestaltetes Kompendium erstellt. Als Herausgeber des "Doors Quarterly" und durch seine langjährige Bekanntschaft zu Bandmitgliedern, Freunden und Beteiligten hatte er die Chance an wichtige Hintergrundinformationen zu gelangen. Mir ist besonders wichtig, dass "The Doors" weder als Gruppe, noch die einzelnen Mitglieder oder gar Jim Morrison glorifiziert werden. Moddemann hatte als Chronist und aufrichtiger Fan wohl ebenso den Anspruch ein realistisches Dokument zu verfassen. Dies ist ihm meiner Meinung nach zu 100% gelungen. Sei es in der Story um den Aufstieg der Band, in den Backstage Informationen (dies sind hauptsächlich Interviews) oder aber in der detailierten Diskografie, jederzeit hatte ich das Gefühl der Wahrheit ins Gesicht zu blicken, eine wirkliche Biografie, ein Nachschlagewerk in Händen zu halten. Für mich persönlich erscheint gerade Morrison umso symphatischer, menschlicher, weil er NICHT idealisiert wird. Seine Verletzlichkeit, die Konflikte mit dem schnell aufkeimenden Ruhm, der verquere Formen annahm, sein Scheitern in der Alkoholsucht...seine genialen Texte. The Doors haben für mich ein massives Stück Musikgeschichte geschrieben und waren ihrer Zeit weit voraus. Phänomenale Songs und Texte, die selbst heute noch zu unterschiedlichsten Interpretationen einladen. Moddemanns umfangreiches Archiv sowie seine Verbindungen machen es möglich im Buch zahlreiche Fotos (nicht die Brodsky Session!) und Cover zu dokumentieren. Auf manchen Fotos blickt Jim so offen in die Kamera, unglaublich, nicht erst bei diesem Anblick wird mir klar, wie sehr er verkannt wurde und darunter litt. "Everything you do will be reported/Everything you do will be reported/Everything you do will be reported, At night your dreams will be recorded". Goodbye Jim, I'll miss you!
Rainer Moddemann
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The Doors
Neue Rezensionen zu Rainer Moddemann
nacht um nacht gondelt er auf dem sunset strip von einer bar zur anderen in seinem total demolierten mustang-cabrio, reißt mädchen auf, schließt freundschaft mit einer handvoll säufern, bevor er sich zum beispiel splitternackt auf der straße auszieht und 'ne mauer hinaufklettert oder mit autos auf der straße torero spielt. er schläft wo er hinfällt. und wehe, es versucht dann jemand ihm irgendwie auf die beine zu helfen....er war amerikas sexsymbol nr.1, hatte die stimme eines steinalten, schwarzen bluessängers aus den sümpfen von new orleans (die zwei flashcen whiskey und die vier packungen marlboro täglich, haben's möglich gemacht) . er war unberechenbar, zerstörerisch, seine texte sind der pure wahnsinn. mit seiner band hat er ausverkaufte konzerte gespielt, hat mit seinem lifestyle dafür gesorgt dass millionen scheiben verkauft wurden - und trotzdem haben ihn die anderen bandmitglieder gehasst, so sehr dass die band kurz davor war sich zu trennen, und niemals LAwoman (für mich persönlich die beste LP) hätte aufnehmen können. sein tod war das finale, der krönende abschluss eines rockstars auf der überholspur...