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StephanieSchuster

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Cover des Buches Gestern abend im Café (ISBN: 9783899194609)

Bewertung zu "Gestern abend im Café" von Hartmut Binder

Gestern abend im Café
StephanieSchustervor 3 Jahren
Kurzmeinung: Eine magische Zeitreise zu Kafka und der Kaffeehauskultur
Eine magische Zeitreise zum Eintauchen und Schwelgen

Als ich zum ersten Mal die Ankündigung las, freute ich mich sehr. Und nun ist er da: Der neue prächtiger Bild- und Textband „Gestern abend im Café“, indem der renommierte Kafka-Forscher Harmut Binder die versunkene Kaffeehaus- und Nachtlokal-Welt Prags wiederauferstehen lässt. Wie auch schon in seinen anderen Werken hat der Autor akribisch recherchiert und beleuchtet für uns mit vielen Details den Anfang des 20. Jahrhunderts.  

Von den Anfängen im 17. Jahrhundert, wo das adlige Bürgertum Prags sich noch den Kaffee zuhause, aber sehr stilvoll von einem Kaffeesieder servieren ließ, über die besonderen Lokalitäten, die die tschechische Kulturstadt ausmachen, bis in die Prager Umgebung. Die licht- und lufthungrigen Prager dinierten auch im Freien, auf prunkvollen Balkonen, in Gehsteig-Gärtchen inmitten des Trubels oder am Wochenende unter hohen Kastanien in herrlichen Biergärten der Vorstädte.

Das Buch bietet eine Fülle an Inspiration, Nostalgie, Kuriositäten, verbunden mit historischen Ereignissen, immer in Bezug zum Umfeld des großes Prager Dichters Franz Kafka. Es ist gespickt mit einmaligen Anekdoten und Besonderheiten wie sie nur Prag und die Welt der Kaffeehäuser bieten konnte.

So erfahren wir beispielsweise, was die Kellner verdienten und was den Oberkellner auszeichnete, gespiegelt durch Zitate von zeitgenössischen Dichtern. Wir erleben Gastspiele, mit Auftritten von Ausdruckstänzer:innen, Chansonieren, Varieté-Künstler:innen und Kabarettist:innen.  Wir sitzen in der ersten Reihe beim Tingeltangel, staunen über die Kunststücke oder lauschen einer Soubrette und Jodlerin.

Illustriert durch eindrucksvolle Bilddokumente, Stadtviertelpläne, Zeitungsannoncen aus der Zeit. Über Kafka hinaus, werden hier viele andere Künstler vorgestellt, die es wiederzuentdecken gilt.

Eine magische Zeitreise zum Eintauchen und Schwelgen, für historisch und literaturinteressierte Leser:innen. Also am besten gleich eine große Tasse erlesenen Kaffee bereitstellen und dieses wunderbare Werk aufblättern und genießen.

Cover des Buches Bergland (ISBN: 9783442316182)

Bewertung zu "Bergland" von Jarka Kubsova

Bergland
StephanieSchustervor 3 Jahren
Kurzmeinung: Berührend und besonders. Das wahre Leben von Bergbauern gestern und heute.
Berührend und besonders. Ein Bergbauernroman.

Mit starkem Einfühlungsvermögen und einem ungewöhnlich frischen Blick erzählt Jarka Kubsova vom harten Leben auf einem Bergbauernhof in einem Südtiroler Tal. Das Besondere ist, dass hier keine Schönfärberei oder Lieblichkeit vorherrscht, nein, die Autorin kennt sich aus und findet die passenden Worte dafür. Vor dem Zweiten Weltkrieg kämpft Rosa, die eigenwillige Bäuerin, erst um Anerkennung und dann allein gegen die Naturgewalten auf einem über tausend Meter hoch gelegenen Hof. Franziska, in der Gegenwart, muss sich hochschwanger mit dem vierten Kind neben der Landwirtschaft auch noch mit den extravaganten Feriengästen herumschlagen. Aber auch die anderen Perspektiven, wie die Sepp, dem Altbauern, der nach einer Aufgabe sucht und Hannes, Rosas Sohn, der die „studierte“ Franziska geheiratet hat und an allem zweifelt, lesen sich spannend. Die Geschichten über drei Generationen verzahnen sich im Laufe des Romans, und doch möchte man beim Lesen, dass dieses Buch nie endet. Es gibt viele besondere Sätze und Absätze, in wunderschönen Szenen. Der Umgang mit den Tieren, die Auseinandersetzung mit der intensiven Landwirtschaft, die selbst die abgelegensten Höfe am Ende des letzten Jahrhunderts erreicht hat. Vor allem die Schilderung der Menschen, wie sie denken, wie sie ihren Alltag meistern, wie sich manchmal etwas fügt, ob modern oder altbewährt.
Um neue Wege zu gehen, muss man manchmal die alten zurückgehen, heißt es an einer Stelle sinngemäß.
Ein Buch, das mich überrascht, erstaunt und sehr berührt hat. Eine Autorin, die eine große Entdeckung ist und eine große Leseempfehlung!

