Bernd Hesse

*Nachfolgend meine ganz eigene, persönliche Meinung im Zusammenhang mit dem Buch.*

🕷 Aufbau & Schreibstil 🕷

~ Wechsel: Ich-Erzähler & Erzähler Perspektive ~

Charaktere, Weltenaufbau und Unterhaltung/Spannung werde ich selbstverständlich, in derartigen Sachbüchern, nicht bewerten.

Kapitel
Das Buch enthält 8 Kapitel (+ Vorbemerkung), wobei jedes Kapitel ein eigener Kriminalfall ist. Dementsprechend wird dieser auch mit einer inhaltlich passenden Überschrift eröffnet. Die Länge der Kapitel variiert von 15 -35 Seiten.

Atmosphäre
Da es sich hierbei um echte Kriminalfälle handelt, ist die Atmosphäre entsprechend realistisch und erschreckend ehrlich.

Thematik
Die Kriminalfälle stammen aus erster Hand. Denn der Autor Bernd Hesse ist Anwalt/Verteidiger und besitzt eine eigene Kanzlei. Die meisten Klienten kommen zu ihm oder er erhält entsprechende Anfragen. Der Autor hat Erfahrung und auch das nötige Wissen. Die Themen werden dementsprechend professionell behandelt.

Anspruch
Der Anspruch bei True Crime Büchern ist immer gehobener. Die Darstellungen sind betont sachlich und wissenswert. Ein Buch, welches man nicht unbedingt zwischendurch lesen sollte. Es ist ratsam, derartigen Büchern immer die volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Schreibstil
Der Autor bedient sich, trotz der sonst so typisch gehobenen Ausdrucksform, einer eher einfachen Wortwahl.

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🕷 Mein Fazit & Bewertung 🕷
Ein realistischer Einblick in eine Kanzlei, welche ganz im Sinne des Rechtes arbeitet. Gleiches Recht für alle, egal ob unschuldig oder schuldig.

Es war für mich äußert interessant zu erfahren, wie Bernd Hesse bei seiner Fallbearbeitung vorgeht und auch wie er mit all dem umgeht. Wir erfahren viel, von Öffnung der Akte bis zur Schließung der Akte. Doch mir persönlich fehlten gewisse Informationen nach dem Fall. Was passierte mit den Tätern oder Opfern? Half die Therapie oder war alles umsonst? Hingegen werden manchmal Hinweise erwähnt, welche für den Fall weniger relevant erschienen. Auch tiefgehende Hintergrundinformationen zum Beruf oder den damit zusammenhängenden Gesetzen etc., habe ich vermisst.

Einige Passagen sind humorvoll und lenken daher etwas von der manchmal allzu grauenvollen Realität ab.

In dem Buch habe ich Kriminalfälle lesen dürfen, von denen ich vorher noch nichts erfahren habe. Doch leider habe ich ansonsten kein neues Wissen erhalten. Das Buch ist interessant, keine Frage, doch ich wünschte, dass die Fälle und auch die Informationen etwas tiefgehender reichen würden.

Weiterempfehlung?
Ich kann dir das Buch empfehlen, wenn du:
- gerne True Crime Bücher liest.
- du derartige Themen auch verarbeiten kannst.
- du auch mit den Rechten von Tätern zurechtkommst.

Ich gebe derartigen Büchern (True Crime) immer 5 von 5 Spinnchen, da man diese Bücher, meiner Meinung nach, nicht nach Unterhaltung abgrenzen sollte. Aus tiefsten Respekt gegenüber Opfern, Hinterbliebenen, Ermittlern und Autor.

Der Gespenster-Hoffmann war schon zu Lebzeiten eine merkwürdige und umstrittene Persönlichkeit. Jurist um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, Musiker aus Leidenschaft und passionierter Dichter. Dieses Büchlein zeichnet sein Leben in Anekdoten nach mit witzigen und merkwürdigen Begebenheiten. 

Wie kontrovers der Autor nicht nur mit seinem Werk, sondern auch beruflich und persönlich aufgenommen wurde, spiegeln die kurzen Episoden wider. Nicht nur, dass man einen Eindruck von Hoffmann bekommt, auch sein Werk wird immer wieder eingebunden. Wie viele reale Personen und Begebenheiten er darin spiegelte, ist immer wieder überraschend. Begründungen zu Werkverboten klingen heute noch so skurril wie damals und manches lässt Hoffmann auch in einem nicht gerade positiven Licht dastehen.

Das Büchlein unterhält, informiert und macht vor allem Lust auf mehr. Mehr von Hoffmanns Werken, mehr von Hoffmanns Biographie, mehr zu Hoffmanns Zeit. Amüsant und informativ ist dieses kleine Büchlein, das vor damit überzeugt, dass es auch von Episoden erzählt, die so nicht unbedingt in Biographien wiedergegeben werden würden, da sie den Autor nicht immer im besten Licht zeigen. 

Das perfekte Buch für alle, die sich auf amüsante und kurzweilige Art mit E.T.A. Hoffmann beschäftigen wollen, ob zum ersten Mal oder um mal einen anderen Blickwinkel auszuprobieren.

„...Anekdotenerzähler gleichen den Hausierern, die fremde Ware feilbieten, ohne von der Kunst, sie zu bereiten, auch nur das Mindeste zu verstehen...“

Diese Zitat von E. T. A. Hoffmann steht unter der Überschrift des Geleitwortes der Autoren. Dann lassen vielfältige Anekdoten des Leben des Schriftstellers an mir vorbeiziehen.

Die Anekdoten sind chronologisch geordnet und werden in einzelnen Kapiteln zusammengefasst. So folgen zum Beispiel nach der Jugend in Königsberg die Jahre in Glogau, Berlin und Posen. Dabei sit jedem Kapitel mindestens ein Zitat aus Büchern oder Briefen von E. T. A. Hoffmann vorangestellt.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Durch die Anekdoten lerne ich viele der Menschen kennen, mit denen E. T. A. Hoffmann Begegnung hatte.

„...Sein früherer Reisebegleiter Jagwitz war wieder zur Stelle, als Hoffmann Jahre später zur Kur noch einmal in Warmbrunn weilte, dem Ort, der für seine gute Luft, aber auch für seine Spielbank bekannt war...“

In anderen Anekdoten erfahre ich, wie und warum es zu den einzelnen Büchern und Erzählungen kam und wessen Persönlichkeit sich darin widerspiegelt.

Natürlich fehlen auch Anekdoten über Liebschaften und Ehe nicht. In den letzten Anekdoten kommen Zeitgenossen von E. T. A. Hoffmann zu Wort.

Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Der feine Humor zeichnet ein schönes Lebensbild des Schriftstellers.