Klappentext vorne:
Sieh einmal, hier steht er.
Pfui! Der Struwwelpeter!
An den Händen beiden
ließ sich nicht schneiden
seine Nägel fast ein Jahr;
kämmen ließ er nicht sein Haar.
Pfui! Ruft da ein jeder:
garst` ger Struwwelpeter!
Der Struwwelpeter
Wenn die Kinder artig,
kommt zu ihnen das Christkind;
wenn sie ihre Suppe essen
und das Brot auch nicht vergessen,
wenn sie, ohne Lärm zu machen,
still sind bei den Siebensachen,
beim Spaziergehn auf den Gassen
von Mama sich führen lassen,
bringt es ihnen Gut`genug
und ein schönes Bilderbuch.
Eigene Meinung:
Gestern habe ich dieses Kinderbuch in unserem Öffentlichen Bücherschrank entdeckt. Und musste schlucken und gleichzeitig glänzten meine blauen Augen. Wir hatten es bestimmt Anfang der 70er öfters im Kindergarten gelesen oder Mutter las es uns abends vor - bevor wir zu Bett gingen.
Ich setzte mich auf eine Wiese und las mit Genuss. Ich ließ mir dabei Zeit und bei jeder kleinen Geschichte kamen einige Erinnerungen aus der Kinderzeit. Ich ging 1971-1974 in den Kindergarten in unserem Nachbardorf und sollte bei der Abschlussfeier den "Struwwelpeter" spielen, lehnte aber dankend ab. Wir führten dann das Märchen "Hänsel und Gretel" auf und ich durfte "Weißt du wie viel Sternlein stehen, an dem blauen Himmelszelt" singen und Xylophon spielen. Das lag mir dann sowieso eher und lieber.
Einige Geschichte waren noch in meinem Gedächtnis geblieben, "Der fliegende Robert" oder "Der Suppenkasper", was man ja daheim bei der Oma mal hörte, wenn man die Suppe nicht essen wollte, kein Appetit hatte, vielleicht erkältet war, du musst aber deine Suppe essen, bzw. den Teller leer essen, damit du groß und stark wirst und wegen Knochenaufbau, und was man alles zu hören bekam.
Als ich dann "Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug" las, da konnte ich meinen Augen nicht trauen. Ich hatte jahrzehntelang ein bestimmtes Katzenlied oder ähnliches im Kopf: "Miau! Mio! Miau! Mio!" - und in diesem Gedicht-Song war es dann viermal zu lesen. Jetzt wusste ich endlich wieder woher ich es hatte.
Es tat richtig gut, dieses tolle erfolgreiche deutsche Kinderbuch, welches aus dem Jahre 1844 stammt und wurde 1845 gedruckt und in zahlreichen Sprachen übersetzt. Die vielen Adaptionen werden Struwwelpet(e)riaden genannt. Die Geschichten waren sehr grausam, denn diese Kinder sind oft nach unvorsichtigem Verhalten in den Erzählungen von Hoffmann, die von einem Sturz ins Wasser bis zum Tod reichen.
Ich kann jedem das Buch nahe legen bzw. wärmstens empfehlen.
Mütter solltes es mit den Kindern zusammen lesen und anschauen,
oder ihren Kindern vor dem schlafengehn vorlesen.
Und die möglichen Folgen bei Nichteinhaltung und Beacxhtung der einzelnen Episoden und Geschichten - was dann passieren kann oder könnte.
Für diese tolle Unterhaltung vergebe ich liebendgerne - gutgemeinte 5 Sterne!