Cover des Buches Zeit der Zauberer (ISBN: 9783608947632)

Bewertung zu "Zeit der Zauberer" von Wolfram Eilenberger

Zeit der Zauberer
StephanieSchustervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Philosophie von vier großen Denkern als Lesevergnügen präsentiert, sehr inspirierend und motivierend.
Sehr inspirierend und motivierende Philosophiegeschichte vor hundert Jahren

Ein besonderes Jahrzehnt der Denker, der großen Aufbrüche soll es gewesen sein, das Jahrzehnt vor genau hundert Jahren. Der Autor Wolfram Eilenberger vergleicht die Lebensgeschichten und Erkenntnisse von vier Philosophen miteinander. Ludwig Wittgenstein, Martin Heidegger, Walter Benjamin und Ernst Cassirer. Auch wenn sich diese Herren nur am Rande wirklich zu Lebzeiten begegneten, so teilen sie doch die Denkweise. Heidegger und Wittgenstein zogen sich in einsamen Hütten von der Welt zurück, Benjamin suchte dagegen wie Cassirer die pulsierende Großstadt, um Klarheit zu fassen. In kurzen Kapiteln skizziert Eilenberger vier Lebensentwürfe, die voller Inspiration und Motivation stecken.
Es gibt keinen Zweifel, schrieb Wittgenstein in seinem „Tractatus“: „Denn Zweifel kann nur bestehen, wo eine Frage besteht; eine Frage nur, wo eine Antwort besteht, und diese nur, wo etwas gesagt werden kann.“
Oder: „Alles, was dem Leben und der Welt, in der wir leben, im eigentlichen Sinne Sinn verleiht, befindet sich jenseits der Grenzen des direkt Sagbaren.“ Das ermöglicht Kunst und Philosophie, die das umkreisen, das nährt die Kraft der Fantasie.
Wir erfahren aber auch viel Menschliches, Schrullen und Eigenheiten. Sympathisch, dass Walter Benjamin, ein Vermögen für seine Sammlung alter Kinderbücher ausgab. Oder Ernst Cassirer sind von den anderen Denkern unterschied, indem er als einziger, im Vergleich mit den anderen drei, keine große Sache aus seiner Schöpferkraft machte, er tat es einfach.
Zeit der Sinnsucher, Zeit der Zauberer. Auch wenn Eilenberger weder zeigefingerhaft in die Gegenwart verweist noch ausdrücklich Bezug nimmt, so liegt es nahe, die Welt von damals mit heute zu vergleichen. Die Suche nach Glück, Sinnerfüllung, der Rückzug in die Askese, Minimalismus, der aufkeimende Antisemitismus.
Der Autor schafft es, schwierige philosophische Ansätze leicht verständlich und anregend aufzubrechen, ohne die gehaltvollen Aussagen der Philosophen zu verwässern. Das ist ein großes Lesevergnügen, kurzweilig und spannend.

Cover des Buches Tyll (ISBN: 9783498035679)

Bewertung zu "Tyll" von Daniel Kehlmann

Tyll
StephanieSchustervor 6 Jahren
Cover des Buches Jack (ISBN: 9783257608700)

Bewertung zu "Jack" von Anthony McCarten

Jack
StephanieSchustervor 6 Jahren
Cover des Buches Max (ISBN: 9783446256491)

Bewertung zu "Max" von Markus Orths

Max
StephanieSchustervor 6 Jahren
Cover des Buches Olga (ISBN: 9783257070156)

Bewertung zu "Olga" von Bernhard Schlink

Olga
StephanieSchustervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Hat Spaß gemacht, Olgas Blick auf die Welt zu teilen.

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Schriftstellerin, Illustratorin, Buchbloggerin

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Biografien, Historische Romane, Sachbücher, Literatur, Unterhaltung

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